Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)
Übergewicht müsste wohl schon im Sauerstoffzelt liegen, wenn er das Tempo mitgehen müsste.
„ Was ist los Oberon? Geht es ihnen nicht gut?“
Ächzend nutzte er ihre Frage, um wieder zu Atem zu kommen.
„ Einige von uns sind schon älter und nicht so sportlich liebe Prinzessin, aber ich betrachte es als Herausforderung. Ich habe ja noch ein paar hundert Jahre vor mir und sollte wohl ein wenig fitter werden.“
Marina lachte schallend.
„ Gut, auch mir täte ein wenig weniger Tempo gut. Ich fühle mich ein bisschen schwach. Habe schlecht geschlafen.“
Darauf würde er wetten. Wie der Schlossfunk berichtete, benutzte Jon sein Bett nicht.
„ Wenn wir also beide wieder Luft bekommen, dann schließen wir uns doch den Damen um Lenora Xalor an. Die Frauen von Kelkan und Ak sind auch dabei. Ach ja, und ich glaube auch die Tochter von Lenora, ähm Evendra?“
Oberon war beeindruckt, er hätte nicht gedacht, dass Marina sobald mit der weiblichen Prominenz in Kontakt treten würde.
„ Ja, Evendra sollte nach dem Willen ihrer Mutter, die nächste Königin werden. Hier ist also Vorsicht angesagt.“
Marina grinste verschlagen.“Na, das ist doch meine Spezialität.“
In der folgenden Stunde konnte Oberon ein Feuerwerk an Charme und Grazie beobachten. Evendra war regelrecht hingerissen und auch Lenora konnte offensichtlich ihren lange gehegten Groll nicht aufrecht erhalten. Die Damen scherzten und berieten sich, es schien so, als kannten sie sich ewig. Die Tochter der Anführerin der Hekat zeigte sich hochgradig erfreut, als Marina sie bat, ihre Brautjungfer zu werden und Tirene und Safia, die ja von Estoria mitgekommen waren, anzuleiten. Es war eine Vertrauensposition, das war allen klar und als die Prinzessin die Damen Ivenka Ak und Lidia Kelkan um Verzeihung bat, dass sie der jüngsten von ihnen diesen Posten antrug, war es um sie alle geschehen. Viele Beteuerungen, später, waren alle glücklich und sicher, immer einen besonderen Platz bei Hofe zu haben. Marina hatte für alle die richtigen Worte gehabt.
Ivenka, eine riesige Walküre, eben die Frau eines Kriegers, hob Marina zum Abschied hoch und platzierte zwei herzhafte küsse auf ihre Wangen. Die herrlich üppige Lidia Kelkan drückte die Prinzessin noch ein letztes mal fest an ihren wogenden Busen und verließ mit einer stolzen Lenora Xalor den Salon. Evendra hatte sich kichernd mit Safia und Tirene zu weiterem Klatsch und Ideenaustausch zurückgezogen und er, der weise Rat, hing kraftlos im Sessel.
Junge,Junge, Frauen waren gruselig. Es war Fakt, sie konnten alle einpacken. Mit Marina als Anführerin, würde die holde Weiblichkeit in Kürze den Planeten übernehmen.
„ War ich nicht eine perfekte Prinzessin?“ Ihre Stimme troff vor Selbstbewusstsein.
„ Ich bin sprachlos. Dieses Gewitter an Esprit, Geist und Anmut, haut selbst mich aus den Schuhen. Lady Marina, ich verneige mich, wenn ich wieder aus diesem Sessel herauskomme, vor ihren Fähigkeiten. Jon hat gut gewählt.“
Mit zur Seite gelegtem Kopf maß sie ihn von oben, bis unten.
„ Bestanden daran Zweifel?“
Ähm, Scheiße? Er hatte sich verplappert. Andererseits, sie war so klug, dass sie wahrscheinlich schon vermutete, dass nicht alle mit Jons Wahl glücklich waren.
„ Die Ma'Riat sind, wie die Ma'kaa bis vor einigen Jahren auch, von der Reinheit des Blutes besessen. Wir waren hier so abgeschottet, die vorherigen Herrscher haben es so gewollt, dass wir vergessen haben, wie die Welt da draußen funktioniert. Können wir von einem König, der nicht hier aufgewachsen ist tatsächlich erwarten, dass er sich so, wie seine Vorgänger verhält? Natürlich nicht und ich sage, den Göttern sei Dank dafür. Jons Vater starb, bevor er Dummheiten machen konnte. Sein Vater war schon nicht der Hellste, er hatte seinen Drachen, fast gar nicht unter Kontrolle, je älter er wurde. Nicht auszudenken, wenn Barat explodiert wäre.“
Marina war auf die Kante ihres Sessels vorgerutscht. Es war das erste Mal, dass einer der Räte so frei mit ihr redete. Jon hatte hier kein leichtes Fressen vorgefunden. Weder für den Drachen, noch für den General von diesem Fliegenschiss im Weltall, der sich Erde nannte.
„ Wäre es nicht ratsam, vor der Hochzeit noch eine kleine Good-Will-Tour zu starten? Ich meine, Jon und ich könnten die Stämme besuchen und ein wenig gute Stimmung machen, bevor wir uns hier alle zur Hochzeit und Inthronisierung sehen.“
„ Keine schlechte Idee, es wären ja nur kurze
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