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Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)

Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)

Titel: Planeten - Smaragdfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Römmler
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Spiegel und konnte es nicht fassen, wie gut es ihr stand.
    Die Seide des Wickelkleides war tief Violett, was das grau ihrer Augen dramatisch verstärkte. Dazu im gleichen Grundton der große Schal, der sowohl über den Haaren, als auch nur auf den Schultern getragen werden konnte. Er war herrlich mit silbernen Drachen und anderen Fabelwesen bestickt und sie argwöhnte, dass auch echte Edelsteine verarbeitet wurden. Wow, so ein Kleidungsstück könnte sie sich vermutlich niemals leisten. Doch Teti hatte alle Versuche, ihm den Preis zu entlocken, entsetzt abgewiesen.
    „ Mein Herr würde mich umbringen, wenn ich ihnen das Kleid in Rechnung stellen sollte.“
    Matina hatte ihre etwas über schulterlangen Haare geglättet, wie auch immer sie das geschafft hatte, und zu einer eleganten Frisur aufgesteckt. Danach hatte sie das Kleid noch mit Broschen aus Silber an strategisch wichtigen Stellen zusätzlich befestigt. Elexia hatte ihr dieses Kleidungsstück genau erklärt. Da die Ma'kaa keinen Reißverschluss kannten, wurde alles geschnürt und geknöpft. Das Elimata allerdings wurde nur gewickelt und mit Broschen und Bändern befestigt. Sollte Lysander nochmal über Chanel lästern, würde sie ihm das hier um die Ohren hauen.

    Eins stand jedenfalls fest, aus diesem Kleid würde sie schneller aus, als eingewickelt werden. Sie fühlte sich sehr leicht und weiblich und konnte gar nicht aufhören, sich im Spiegel zu bewundern. Durch die geniale Farbwahl Tetis hatte sich ein großartiges Make-up erübrigt. Sie strahlte auch so und trug daher nur ein wenig Wimperntusche auf. Bereit den Stier bei den Hörnern zu packen, oder Lysander bei den Eiern? Auf jeden Fall.
    Was gäbe sie jetzt für einen Wodka, der würde ihr helfen, die Bodenhaftung nicht zu verlieren.
    Aber braves kleines Frauchen, das sie war, versagte sie sich den Segen der alkoholbedingten Ruhe. Die Tage ihrer Saufgelage mit Tovan waren vorbei. Offensichtlich kam es bei den Herren dieser Welt nicht so gut an, von einer Frau unter den Tisch gesoffen zu werden. Unfair, wie sie war, hatte sie nichts von ihrer besonderen genetischen Ausstattung erzählt, die es ihr ermöglichte, große Mengen Alkohol unbeschadet zu überstehen. Genauso, wie viele amerikanische Ureinwohner gar keinen Alkohol vertrugen, so konnte sie einen ganzen Stiefel saufen, ohne sich zu vergiften, oder die üblichen Folgen zu spüren.
    Daher waren auch einmal jährlich drei Flaschen Grey Goose vonnöten, um sie auszuknocken.
    Sie kam bestimmt in die Hölle, weil sie den armen Miko Tovan so ins Messer hatte laufen lassen. Andererseits hatte er es ja nicht anders gewollt, im Gegenteil, er hatte sie immer wieder herausgefordert. Sollte man nicht eigentlich aus Schaden klug werden? Sofern dieses Sprichwort hier bekannt war, so hatte Tovan es jedenfalls nicht verinnerlicht. Sie hoffte nur, die Sache würde Lysander nie zu Ohren kommen, denn dann wäre es vorbei mit den Tagen der Unschuld.

    Als sie mit Elexia zusammen den Speisesaal, eine andere Bezeichnung verdiente der riesige, aber wunderschöne Raum nicht, betrat, saugten sich ihre Augen sofort an ihm fest. Seine hohe Gestalt, sein schwarzes Haar, all das war beeindruckend und es war beschämend, wie sie auf diese Äußerlichkeiten ansprang. Himmel noch einmal, sie war Wissenschaftlerin, da sollten doch wohl eher die inneren Werte zählen oder?
    Aber, hier trat die Evolution den Beweis an, dass das Weibchen in ihr sich immer noch den besten Verteidiger für Heim und Nachwuchs aussuchen wollte, und nicht den Denker und Philosophen neben dem Feuer.
    War es nicht sinnlos, sich seiner Natur in den Weg zu stellen? Außerdem gab sie hier nur zu gern nach, wenn sie das näher an all diese Pracht heranbrachte.
    Immer noch fühlte sie die Härte seiner Muskeln und hatte seinen Duft nach Wald und Mann in der Nase.
    Die Erinnerung hatte sie die letzten Tage schier in den Wahnsinn getrieben.
    Jetzt wurden sie bemerkt und, wohlerzogen, wie sie nun mal waren, standen alle Herren auf und wandten sich ihnen zu. Brav, aller Emanzipation zum Trotz, sie liebte es.
    Elexia, wie immer mit ihr einer Meinung zischte ihr zu,“Ich liebe es immer noch, wenn sie so eine Wand bilden, bereit sich auf jeden Feind zu stürzen. Ist es nicht putzig anzusehen, wie sie sich aufplustern?“
    Tja, wenn man das so sehen wollte.
    Wie es aussah, war heute nur der innere Kreis um König Lysander versammelt.
    Kemar, Miko Tovan (Schande auch), Raven Quinto und Kronprinz Marcos. Die Damen

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