Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
überall, ein Vorteil, wenn man über unbeschränkte Mittel verfügt.“
In seinen verschlagenen Augen erkannte sie die Wahrheit, er hatte ihr aufgelauert, um genau solch eine Situation auszunutzen.
„ Ich hätte da allerdings einen Vorschlag, der sich für uns beide als nützlich erweisen
könnte, wenn ihr bereit seid, mir kurz zu zu hören.“
Blieb ihr etwas anderes übrig? Eine kluge Frau und vor allem eine verzweifelte Frau musste immer mehrere Eisen im Feuer haben.
9
Die nächsten Tage vergingen für Susann, wie im Flug. Sie verbrachte viel Zeit mit Elexia und den Kindern, die ihr umgehend ans Herz gewachsen waren. Wenn die beiden auf ihr herumkrabbelten, war es, als stünde ihr Herz in Flammen.
Am meisten aber, gefiel ihr das sanfte Strahlen, das von ihrer Freundin ausging. Wenn sie sich an die harte und desillusionierte Frau von vor beinahe drei Jahren erinnerte, konnte sie die Wandlung manchmal gar nicht fassen.
Susann badete förmlich in der guten Stimmung des Hauses Atraxos und hin und wieder verspürte sie doch tatsächlich so etwas, wie Neid. Schande über sie, aber sie wollte das auch haben, also nicht unbedingt zwei Teufelsbraten auf einmal und den dritten unterwegs, aber einen Kerl, der sie so anbetete, wie Kemar Elexia.
War das zuviel verlangt?
Nun ja, vielleicht nicht, aber in welchem Universum sollte ihr persönlicher Ritter um die Ecke biegen? Sie war einfach nicht der Typ dafür.
Die vergangenen Nächte hatte sie damit zugebracht sich selbst in den Hintern zu treten, weil sie Lysander dieses keusche Küsschen aufgedrückt hatte. Entweder lachte er sich gerade kaputt, oder er war peinlich berührt, weil sie sich diese Freiheit herausgenommen hatte. Beides war nicht gut, nicht gut, nicht gut.
Susann ballte unbewusst die Hände zu Fäusten.
Wie sollte das erst werden, wenn sie zusammen in einem Raumschiff eingesperrt wären? Der Klassiker. Der Angebetete wusste sich der Avancen der Anbeterin kaum zu erwehren, während sein Herz einer weiteren Dame gehörte.
Wunderbar, jetzt waren ihre Gedanken bereits auf Groschenromanniveau gesunken.
In einer Woche sollte es losgehen, sehr zum Missfallen von Tiros Laleikos, der Spaßbremse, hatte der König seine Pflichten für ganze zwei Monate seinem Sohn übertragen. War angeblich noch nie vorgekommen und sorgte wohl für einige Aufregung im Palast und um ihn herum.
Seit dem denkwürdigen Abend, als er sie zu ihrem Zimmer getragen hatte- Seufz- glänzte ihr Held durch Abwesenheit. Heute Abend allerdings trafen sie sich hier bei Elexia zu einem Essen und zur ersten Vorbesprechung, obwohl sie Lysander durchaus zutraute, dass bereits alles beschlossen und verkündet war.
Wen wunderte es, er war schließlich daran gewöhnt, das alle für ihn sprangen und nur noch fragten, wie hoch.
Mit Elexia hatte sie sich über die Arschkriecherei lustig gemacht, aber wahrscheinlich ging es in einem absolutistischen System nicht anders. Das Haus Xanteros regierte nach der Manier des Sonnenkönigs. Sie waren der Staat und alle hatten zu dienen.
Kemar meinte zwar, sein Neffe würde höchstens noch als konstitutioneller Monarch regieren wollen, aber das war wohl nichts für seinen Vater.
Es sah ja auch nicht so aus, als würde Lysander bald an Altersschwäche eingehen.
Noch ein neues Projekt für sie, neben der Erforschung der genetischen Kompatibilität von Lebenspartnern. Die lebensverlängernde Wirkung des Ortiva-Saftes auf den Organismus der Ma'kaa.
Mannomann, hier gab es so viel Neues zu entdecken, dass sie nicht das Gefühl hatte, ihr würde der Schädel platzen.
Seit Entdeckung ihres ultrahohen Intelligenzquotienten, kam sie erstmalig in einen Zustand, der der Entspannung verdammt nahe kam. Das beste aber war, sie machte tatsächlich Urlaub!
Keine Dinge warteten darauf erfunden zu werden. Kein Finanzier oder Politiker stand mit beinahe unerfüllbaren Forderungen vor ihrem Schreibtisch, sie hatte hier ja nicht mal einen. Es war herrlich.
Allerdings war im Hintergrund ihres Geistes auch Unerfreuliches abgespeichert. Hierüber musste sie mit Kemar und Lysander dringend reden.
Vor ihrem Abflug von der Erde hatten sie und General Bieber einige Gefechte mit ihrer Regierung und dem Sprecher der Finanziers gehabt. Letzerer führte das große Wort und alle Unzufriedenen scharten sich bereits um ihn.
Stanley Mars, seines Zeichens Multi-Milliardär, Waffenhändler und Arschloch, hatte gefordert, Teile der Menschheit aussiedeln zu können, wenn nötig mit
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