Planeten-Bernsteinfeuer (German Edition)
hätte, wäre das schlecht bekommen, aber bei ihr wurde ihm ganz warm ums Herz. Sie trat näher an ihn heran und nahm sein Gesicht in beide Hände, bevor sie es zu sich herabzog.
„Ich habe dich nämlich so schrecklich vermisst, dass ich Marcos verdroschen habe, um hierher gebracht zu werden. Du solltest mich also heute Nacht angemessen entschädigen.“
Ha'arata mata, sie wollte ihn, nur ihn allein. Sein Herz pochte wild und ungestüm, alle Wut legte sich und er war zum ersten Mal, seit langer Zeit glücklich. „Seit zwei Nächten denke ich über nichts anderes nach Felima. Wenn du vorher noch dieses Massage-Dings durchführst, bin ich dein Mann.“
Kemars Herz raste, er übersäte Elexias Gesicht und ihren Hals mit kleinen, zarten Küssen. Schnell intensivierte sich aber der Lippenkontakt, bis ein ersticktes Stöhnen sie störte.
Sein Neffe hielt sich die Augen zu und jammerte,“Ich bin blind, ich werde nie wieder sehen können, meine Netzhaut verschmort gerade. Himmel, geht auf euer Zimmer.“ Mit einem ironischen Lächeln verließ er Kemars Halle und machte sich auf die Suche nach seiner Lust für diese Nacht.
Elexia prustete los, löste sich aber nicht aus Kemars Armen und er fühlte sich so wohl, wie ein Fisch im Wasser.
Heute Nacht würde er sich Zeit lassen, sie zu genießen. Heute Nacht würde er sich ihr unvergesslich machen.
10
Sie verbrachten volle drei Wochen damit, einander kennen zu lernen, zu verwöhnen und zu lieben, doch wie immer musste auch diese Zeit ein Ende finden. Denn in jedem Paradies gab es bekanntlich eine Schlange.
Lysander hatte Wort gehalten und von Quat ihr Shuttle zurückgefordert. Seine Techniker nahmen es förmlich auseinander, um die für sie neue Technik kennen zu lernen. Elexia hatte ihr Einverständnis gegeben, als sie sie baten, ein neues Energiesystem einbringen zu dürfen und tatsächlich funktionierten sie den Antrieb so um, dass er mit Garatan – Kristallen betrieben werden konnte. Elexia hatte inzwischen herausgefunden, dass diese Energiequelle nahezu unerschöpflich war. Denn die Kristalle brauchten im Durchschnitt vierzig Erdenjahre , um sich abzunutzen. Eine Energie, die einige irdische Probleme lösen konnte. Im Gegenzug war Lysander einem gemäßigten Zuzug von Menschen nicht abgeneigt, da sich die Ma'kaa in den letzten hundert Jahren nur noch mäßig vermehrten. Es kam seltener zu Schwangerschaften, doch keiner konnte die Ursache des
Geburtenrückganges herausfinden. Die Sklaven anderer Planeten konnten zwar Kinder austragen, doch diese wurden nicht, als vollwertige Ma'kaa anerkannt. Elexia führte stundenlange Diskussionen mit dem Hornochsen-Dreigestirn, wie sie Lysander, Kemar und Marcos insgeheim nannte, über Sklaverei und Bürgerrechte. Schließlich ließ sie die Themen, um des lieben Friedens willen, zunächst fallen.
Bei einem Thema allerdings blieb sie hartnäckig. Sie wollte wieder zur Erde zurück, um zu berichten. Sie wollte nicht estorianische Raumschiffe schicken, die dann wohlmöglich für Angst und Schrecken auf der Erde sorgten. Sie wollte selbst den Kontakt herstellen. Kemar war natürlich dagegen. Er wollte sie mit seinem Schiff der Mervani begleiten. Hierüber hatten sie hitzige Gespräche geführt, die Elexia oft genug nur damit beenden konnte, dass sie ihn ausgiebig küsste und in ihr Bett lockte.
Langsam wurde sie richtig gut darin, das verführerische Weibchen zu spielen. Gerade befand sich Lysander mit Kemar in dessen Arbeitszimmer um irgendwelche königlichen Angelegenheiten zu besprechen. Überhaupt war der König dieser Tage oft im Hause Atraxos zu Gast. Kemar hatte bereits gescherzt, sein Schwager sei in Elexia verknallt. Sie selbst hatte nur mit den Achseln gezuckt und sich an ihren goldenen Gott geschmiegt.
Heute wollte sie ihm eine Freude machen. Da sie wusste, wie sehr er es liebte, sie in der Landestracht zu sehen, hatte sie sich mit Matina drei Stunden lang zurückgezogen, um ein Schönheitsprogramm abzuspulen.
Kaum zu glauben, aber es hatte ihr gefallen. Jetzt duftete sie wie ein Rosengarten und war von Kopf bis Fuß, zumindest äußerlich eine Dame. Am Abend sollten Lysander, Marcos und Prinzessin Marina, Lysanders Tochter sowie einige der oberen Zehntausend Amarats, zum Essen kommen.
Elexia wollte Kemar nicht blamieren, denn Marina wurde von allen als ein Vorbild von Anmut, Schönheit und Zurückhaltung gepriesen.
Innerlich seufzte sie. Zumindest konnte man ihr nicht vorwerfen, sich keine Mühe gegeben zu haben. Ihre
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