Planeten, Sterne, Universum
freigeräumt haben.
So stellt sich ein Künstler Pluto mit seinem Mond Charon vor, die weit von der Sonne entfernt das Zentralgestirn umkreisen
.
(c) mauritius images (Phototake)
Unter Kleinplaneten
Planetoiden und Asteroiden
Planetoiden, Asteroiden oder Kleinplaneten – all diese Begriffe treffen auf die unzähligen Felsbrocken, die im Raum zwischen Mars und Jupiter kreisen, in der einen oder anderen Form zu. Sie füllen eine Lücke aus, die eigentlich von einem Planeten, einem Zwitter zwischen den terrestrischen inneren und den äußeren Gas-Riesenplaneten, hätte eingenommen werden müssen. Stattdessen finden sich dort nichts als Bruchstücke – Bauschutt aus der Entstehungszeit des Sonnensystems.
KBOs
Bis zum Beginn der 1990er-Jahre galt der Asteroidengürtel als der Bereich, in dem die größte Zahl dieser Miniwelten konzentriert ist. Dann aber wurde 1992 ein Objekt namens 1992QB1 entdeckt und damit die Behauptung der Astronomen Kenneth Edgewood und Gerard Kuiper bestätigt, dass es jenseits der Neptunbahn noch einen zweite ähnliche Zone mit Planetoiden geben müsse. Wie wir heute wissen, bewegen sich in diesem Edgewood-Kuipergürtel mehr als 600 transneptunische Objekte, auch „Kuiper belt objects“ (KBOs) genannt, und es wurden dort die bislang größten Planetoiden entdeckt
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Keine Katastrophenreste
Zunächst galten die Asteroiden als Überbleibsel einer kosmischen Katastrophe, bei der ein Planet zwischen Mars und Jupiter auseinanderbrach und die Bruchstücke auf seiner Bahn hinterließ. Berechnungen zeigten aber, dass die Gesamtmasse der im Hauptgürtel vorhandenen Asteroiden sehr viel geringer ist als die unseres Mondes. Deshalb wird heute davon ausgegangen, dass die Asteroiden eine Restgruppe von Planetesimalen aus der Entstehungsphase des Sonnensystems sind.
Die Gravitation des Riesenplaneten Jupiter, dessen Masse am schnellsten zunahm, verhinderte die Bildung eines größeren Planeten aus dem Asteroidenmaterial. Die Planetesimale wurden auf ihren Bahnen gestört, stießen immer wieder heftig zusammen und zerbrachen. Ein Teil von ihnen wurde dabei auf Bahnen abgelenkt, die sie auf Kollisionskurs mit den Planeten brachten. Einschlagskrater auf den Planetenmonden und den inneren Planeten sind bis heute sichtbare Spuren dieser Ereignisse.
Von Trojanern und NEOs
Die meisten Asteroiden bewegen sich in einer Zone zwischen Mars und Jupiter um die Sonne, dem sogenannten Asteroiden- oder Planetoidengürtel. Dieser Gürtel befindet sich zwischen 254 und 598 Mio. km von unserem Zentralgestirn entfernt. Doch sind nicht alle Planetoiden im Gürtel zwischen Mars und Jupiter konzentriert. Einige bewegen sich mit Jupiter auf derselben Bahn entweder vor oder hinter dem Planeten und werden „Trojaner“ genannt.
Eine weitere Planetoidengruppe, die Amor-Planetoiden, kreuzen die Bahn des Mars; und wieder andere wie die Apollo-Planetoiden kreuzen die Erdbahn. Sie werden deshalb auch als „Erdbahnkreuzer“ bezeichnet, von denen einige – die Aten-Planetoiden – eine kürzere Umlaufzeit als die Erde haben. Etwa 3000 dieser „Ausreißer“ sind bekannt, weshalb für sie auch der Begriff Near Earth Objects (kurz: NEOs) geprägt wurde. Von ihnen kann etwa jeder sechste unserem Planeten potenziell gefährlich werden, weil seine Bahn schon jetzt bis auf weniger als 7,5 Mio. km an die Erde heranführt. Dabei gibt es immer wieder unvermeidliche Störungen der Bahn, die im Lauf von Jahrtausenden auch eine Kollision mit der Erde heraufbeschwören können. Da die Durchmesser dieser als gefährlich eingestuften Objekte durchweg größer sind als 175m, wäre bei einem „Treffer“ mit mehr als nur lokaler Zerstörung zu rechnen.
Der unregelmäßig geformte Asteroid Ida gehört zum Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Ida, der ungefähr 60km lang, 25km breit und 18,6km dick ist, hat sogar einen kleinen, ca. 1,4km großen Begleiter namens Dactyl
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(c) mauritius images (Detlev van Ravenswaay)
Vagabunden des Sonnensystems
Kometen und ihre Besonderheiten
„Zuchtruten“ oder „Schwerter Gottes“ hießen Kometen in alten Zeiten, und ihr scheinbar außerplanmäßiges Auftauchen am Firmament bedeutete nichts Gutes. Als durch die Wissenschaft ihre wahre Natur erkannt wurde, umschrieb man diese Schweifsterne dann als „kosmische Vagabunden“. Das trifft einen Teil ihrer Natur genau. Denn Kometen wandern auf lang gestreckten Bahnen, von jenseits des Pluto alle Planetenbahnen kreuzend, um die Sonne. Sie bilden
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