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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Nachrichtensendern. Sie übertrifft jetzt schon die Einschaltquoten für den Vorbeiflug am Jupiter.«
    »Das ist ja großartig.«
    Der Roboter kam mit ihren Drinks zum Tisch zurückgerollt.
    »Weshalb möchtest du mich nun sprechen?«, fragte Gaeta, als er Holly ihr mit einer Frostschicht überzogenes Cola-Glas reichte. Er wirkt vorsichtig, beinahe skeptisch, sagte Holly sich.

    »Ich muss mit dir über Tavalera sprechen ‒ den Typen, den du gerettet hast«, sagte sie.
    »Wie? Er will einen Anteil?«
    Das wunderte Holly »Nein. Daran denkt er wahrscheinlich nicht einmal. Er will einfach nur nach Hause.«
    »Zurück zur Erde?«
    »Richtig.«
    Gaeta zuckte die Achseln. »Er kann von mir aus bei uns mitfliegen, wenn wir euch verlassen.«
    »Genau darum wollte ich dich bitten.«
    »Sicher. Kein Problem. Fritz wird das nicht gefallen, aber der Typ ist Ingenieur, nicht wahr? Also kann er als Reserve-Techie mitfliegen. Dann ist Fritz auch wieder zufrieden.«
    Holly wurde sich bewusst, dass sie sich plötzlich nichts mehr zu sagen hatten. Außer allem.
    Sammi Vyborg ließ das Mittagessen ausfallen. Er blieb im Büro und verfolgte Don Diego mit den Überwachungskameras, die überall im Habitat installiert waren. Kananga hatte ihm den Code der Sicherheitsabteilung für den Zugang zu den Kameras gegeben.
    Der alte Mann hatte den Morgen wie immer im Büro zugebracht und die Routinevorgänge abgearbeitet, mit denen er sich als stellvertretender Leiter der Kommunikations-Abteilung befassen musste. Dann war er gegangen und hatte sich in sein Apartment zurückgezogen. Über die Kameras auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes sah Vyborg Romero den Weg zum Apartmentgebäude entlanggehen. Er ging langsam, als ob er alle Zeit dieser Welt hätte. Nach ein paar Minuten kam er wieder zum Vorschein. Er war nun mit einem alten, verschlissenen Arbeitsanzug bekleidet und steuerte auf den Wald jenseits des Dorfs zu ‒ auch wie gehabt.
    Den Zugang zu den Kameras in Romeros Apartment hatte Morgenthau ihm jedoch verwehrt.
    »Das sind sensitive Daten«, hatte sie gesagt. »Nur mir und einem sehr kleinen Kader eingeschworener Gläubiger ist es gestattet, diese Aufzeichnungen zu sehen. Außerdem«, sagte sie mit einem spöttischen Lächeln, »wollen wir doch niemandes Privatsphäre verletzen, oder?«
    Also musste der frustrierte Vyborg sich über die Außenkameras ein Bild machen.
    Ungeduldig schaltete er von einer Kamera zur andem und behielt Romero im holografischen Blick, bis der alte Mann auf der zum Bewässerungskanal hin abfallenden Böschung verschwand. Es gab dort keine Kameras. Vyborg wusste aber, dass er allein dort draußen war ‒ außer dieser jungen Frau aus Morgenthaus Abteilung, die ihm hin und wieder zur Hand ging. Ich werde Morgenthau veranlassen, sie an dem Tag zu beschäftigen, wenn ich zuschlage. Das sollte ein Leichtes sein.
    Aber wie soll ich den alten Mann beseitigen? Es muss wie ein Unfall aussehen.
    Vyborg löschte den Bildschirm. Dann schloss er die Augen und sann über das Problem nach. Kananga, sagte er sich.
    Kananga wird wissen, was zu tun ist. Dieser Auftrag wird ihm bestimmt Spaß machen.
    Eberly schaute wie ein Kunstliebhaber, der einen Rembrandt bewundert, auf das über dem Schreibtisch schwebende Dokument.
    Sie ist perfekt, sagte er sich und lehnte sich zurück. Eine Verfassung, gegen die unmöglich jemand zu stimmen vermochte. Jede hochgestochene Floskel aus der Geschichte, die von der Freiheit des Menschen kündete, war im Dokument enthalten. Und diese winzige Klausel, die tief im ganzen verbalen Dickicht versteckt war und es der Regierung erlaubte, alle Bürgerrechte für die Dauer eines Notstands außer Kraft zu setzen.
    Es wird Zeit, sie den Leuten zu präsentieren. Sollen sie die Feinheiten erörtern und den Wortlaut Paragraph für Paragraph, Satz für Satz, zerpflücken. Sollen sie die nächsten Monate damit zubringen, das Dokument auseinander zu nehmen und wieder zusammen zu setzen. Sollen sie ausgiebig diskutieren und sich die Köpfe heiß reden. Am Ende werden sie sich auf etwas einigen, das dieser Vorlage sehr nahe kommt. Und ich werde dafür sorgen, dass die Notstandsklausel unverändert übernommen wird.
    Er faltete andächtig die Hände und führte sie an die Lippen.
    Da wird Morgenthau sich aber freuen. Ich werde den uneingeschränkten Rückhalt der Neuen Moralität, der Heiligen Jünger und aller anderen Gläubigen genießen, die in der Bevölkerung verstreut sind. Sie werden für diese Verfassung

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