Planeten, Sterne, Universum
bilden. Durch die Sonneneinstrahlung wandelt sich das Methan anschließend in andere organische Verbindungen um, die dann als dunkle Streifen und Schlieren sichtbar werden.
Zukunft Neptunring
Vermutlich ist Triton kein direkter Mond des Neptun, sondern ein größeres Objekt des sogenannten Kuipergürtels, das von Neptun eingefangen wurde. Vom Aufbau her könnte er dem Zwergplaneten Pluto und dessen Mond Charon sowie anderen Mitgliedern des Kuipergürtels sehr ähnlich sein. Triton ist bei seinem Neptunumlauf sehr stark den Gezeitenkräften des Gasplaneten ausgesetzt. Da Triton sich Neptun weiter annähert, wird er nach Berechnungen in 100 Mio. Jahren so nahe sein, dass er zerrissen wird. Seine Bestandteile werden dann ein größeres Ringystem ähnlich dem des Saturn bilden
.
Der Neptunmond Triton leuchtet auf dieser Falschfarbenaufnahme, die aus ca. 530 000km Entfernung von Voyager 2 aufgenommen wurde, vor allem in bläulichen Farbtönen. In Wirklichkeit würde Tritons Oberfläche einem Beobachter eher rosafarben und rötlich erscheinen
.
(c) NASA
Pluto/Charon und die Plutoiden
Die neue Welt der Zwergplaneten
Als Pluto 1930 von dem amerikanischen Astronom Clyde W. Tombaugh (1907–1997) nach intensiver Fotovergleich-Suche entdeckt wurde, glaubten die Astronomen, das letzte Glied der Planetenkette gefunden zu haben – auch wenn sie sich nicht ganz sicher waren, denn unter den Riesen ist Pluto wegen seines winzigen Durchmessers (2390km) nur ein Zwerg. Ferner weist seine Bahn noch Reststörungen auf, ist stark gegen die Ekliptik geneigt und verläuft bisweilen innerhalb der Neptunbahn. So war Pluto vom 7. Februar 1979 bis zum 11. Februar 1999 der Sonne näher als Neptun, blieb jedoch im Fernrohr nur ein sterngroßes Objekt unter den Sternen.
Steckbrief Pluto
Name:
Römischer Gott der Unterwelt
Mittlere Entfernung von
der Sonne:
5,9 Mio. km
Umlaufzeit:
248,6 Jahre
Rotationszeit:
6,38 Tage
Durchmesser:
2304km
Schwerkraft (Erde = 1):
0,062
Atmosphäre:
Methan, Stickstoff
Oberflächentemperatur:
–230°C
Zahl der Monde:
3
Ein zweiter Doppelplanet
Da Pluto kleiner ist als die sieben großen Monde des Sonnensystems und eine mittlere Dichte von 2 g/cm 3 aufweist, spricht alles für eine Zusammensetzung aus ca. 70% Gestein und 30% Wassereis. Pluto ist somit dem größeren und noch kälteren Neptunmond Triton vermutlich sehr ähnlich. Er hat eine sehr dünne Atmosphäre aus Stickstoff, etwas Methan und Kohlenmonoxid, und seine Oberfläche dürfte rötlich gefärbt sein. Wahrscheinlich hat Pluto Polkappen, während in Richtung des Äquators dunkle Gebiete vorherrschen.
Sein 1978 entdeckter Mond Charon ist im Vergleich zu Pluto sehr groß und hat zum Begriff „Doppelplanet“ für beide Welten geführt. Die Oberfläche Charons ist grau und enthält Wassereis. Außerdem gibt es auch hier Kryovulkanismus. Er lässt das Wasser im Schneckentempo an die Oberfläche Charons quellen und überzieht sie mit einer dünnen Eisschicht.
2005 wurden mit dem Hubble-Weltraumteleskop zwei weiteren Trabanten, Nix und Hydra, entdeckt. Aus ihren Helligkeitsschätzungen lassen sich Durchmesser zwischen etwa 40 und 160km ableiten. Sie umlaufen Pluto auf einer fast kreisförmigen Bahn und in einer gemeinsamen Ebene mit Charon in Entfernungen zwischen 50 000 und 65 000km.
Die neue Klasse der Zwergplaneten mit den Plutoiden
76 Jahre lang durfte Pluto seinen Planetenstatus führen und galt als letztes Glied der Planetenkette, als Außenposten des Sonnensystems. Doch dies endete 1992 mit der Entdeckung weiterer, zum Teil größerer Körper jenseits der Plutobahn im sogenannten Kuipergürtel. Ihre Namen lauten beispielsweise Eris (Durchmesser: 2400km), Sedna (Durchmesser: 1500km) und Quoar (Durchmesser: 1250km). Deshalb entschied die 26. Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union am 24. August 2006 in Prag, Pluto den Planetenstatus abzuerkennen und ihn in die neudefinierte Klasse der Zwergplaneten einzuordnen. Unter der Nummer 134340 ist er jetzt also nur noch einer von vielen Vorposten des Sonnensystems.
Ein „Trost“ bleibt jedoch: Am 11. Juni 2008 beschloss die IAU, Pluto zum Namensgeber einer neuen Klasse zu „ernennen“, die sich deutlich von den Körpern des Asteroidengürtels unterscheidet: die Plutoiden. Sie müssen laut Definition weiter von der Sonne entfernt sein als Neptun, wegen ihrer Schwerkraft Kugelform besitzen und ihre nähere Umgebung im Gegensatz zu den Planeten nicht von anderen Himmelskörpern
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