Planeten, Sterne, Universum
30-millionenfachen der Sonne angegeben wird. Noch beeindruckender ist die Geschwindigkeit, mit der die Sterne um dieses Schwarze Loch herumfliegen. Mit den gemessenen 1000km/s könnte ein solcher Stern die Erde in 40 Sekunden umrunden und die Strecke zum Mond bereits in sechs Minuten bewältigen.
Mit professionellen Teleskopen betrachtet, bietet die der Milchstraße benachbarte Andromeda-Galaxie ein grandioses Bild
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(c) Robert Gendler
Des Weltumseglers Sternenwolken
Die Große und Kleine Magellansche Wolke
Der Weltumsegler Ferdinand Magellan soll die beiden Sternwolken 1519 als erster Europäer gesehen haben – weshalb sie heute seinen Namen tragen. Dem Südhalbkugel-Reisenden erscheinen die Große und Kleine Magellansche Wolke, auch Kapwolken genannt, wie zwei ans Firmament geworfene Kleckse: Die Große Magellansche Wolke steht 20° vom durch keinen hellen Stern markierten Himmels-Südpol entfernt im Sternbild Goldfisch und ihr Gegenstück, die Kleine Magellansche Wolke im Sternbild Tukan, hat einen ähnlichen Abstand.
Zwei Trabantenstädte: die Große
Die beiden Magellanschen Wolken sind zwei Begleitsysteme unserer Milchstraße, sozusagen zwei Trabantenstädte. Mit der „Großstadt“ Milchstraße sind sie durch feine Wasserstoffbrücken verbunden. Es sind recht kleine unregelmäßig geformte Galaxien, in der Fachsprache als „irreguläre Zwerggalaxien“ bezeichnet. Beide Wolken haben dennoch eine gewisse Grundstruktur, so z.B. einen balkenartigen Kern in der Großen Magellanschen Wolke (kurz: GMW/LMC). Sie sind außerdem sehr gasreich und die Sternentstehungsrate ist bei ihnen viel geringer als in unserer Galaxis.
Nur auf der Durchreise?
Werden die Magellanschen Wolken wirklich von unserer Galaxis zerstört werden? Inzwischen gibt es Zweifel daran: Nach neuesten Geschwindigkeitsmessungen driften die Magellanschen Wolken überraschend schnell durch den Raum. Die berechnete Reiseroute dieser Zwerggalaxien zeigt eine parabelförmige Bahn. Sie legt nahe, dass die beiden Wolken sich nicht auf einer geschlossenen Bahn um die Milchstraße befinden, sondern nur auf einem einmaligen Transit in unserer Nachbarschaft. Sollte das wirklich der Fall sein, bedürfen zahlreiche Phänomene, die mit der dauerhaften Anwesenheit der beiden Wolken und der damit verbundenen Gezeitenwirkung begründet wurden, neuer Erklärungen. Dazu gehören beispielsweise die Verwindung unserer scheibenförmigen Milchstraße oder die gigantische Wasserstoffwolke, die die beiden Zwerggalaxien hinter sich herziehen
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Die GMW ist sowohl am Himmel als auch in Wirklichkeit das größere Objekt. Sie besteht aus 10Mrd. Sonnenmassen. Auffällig sind große, rotleuchtende Sternentstehungsgebiete. Eines der größten davon ist der Tarantelnebel oder 30 Doradus. Das Alter der GMW dürfte einige Milliarden Jahre betragen.
Zwei Trabantenstädte: die Kleine
Die Kleine Magellansche Wolke (KMW/SMC) ist mit rund 10000 Lichtjahren Durchmesser nur halb so ausgedehnt wie ihre „große Schwester“. Auch ihre Sternanzahl ist deutlich geringer: ca. 2 Mrd. Sonnenmassen. Rund 2000 Sternhaufen wurden in dieser Zwerggalaxie gefunden, von denen viele in einer plötzlich einsetzenden Sternentstehungsphase vor 100 Mio. Jahren entstanden.
Die KMW ist eindeutig eine irreguläre Galaxie, wobei einige Astronomen auch bei ihr Anzeichen eines Balkens zu erkennen glauben. Möglicherweise besteht sie aber auch aus zwei verschiedenen Galaxien, die auf der gleichen Sichtlinie liegen und daher nicht ohne Weiteres optisch getrennt werden können.
Durch die Gezeitenwirkung unserer Galaxis auf ihre beiden sie begleitenden Zwerggalaxien ist auch ihr voraussichtliches Ende abzusehen: Sie werden in den nächsten Jahrmillionen ganz von unserer Galaxis zerrieben.
Diese vom Spitzer-Weltraumteleskop gemachte Infrarot-Aufnahme der Großen Magellanschen Wolke wurde aus 300 000 Einzelbildern zusammengesetzt
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(c) NASA (JPL-Caltech/M. Meixner (STScI) & the SAGE Legacy Team)
Geballte galaktische Ladungen
Galaxienhaufen und Superhaufen
Himmelskörper zeigen grundsätzlich die Tendenz, sich zu Einheiten zusammenzuschließen. So bilden Sterne Doppel- oder Mehrfachsysteme und offene oder Kugelsternhaufen. Das gilt auch für die größten Sternansammlungen, die Galaxien. Unsere Galaxis gehört z.B. zusammen mit der Andromeda-Galaxie und den beiden Magellanschen Wolken zu einer Gruppe, die als Lokale Gruppe bezeichnet wird und aus etwa 30 Galaxien besteht. Sie verteilen sich über einen
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