Planeten, Sterne, Universum
Galaxienspektrums, um aus ihrem Betrag die Fluchtgeschwindigkeit der Galaxis und damit die Entfernung zu ermitteln, denn: Je größer die Rotverschiebung, umso größer die Fluchtgeschwindigkeit und damit auch die Entfernung.
Genauer mit Hipparcos
1989 startete die ESA den Satelliten Hipparcos. Weit außerhalb der störenden Einflüsse der Erdatmosphäre unternahm er dreieinhalb Jahre Positionsmessungen an Sternen. Die Genauigkeit seiner Erhebungen war so groß, dass man sogar einen Astronauten auf dem Mond auffinden würde. Aus den Daten errechneten die Wissenschaftler die Parallaxen von 118 000 Sternen bis zur Größe 12,5. Dadurch sind jetzt die genauen Abstände von bis zu 500 Lichtjahren entfernten Sternen bekannt!
Von 1989 bis 1993 sammelte der Satellit Hipparcos Informationen über die Entfernungen von Sternen
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(c) ESA
Wenn Sterne vielfach leuchten
Von Doppel- und Mehrfachsternen
Wer Sterne doppelt sieht, muss nicht betrunken sein. Das gilt besonders für den mittleren Deichselstern des Großen Wagens, Mizar, neben dem tatsächlich ein kleiner schwächerer Stern zu sehen ist. Dabei handelt es sich um Alkor, auch das Reiterlein genannt. Das System Mizar-Alkor ist daher auch der bekannteste Doppelstern!
Sieben auf einen Streich
Sind Mizar-Alkor schon mit dem bloßen Auge ein faszinierendes Objekt, so offenbart sich im Fernrohr (ab 5 cm Öffnung) noch viel mehr: Mizar selbst erscheint noch einmal doppelt. Und inzwischen hat man entdeckt, dass diese beiden Sterne ebenfalls Doppelsterne sind. Und auch Alkor ist nicht allein. Er hat einen weiteren sichtbaren und zudem einen – allerdings nur in seinem Spektrum erkennbaren – unsichtbaren Begleiter, es handelt sich also um ein Dreifachsystem. Messungen zeigen, dass Mizar und Alkor sich aufeinander zu bewegen. Wenn Alkor tatsächlich schwerefeldmäßig an Mizar gebunden ist und um ihn kreist, wäre die Umlaufzeit mit 800 000 Jahren ungewöhnlich lang. Alles in allem wäre das System Mizar-Alkor dann also ein siebenfaches Sternsystem
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Doppel- und Mehrfachsterne sind in der Überzahl
Mehr als die Hälfte aller beobachtbaren Sterne, so die Schätzungen, sind Doppel- oder Mehrfachsterne. Das hängt mit ihrer Entstehung zusammen. Wie Einzelsterne bilden sich Doppel- oder Mehrfachsterne aus einer kollabierenden, rotierenden und dann zur Scheibe werdenden interstellaren Gas- und Staubwolke. Mit steigender Drehgeschwindigkeit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich statt eines Einzelsterns ein Doppelsternsystem bildet. Die Astronomen vermuten heute, dass in größeren Wolken Sterne gruppenweise geboren werden und es dabei höchst wahrscheinlich ist, dass sich solche nahe beieinander entwickelnden Sterne zu einem System verbinden. Möglich ist zudem aber auch, dass im Rahmen dreier sich begegnender Sterne, bei denen ein Stern einen Zuwachs an kinetischer Energie erfährt, die beiden anderen durch ein gemeinsames Schwerefeld aneinander gebunden zurückbleiben.
Typisch Doppelstern
An Mizar-Alkor zeigt sich auch das Typische eines Doppelsternsystems, nämlich dass es aus zwei Fixsternen besteht, die scheinbar oder tatsächlich am Himmel nahe beisammen stehen. Wenn sie durch die Schwerkraft aneinander gebunden sind, bewegen sie sich periodisch um einen gemeinsamen Schwerpunkt.
Der Abstand bestimmt, wie groß die Umlaufzeiten in einem Doppelsternsystem sind, nämlich zwischen einigen Stunden oder vielen Tausend Jahren. Der Abstand kann auch so gering sein, dass die Sterne in materiellem Kontakt stehen oder Materie von einem zum anderen Stern strömt.
Der hellere der beiden Sterne eines Doppelsternsystems wird übrigens „Hauptstern“ oder „Hauptkomponente“ genannt und mit dem Buchstaben A bezeichnet, der lichtschwächere heißt „Begleiter“ und erhält den Buchstaben B, so z.B. Centaurus A und Centaurus B.
Das Gegenteil oder die „erweiterte Version“ eines Doppelsternsystems ist ein Mehrfachsternsystem oder Mehrfachstern. Meist werden sie zuerst als Doppelstern entdeckt, wobei sich dann die oft unsichtbaren Begleiter als Störungen des Systems bemerkbar machen. Es stellt sich dann heraus, dass Mehrfachsterne aus Untersystemen bestehen, die paarweise angeordnet sind; und diese Untersysteme zerfallen wiederum in Einzel- oder Doppelsterne.
So könnte der Sonnenaufgang auf einem Planeten aussehen, der um einen Doppelstern kreist
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(c) NASA (JPL-Caltech)
Sterne, die blinken
Veränderliche Sterne
Sterne leuchten zwar unterschiedlich hell, aber
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