Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
verloren hatte. Aus dem immer gut gelaunten und freundlichen jungen Mann war ein strenger und ernster Eigenbrötler geworden.
Seine Schwester Isadora, die Frau seines Freundes Raven Quinto war zu oft mit ihrem Mann im All unterwegs, um ihm eine wirkliche Stütze zu sein, oder ihn aus seinem mentalen Loch heraus zu holen. Sowohl Kemar, als auch Marcos und Lysander hatten ihm immer wieder versichert, die Taten seines Vaters nicht ihm zuzurechnen. Dennoch hatte er sich konsequent zurückgezogen.
Elexia seufzte. Sei hoffte inständig, er würde die Patenschaft für ihr neues Baby übernehmen, damit sie einen Grund hatten, ihn häufiger zu sich einzuladen, ohne dass er Mitleid witterte.
Er war reich, so reich, wie König Midas, auch wenn das hier relativ war. Er sah blendend aus und sicherlich würden die Frauen ihm die Tür eintreten, wenn er nicht diesen Dunst aus Verzweiflung und Schwermut um sich verbreiten würde.
Jetzt allerdings hatte sie zuerst das Problem Susann und Lysander zu lösen. Ach, war es nicht herrlich, soviel Liebe und Verlangen vor sich zu haben. Seit Kemar in ihr Leben getreten war, wollte sie alle Menschen und Ma'kaa so glücklich sehen. Das war ja wohl nicht zu viel verlangt. Elexia war seit drei Jahren der festen Überzeugung, dass es so etwas wie den perfekten Seelengefährten für das perfekte Glück und die perfekten Kinder, gab.
Schließlich hatte sie hier den Beweis angetreten. Bitte schön, dann hatten alle anderen Menschen und Nicht-Menschen um sie herum das auch zu schaffen.
Jetzt aber zuerst Sue.
„ Wie wäre es , wenn du Lysander heute mit einer Elimata und einem Kaschgar überraschst? Er wäre sicher entzückt, wenn er dich in dem traditionellen Wickelkleid der Ma'kaa mit dem Schaltuch sieht.“
„ Ich wusste gar nicht, dass du solche Worte, wie „entzückt“ überhaupt kennst.“
„ Ich auch nicht,“ ertönte Kemars tiefe Stimme von der Tür her. Sofort begannen die Augen ihrer Freundin zu glänzen.
Ja,ja, ja, sie brannte vor Neid, sie wollte es so sehr, dass es schmerzte.
Kemars Bernsteinaugen fixierten sie.
„ Sicher kann Teti das Passende für dich auftreiben. Es dürften alle sehr gespannt sein, was du dir heute ausgedacht hast, um den König zu verwirren. Dein Kleid vom Ball ist Stadtgespräch hier in Amarat.“
Susann spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Dieser verfluchte Kerl. Lässig ließ er sich auf dem kleinen Sofa, ihnen gegenüber, nieder.
Seit Elexia sein bei einem Feuer verletztes Bein behandelte, hinkte er kaum noch. Allerdings hatte sein Hinken seine atemberaubende Schönheit nie beeinträchtigt. Lysander war noch eine andere Liga, allerdings nicht die ihre.
Gut, sie hatte gestern tief blicken lassen, aber hatte es ihn in ihr Bett gelockt? Eben!
„ Nun grübele doch nicht wieder , lass uns Teti ein wenig aus der Fassung bringen. Sein Status als Faktotum muss hin und wieder bestätigt werden.“
Also ließ sie sich hinaus zerren, zu Teti, dem ehemaligen Sklaven und jetzigen Beschützer, haha, ihrer Freundin. Der kleine Kerl hatte die Kunst der Selbstverteidigung von Elexia gelernt, und sich seitdem darin vervollkommnet. Susann ging mal davon aus, dass sich so leicht niemand mehr an ihm vergriff. Gerade bogen sie um die Ecke, als sie besagten Teti bei einem erotischen Gerangel mit seiner Frau Matina erwischten. Taten die hier eigentlich was in die Luft? Irgendwie waren alle so liebevoll, wenn sich die Herzen erstmal gefunden hatten.
„ War ja klar, dass ich euch hier erwische.“
Schuldbewusst fuhren die zwei Turteltäubchen auseinander.
Teti grinste schief und fing sich als erster .
Der Rest war schnell besprochen und Teti sagte nach einem kritischen Blick auf Susann, der sie ganz nervös machte, „ Es wird schon noch gehen, ein passendes Elimata auf zu treiben. Allerdings kann es sein, dass eine unserer Näherinnen es noch anpassen muss. Wir werden sehen.“
Da ging er hin und hatte noch nicht mal nach ihrer Lieblingsfarbe oder Größe gefragt. Nein, sie würde nicht fragen. Dennoch purzelte es aus ihr heraus.
„ Wie kann er denn wissen, was ich will, meine Größe, meine Farben, oder so?“
Elexia und Matina lachten sich kaputt.
Als sie endlich wieder sprechen konnten antwortete die Frau des Modemonsters.
„ Sagen wir mal so, seine innere Modegöttin,ist ihm ein sicherer Kompass, sie werden nicht enttäuscht sein.“
Sie sollten Recht behalten, denn etwa drei Stunden später drehte und wendete Susann sich vor dem
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