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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Mackowiak
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Raumbereich von rund 4 Mio. Lichtjahren.
Teil eines Haufens
    Diese Gruppen sind wiederum Teil eines sogenannten Haufens (engl. Cluster), in dem dann maximal einige Tausend Galaxien vereinigt sind. Manche dieser Cluster sind fast kugelförmig und enthalten viele elliptische Galaxien. Andere dagegen sind von unregelmäßiger Gestalt und bestehen vorwiegend aus Spiralgalaxien. Man nimmt an, dass diese Haufen sich durch Verschmelzung vergrößern und dass die irregulär geformten Haufen erst vor eher „kurzer“ Zeit so entstanden sind. Im Zentrum dieser Haufen sammelt sich heißes Gas aus den Galaxien an und sendet Röntgenstrahlung aus, die auf der Erde empfangen werden kann.
    Viele Haufen enthalten meist 500 000 Lichtjahre große Radiogalaxien. Sie sehen wie normale elliptische Galaxien aus, sind aber oft wesentlich größer und Quellen von Radio-, aber auch Röntgenstrahlung. Die gewaltige Größe dieser aktiven Galaxien ist auf die Verschmelzung mit anderen Galaxien im Haufen zurückzuführen.
(Lokaler) Superhaufen
    In der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre erkannte man, dass der Großteil der hellsten beobachtbaren Galaxien einer noch größeren Struktur angehört. In ihrem Zentrum befindet sich der Virgohaufen. Er liegt in 50 Mio. Lichtjahren Entfernung in Richtung des Sternbildes Jungfrau. Dieser seit über zwei Jahrhunderten bekannte irreguläre Haufen umfasst über 2000 Galaxien und in seinem Randbereich ist auch unsere Lokale Gruppe angesiedelt. Diese Struktur erhielt die Bezeichnung „Lokaler Superhaufen“. Die Lokale Gruppe bewegt sich mit 250km/s auf das Zentrum dieses Superhaufens zu, das etwa 36 Mio. Lichtjahre entfernt liegt.
    Derartige Megastrukturen erstrecken sich über rund 100 Mio. Lichtjahre große Gebiete und umfassen einige Dutzend Galaxienhaufen. Sie haben vielschichtige Strukturen, einige besitzen gewundene Arme aus Galaxien, andere dagegen sind flach. Hier bilden die Galaxien einzelne Verbände ähnlich der Lokalen Gruppe.
    Das Seifenschaum-Universum
    Während der 1980er-Jahre erkannten Astronomen, als sie die Standorte von rund 20 000 Galaxien dreidimensional nachbildeten, eine feine, faserartige Struktur der Galaxienhaufen. Ferner stellten sie fest, dass es zwischen den dünnen, schalenförmigen Gebieten mit hoher Galaxiendichte auch riesige Räume gibt, in denen nur wenige Galaxien zu finden sind. Diese Leerräume werden als Voids bezeichnet und an ihren Rändern sind die Haufen und Superhaufen angesiedelt. Die spannende Frage ist nun, ob diese Voids tatsächlich leer sind oder ob sie dunkle Materie enthalten
.
    Eine bisherige Durchmusterung der Welt der Galaxien ergibt, dass unser Universum mehr als 100 bis 200 Mrd. dieser Welteninseln enthält. Seine Großstruktur ähnelt Seifenschaum, an dessen Blasenrändern die einzelnen Galaxienhaufen und -superhaufen angesiedelt sind
.

Der Galaxienhaufen Abell 1689 besteht aus rund einer Billion Sterne und ist etwa 2,2Mrd. Lichtjahre von der Erde entfernt
.
    (c) NASA (N. Benitez (JHU), T. Broadhurst (Racah Institute of Physics/The Hebrew University), H. Ford (JHU), M. Clampin (STScI), G. Hartig (STScI), G. Illingworth (UCO/Lick Observatory), the ACS Science Team and ESA)

Insel-Crash
Wenn Galaxien kollidieren
    Mit Galaxien ist es wie mit Menschen: Sie begegnen sich, kommen sich näher, um dann zu verschmelzen. Zwar scheinen im Fernrohr einer Sternwarte die Galaxien wie riesige Lampen eines Saales fest verankert unbeweglich im Raum zu hängen. Aber: Zwischen den Welteninseln gibt es vielfältige gegenseitige Beeinflussungen, selbst wenn es wegen der Milliarden Lichtjahre weiten Entfernungen nicht so scheinen mag. Die einzelnen Galaxien entwickeln sich nicht isoliert von ihrer Umgebung. Vielmehr stehen sie mit ihr in Wechselwirkung, und zwar mit den benachbarten Galaxien, dem diffusen interstellaren Medium sowie einem Halo aus dunkler Materie. Unsere Galaxis tauscht beispielsweise Gas mit ihrer Umgebung aus, nämlich durch galaktische Winde sowie die sogenannte Gasakkretion.
    Wie alles begann…
    Kurz nach dem Urknall muss die Verschmelzung von Galaxien an der Tagesordnung gewesen sein, der Raum zwischen ihnen war noch mit sehr viel freiem Wasserstoff angefüllt. In dieser ersten Zeit waren die Galaxien klein, irregulär oder elliptisch. Nachdem sie mehr Material angesogen und bisweilen miteinander verschmolzen waren, entstanden die ersten Spiralgalaxien. Verschmelzen diese miteinander, ist das Ergebnis eine elliptische Galaxie, die selbst wiederum

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