Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
seit einer Woche wusste er, wovon die Rede war.
Jep, da kam sie auch schon, die Liebe seines Lebens. Schön , wie immer, rothaarig, groß und – noch- schlank, die blauen Augen zu Schlitzen verengt. Seine Kriegerin.
„ Sag mir jetzt nicht, dass sie immer noch nicht in den Orbit eingeschwenkt sind. Ich will das jetzt wirklich nicht hören. Kemar, tu was, ich brauche Sue und die Schokolade, am besten beides sofort.“
Bevor die Tränen des Zorns fließen konnten, nahm er sie vorsichtig in den Arm und streichelte durch die dünne Seide des traditionellen estorianischen Gewandes ihren Rücken. Trotz ihrer Größe fühlte sie sich in seinen Armen so klein und zierlich an, dass er immer Angst hatte, sie zu zerbrechen. Darüber konnte sie sich immer ausschütten vor Lachen.
Ha'arata mata, er dankte allen Göttern für diese Frau und besonders dem Gott der Raumfahrt, als er seinen Neffen Prinz Marcos um die Ecke biegen sah.
„ Onkelchen in deinem Alter solltest du dich nicht mehr mit heißen Fegern abgeben.“
Marcos dreckiges Grinsen trieb ihm direkt die Tinte in den Füller.
„ Nimm dich in Acht mit dem, was du sagst. Warum störst du?“
Marcos legte gemächlich seinen Umhang ab und übergab ihn einem Diener.
„ Raven Quinto ist vor drei Stunden endlich eingetroffen und hat sich seiner menschlichen Fracht entledigt. Er hat Dr. Right noch einen Gefallen geschuldet und ist daher mit ihr noch in Richtung Valeria getuckert. Sie hat sich dort das Planetensterben aus der Nähe angeschaut . Weiß der Geier, warum.“
Elexia sah ihn scharf an.
„ Soll das heißen, Sue ist allein im Palast, wo sie niemanden kennt? Ihr seid nicht mal auf die Idee gekommen, mich zu rufen? Arrgh!“
Kemar war von diesem Stimmungsumschwung so überrascht, dass sie ihn regelrecht aus dem Weg stoßen konnte.
„ Aus dem Weg, ich muss in den Palast. TETI!“ Sie brüllte, seine Frau brüllte sonst nie, ein Zeichen, wie sauer sie war. Er überlegte kurz, ob es nicht ratsamer wäre für die nächsten achtundvierzig Stunden zu verschwinden. Doch leider drehte sie sich nochmal um,“Denk nicht mal daran zu verschwinden, Schatz.“
OOOOkay, dann eben nicht und er wollte auch nicht wissen, wie sie das immer machte mit seinen Gedanken und so.
Die nächsten dreißig Minuten verbrachte er damit hinter seiner Frau herzulaufen und
sie daran zu hindern auch noch den letzten Ma'kaa in den Wahnsinn zu treiben. Als sie endlich in der Hoover-Sänfte saßen und auf dem Weg zu Lysanders Bleibe waren, konnte er förmlich sehen, wie das Gebäude, dass er sein eigen nannte , aufatmete. Das alte Gemäuer wurde dieser Tage von allerhand Erschütterungen heimgesucht.
Kemar grinste. Wenn es diesen Stürmen standhielt, war es um seine Familie gut bestellt.
„ Es gibt keinen Grund zu grinsen. Du hast unnötig für Verzögerungen gesorgt. Weiß der Himmel, was diese ungehobelten Kerle mit Susann machen. Sie hat doch bisher nur die weichgespülte Variante mit Tovan, Ganshi und Quinto erlebt.“
Kemar unterbrach ihre Tirade.
„ Komm schon Liebste, was man so hört ist der Mini-Doc eher eine Beißerin, als eine, die den nicht vorhandenen Schwanz einzieht. Die wird doch mit allem fertig, oder habe ich die Dame falsch in Erinnerung?“
Elexia schnaubte nur. Gut, Sue war hart im Nehmen, aber in ihr steckte auch ein watteweicher Kern und niemand konnte wissen, wie sich die neue Umgebung auf sie auswirkte. Verdammt! Schon wieder schlugen ihre Hormone zu. Die sorgten nämlich für ein schon fast manisches Bedürfnis nach Harmonie und Liebe ringsumher.
Ja klar, als könnte das auf Estoria Wirklichkeit werden, wo doch Tradition und Realität täglich hart aufeinander prallten.
Sie schmiegte sich enger an ihren Geliebten und dankte allen bekannten und unbekannten Göttern, dass sie aus der Nummer raus war. Lächelnd malte sie sich aus, was passieren würde, wenn Marinas und ihr Plan aufging.
Oh ja, dann würde sich die Achse des Planeten nochmals verschieben, aber so was von...
5
Wie sich herausstellte war der Planet wirklich so schön, wie sie ihn sich vorgestellt hatte. Wie eine taufrische Erde, bevor die Menschheit dem Wahnsinn anheim gefallen war.
Irgendwie kam es ihr ungerecht vor, dass diese Humanoiden zwar technologisch weit entwickelt waren, aber es gleichzeitig hatten verhindern können, ihren Heimatplaneten zu zerstören.
Elexia hatte recht, es war wie ein riesiger Mittelalter-Freizeitpark. Eben da, wo die Männer noch Männer waren und so
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