Planeten, Sterne, Universum
dabei einen lang gestreckten Schweif aus, um dann wieder in die Tiefen des Raumes zurückzukehren.
Frühzeitprodukte
Kometen sind ein Produkt aus der Entstehungsphase des Sonnensystems. Nachdem sich die äußeren Planeten gebildet hatten, blieben zahlreiche Kometen übrig und wurden in erster Linie vom Neptun auf Bahnen abgelenkt, die in Richtung der nächstgelegenen Sterne führten. Während einige auf die galaktische Scheibe zuflogen, gelangten andere ins innere Sonnensystem. Die restlichen Kometen bildeten eine große kugelförmige Wolke um das Sonnensystem, die Oortsche Wolke, deren Durchmesser etwa 1,6 Lichtjahre beträgt
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Eisige Schmutzbälle
Ein Komet gliedert sich im Grunde in zwei Teile: den Kopf und den Schweif. Vom Kopf gehen alle Aktivitäten aus; er besteht aus dem Kern und der Gashülle, „Koma“ genannt.
Wie der nur wenige Kilometer durchmessende Kern beschaffen ist, hat der amerikanische Astronom Fred Whipple 1950 in einem von ihm entwickelten Modell beschrieben. Danach sind Kometen nichts anderes als schmutzige kosmische Schneebälle. Sie bestehen vor allem aus zu Glas erstarrtem Wasser, Trockeneis (Kohlendioxid-Eis), Methan und Ammoniak mit Beimengungen aus meteoritenähnlichen kleinen Staub- und Mineralienteilchen wie Silikate und Nickeleisen. Nach den Beobachtungen während der Mission der Raumsonde Deep Impact, die am 4. Juli 2005 gezielt auf den Kometen Tempel 1 stürzte, sieht es aber so aus, dass (zumindest in den Außenbereichen des Kerns von Tempel 1) die festen Bestandteile gegenüber den flüchtigen einen größeren Anteil haben. Deshalb ist die Bezeichnung „Eisiger Schmutzball“ eigentlich zutreffender.
Helles Leuchten und plötzliches Erscheinen
Sobald ein Komet bei seiner Annäherung an die Sonne die Jupiterbahn kreuzt, bildet sich die Koma. Dabei sublimiert das Eis des Kernes, d.h., es geht vom festen Zustand direkt in den gasförmigen über und formt nicht nur die den Kopf umgebende Gashülle, sondern auch den Schweif. Die Bestandteile der Koma werden durch den Strahlungsdruck der Sonne und den Sonnenwind förmlich weggeblasen.
Durch die Wirkung des Strahlungsdrucks der Sonne und den Sonnenwind sind Kometenschweife immer von der Sonne weggerichtet. In Sonnennähe sind sie am größten, d. h. am längsten – sie reichen viele Millionen Kilometer in den Raum hinaus –, um dann, wenn sich der Komet wieder auf die Rückreise begibt, kürzer und schwächer zu werden, bis sie schließlich verblassen.
Die auffälligsten Merkmale eines Kometen sind sein überraschendes Auftauchen und natürlich auch sein Verschwinden sowie sein Schweif. Das plötzliche Erscheinen hängt mit seinem Ursprungsort und seiner Bahn zusammen. Kometen kommen von weit jenseits des Pluto und können sich dann auf drei verschiedenen Bahnen ins innere Sonnensystem bewegen: auf einer Hyperbel-, Parabel- oder Ellipsenbahn. Nur die Ellipsenbahn garantiert die Wiederkehr eines Kometen, und das ist beim Halleyschen Komet der Fall. Er kommt alle 76 Jahre erneut in Erdnähe.
Der langperiodische Komet Hyakutake, der im Jahr 1996 mit bloßem Auge am Nachthimmel zu erkennen war, wird wohl erst wieder in mehr als 110000 Jahren zu unserer Sonne zurückkehren
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(c) mauritius images (Photo Researchers)
Fallende Sterne
Meteoriten – Geschosse aus dem All
Echte Sterntaler heißen Meteorite und bestehen aus Staubkörnern oder großen Steinoder Eisenbrocken. Auch sie können ihrem Finder ein erkleckliches Sümmchen einbringen. Sieht man jedoch die Narben ihrer Einschläge wie den Barringer-Krater in der Wüste von Arizona oder hört vom Schicksal der Dinosaurier, dann wünscht man sich, diese kosmischen Geschosse schrammen in Zukunft an der Erde vorbei.
100 Tonnen täglich
Täglich regnen etwa 100t Meteoritenmaterial auf uns herunter. Allerdings: Es sind vor allem Mikrometeoriten, die auf dem Weg durch die Atmosphäre komplett verdampfen. Auch „Sternschnuppen“ sind in der Regel nur 1mm bis 1cm groß und wiegen zwischen 2mg und 2g. Es sind die mehrere Kilo oder Tonnen schweren Meteoriten, die man fürchten muss. Die wissenschaftliche Bezeichnung für Sternschnuppen lautet: der oder das Meteor. Der Körper, der diese Leuchterscheinung erzeugt und vom Mond, Mars oder aus dem Sonnensystem kommt, wird Meteoroid genannt, und wenn er den Erdboden erreicht – bei einer Masse zwischen 30 kg und 10000t – ist es ein Meteorit. Helle Meteore heißen in Deutschland Feuerkugeln oder Boliden.
Da sie so eindrucksvolle
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