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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Mackowiak
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eigene Spiralarme entwickeln kann
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Kollision – das größte und spektakulärste Ereignis
    Von diesen Ereignissen ist zweifellos der Zusammenstoß zweier Galaxien das größte und spektakulärste, sind doch daran jeweils mindestens 100Mrd. Sterne sowie ungeheure Gas- und Staubmengen beteiligt. In den Tiefen des Kosmos kommt es dabei zu einem leuchtenden Feuerwerk und es entstehen Tausende heißer und neuer Sterne. Sie sind für die Astronomen ein wichtiger Hinweis, dass eine heute „normal“ erscheinende Galaxie früher in ein Zusammentreffen mit einer anderen verwickelt war. Dauer des Rendezvous: mehrere 100Mio. bis 1,5 Mrd. Jahre!
    Auch wenn oft von Kollision oder gar Crash die Rede ist, darf man sich das Zusammentreffen zweier Galaxien aber nicht wie das Aufeinanderprallen zweier Billardkugeln vorstellen. Es ist eher mit dem Eindringen einer farbigen Flüssigkeit in klares Wasser zu vergleichen, wo es ja zu einer langsamen Durchmischung kommt. Der Raum zwischen den einzelnen Sternen ist einfach zu groß, als dass es zu Sternkollisionen käme. Anders ist es mit den Gaswolken: Sie prallen tatsächlich zusammen, verlieren dadurch erheblich an Bewegungsenergie und viele Kugelsternhaufen entstehen. Die Astronomen bezeichnen solche Galaxien daher als „wechselwirkende Galaxien“, bei denen es neben der Verschmelzung auch zur besonderen Formation und Neukonstellation der beteiligten Sterninseln kommen kann.
Tanz der Galaxien
    Zahlreiche vom Hubble-Weltraumteleskop oder von modernen erdgebundenen Großteleskopen wie dem VLT der ESO aufgenommene Bilder zeigen, dass die galaktischen Partner eine Art Hochzeitstanz aufführen. So nähern sich die Galaxien zunächst einander an, wobei sich ihre inneren Strukturen verändern sowie Gas- und Sternbrücken zwischen ihnen entstehen. Als nächstes durchstreifen sie sich an ihren Rändern, verformen sich dabei und tauschen Material aus. Dann entfernen sie sich wieder voneinander, um nach immer engeren Umkreisungen zu verschmelzen, gefolgt von einer Beruhigungsphase. Da kollidierende Galaxien oft zu einer gemeinsamen größeren Galaxie verschmelzen, wird es letztlich weniger, aber größere Galaxien geben.

Zwölf Beispiele für Galaxienkollisionen, die vom Hubble-Weltraumteleskop aufgenommen wurden
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    (c) NASA (ESA, the Hubble Heritage (STScI/AURA)-ESA/Hubble Collaboration and A. Evans (University of Virginia, Charlottesville/NRAO/Stony Brook University))

Die Leuchtfeuer des Universums
Von Quasaren und anderen aktiven Galaxien
    Sie sind die energiereichsten Objekte des Universums – doch weil sie so weit entfernt sind, erscheinen sie nur wie schwache Sterne. Im Radiobereich dagegen senden sie eine starke Strahlung aus, zu der sich noch die Röntgen- und die Infrarotstrahlung sowie das Licht gesellen. All diese Eigenschaften brachten den Quasisternen, die in Wirklichkeit die hellen Zentren ferner Galaxien sind, den bekannten Kurznamen „Quasare“ ein, deren Akronym in der Astronomen-Fachsprache QSO lautet.
Der Sternen-Schein trügt
    Ausgeschrieben lautet der Begriff „quasistellares Radioobjekt“. Die ersten Quasare wurden 1963 entdeckt, als es gelang, mehrere Radioteleskope zu sogenannten Radiointerferometern zu kombinieren. Auf diese Weise war es möglich, die genaue Position bereits bekannter Radioquellen festzustellen.
    Radiogalaxien – die Größten
    Zu den größten Galaxien nicht nur dieser besonderen Art und der Galaxien allgemein, sondern zu den größten Objekten am Himmel gehören die Radiogalaxien. Aus ihrem Zentrum schießen ein oder zwei Jets Tausende von Lichtjahren ins umgebende All hinaus und formen riesige Wolken auf jeder Seite der Galaxie. Die spezielle Erscheinungsform der Radiogalaxie ergibt sich dadurch, weil wir den zentralen Staubring von der Seite sehen und damit der Kern verdeckt ist, wodurch die schwächeren Jets sichtbar werden
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    Völlig rätselhaft waren den Astronomen zu Anfang die Spektrallinien dieser Objekte. Der amerikanische Astronom Maarten Schmidt erklärte sie durch die Annahme, sie enstünden infolge der Wellenlängenverschiebung in den roten Bereich des Spektrums, die auftritt, wenn sich ein Körper sehr schnell vom Beobachter entfernt. Und die Messungen ließen darauf schließen, dass die Quasare mit weit über 90% der Lichtgeschwindigkeit von uns wegrasen.
    Deutet man das als Indiz für die Ausdehnung des Universums, so gehören Quasare mit einer Distanz von bis zu 15 Mrd. Lichtjahren zu den entferntesten Objekten, die wir

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