Planeten-Bernsteinfeuer (German Edition)
Vermögen, als es für einen einzelnen Mann gut war. Reicher war nur noch sein bester Freund Lysander und dessen Familie, aber der war immerhin König. Er konnte jederzeit sein Harem betreten und sich fröhlich durch die Gemeinde schlafen, oder auch nicht . Alle versuchten es ihm recht zu machen, mit dem makellosesten Haushalt, den schönsten Sklavinnen, dem besten Essen und keinem Widerspruch, egal wie ekelig er sich benahm. Es war zum aus der Haut fahren.
Vor fünfzig Jahren hatte sein Leben als Krieger geendet und er vermisste es noch immer jeden Tag. Was ihn besonders quälte war das Wissen, das alles umsonst gewesen war. Er hatte seine Schwester Erene, die Frau seines besten Freundes nicht retten können. Sein Neffe war damals noch ein Säugling gewesen, als das Feuer im Haus seiner Eltern ausgebrochen war. Bis auf ihn und Kronprinz Marcos war niemand der Familie Atraxos dem Inferno entkommen.Seine Nichte Marina, zwei Jahre älter als Marcos, war damals nicht im Haus gewesen. Ein Glück, denn die zarte junge Frau, könnte mit den Erinnerungen heute nicht leben.
Stöhnend versuchte er eine bequemere Haltung für sein vermaledeites rechtes Bein zu finden.
Jeden verdammten Heiler der Galaxie hatte er aufgesucht, aber keiner vermochte ihm Linderung zu verschaffen, geschweige denn zu heilen. Sein Bein war verkürzt, durch einen Torsionsbruch im Oberschenkel nach innen verdreht.Verbrennungsnarben entstellten es. Er konnte sich nur mit Hilfe eines Stockes vorwärtsbewegen, oder er ließ sich in der Sänfte tragen.
Dennoch trainierte er seinen Oberkörper und das linke Bein, als wäre er noch ein Krieger. Sein Gebrechen sah man ihm somit nur an, wenn er sich frei bewegen musste. Doch das vermied er nach Kräften, wo er doch die Macht hatte, alle zu sich zu rufen. Oh ja, und sich kamen alle angekrochen. Nur Schwager und Neffe boten ihm Paroli, obwohl auch sie immer Rücksicht auf seine „Verfassung“ nahmen.
Mit zusammengebissenen Zähnen stand er von seinem Schreibtisch auf, hinter dem er sich jetzt schon seit Stunden verschanzte. Zeit mal wieder in der Öffentlichkeit Angst und Schrecken zu verbreiten, denn das war mittlerweile sein Markenzeichen geworden. Man achtete und fürchtete ihn gleichermaßen, denn er war auch der oberste Richter des Planeten.
„Lantor !“ Brüllte er nach seinem Leibdiener. „Lantor, beweg dich sofort hierher und leg meine Kleidung für einen Ausflug raus!“
Kemar räusperte sich. In letzter Zeit konnte er offenbar nur noch brüllen. Ha'arataa mata, schicke mir Erlösung. Er brauchte dringend Ablenkung. „Kader, die Gewänder kommen sofort, ich habe drei verschiedene vorbereitet. Soll ich die Sänfte anfordern ?“
Lantor wusste, dass er gerade wieder Schmerzen hatte und nur noch nicht seine Medizin einnehmen wollte. Von dem Saft der Itani-Blätter wurde er immer nur schläfrig und die Schmerzen wurden immer schlimmer danach.
Sein unmäßiger und unangebrachter Stolz brach mal wieder durch, als er antwortete, „Götter nochmal, such einfach was raus und bring mir den Stock, ich geh zu Fuß. Kann ein Mann nicht mal ohne stundenlanges Getue sein Haus verlassen?“ Er wusste selbst, dass er brummte und knurrte, doch er hasste alles hier, die Umstände, sein Bein, die Vorsicht, mit der alle um ihn herumtänzelten und am meisten, sich selbst.
Mann, er war in der richtigen Stimmung, ein paar Köpfe rollen zu lassen oder sich auf dem Sklavenmarkt zu vergnügen. Tja , so ein paar zarte Valerianer, denen er den Arsch versohlen konnte, kämen ihm gerade recht. Vielleicht sollte aber mal lieber jemand ihn versohlen, das wäre ja mal eine Abwechslung.
Als er endlich angezogen und auf dem Weg war, seine gesamte Entourage hinter sich her schleifend, schlug er den Weg zum Hause des Quat ein. Der sorgte immer mit seinen neuesten Attraktionen für Abwechslung. Heute war er gelandet, wie man ihm berichtet hatte und er hatte nicht glücklich ausgesehen. Ein Quat, der nicht glücklich von einer Einkaufsfahrt zurückkehrte, war allemal diesen Ausflug wert.
Schon von weitem hörte er die Schreie und das Gestöhne. Soweit möglich beschleunigte er seine Schritte, um nur ja nichts zu verpassen. Endlich passierte mal was. Nicht, das Geschrei und Gestöhne im Hause eines Sklavenhändlers ungewöhnlich wären, aber das weibliche Lachen, war es sehr wohl.
Und dann stand er staunend im weit offenen Tor des Hofes. Er konnte nicht glauben, was er sah.
Ein kleiner Valerianer, trat Quat tatsächlich in die
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