Planeten, Sterne, Universum
Umgebung). Er erstreckt sich über einen Durchmesser von 750 000 Lichtjahren und ist kein streng von der galaktischen Scheibe abgetrennter Raum; vielmehr durchdringen sich Scheibe und Halo. Der Halo enthält rund 200 kugelförmige Sternhaufen, aber es gibt auch Einzelsterne. Diese Halosterne umlaufen auf Ellipsenbahnen das Zentralgebiet der Milchstraße, wobei sie sich weit von der Scheibe entfernen.
Der Halo wiederum ist von einer dünneren, aber ausgedehnten Korona aus unsichtbarer Materie umgeben. Sie dehnt sich bis auf eine Entfernung von 300 000 Lichtjahren aus und enthält wahrscheinlich 90% der gesamten Materie der Galaxis.
Steckbrief unserer Galaxis
Durchmesser (Scheibe):
100 000 Lichtjahre
Durchmesser (Zentrum):
ca. 16 000 Lichtjahre
Scheibendicke im äußeren
Bereich:
ca. 5000 Lichtjahre
Abstand der Sonne vom
Zentrum:
ca. 25 000 bis 28 000 Lichtjahre
Umlaufzeit der Sonne:
210 Mio. Jahre bei
ca. 20km/s
Anzahl der Sterne:
ca. 200 bis 400 Mrd
.
Diese Aufnahme zeigt einen Teil der Milchstraßenebene, die von der Erde aus sichtbar ist, im Infrarotlicht. Die rot erscheinenden Wolken beweisen, dass hier organische Moleküle vorhanden sind; die hellen weißen Bereiche weisen auf Regionen hin, in denen neue Sterne entstehen
.
(c) NASA (JPL-Caltech/University of Wisconsin)
Die Schwester der Milchstraße
Die Andromeda-Galaxie
Wer die Andromeda-Galaxie zum ersten Mal durch ein Fernrohr betrachtet, wird enttäuscht sein: Statt einer schräg gestellten blauen, von schwarzen Bändern durchzogenen Sternscheibe mit einem hell leuchtenden kugelförmigen Zentrum wird er nur ein schwachnebliges, diffus leuchtendes Oval mit einem hellen Punkt in der Mitte sehen. Man muss schon einen Film oder den noch empfindlicheren CCD-Bildsensor zu Hilfe nehmen, um Einzelheiten herauszulösen.
Crash in 3Mrd. Jahren
Die Andromeda-Galaxie und unsere Milchstraße rasen mit 500 000km/h aufeinander zu und werden sich in gut 3Mrd. Jahren treffen. Dies wird aber kein Crash wie der zweier Autos sein. Vielmehr werden sich beide Sterninseln einige Male durchdringen und aneinander vorbeischwingen, um schließlich zu einer Galaxie zu verschmelzen. Dabei werden riesige Gaswolken im Zentrum in einem leuchtenden Feuerwerk aufeinandertreffen und Tausende neuer Sterne entstehen. An den Rändern dagegen werden die Sterne in den Weltraum geschleudert. Menschen werden diesen Vorgang wohl nicht mehr beobachten können, denn die Sonne könnte dann schon so heiß geworden sein, dass auf der Erde kein Leben mehr möglich ist
.
Die am besten untersuchte Galaxie
Die Andromeda-Galaxie ist heute die am meisten untersuchte „externe“ Galaxie. Der Grund für das besondere Interesse der Astronomen an diesem 2,5 Mio. Lichtjahre entfernten Milchstraßensystem ist, dass sie an ihm alle Erscheinungen einer Galaxie von außen studieren können, die wir auch in unserer Galaxis finden. Hier aber sind sie unsichtbar, weil der größte Teil unserer Galaxis von interstellarem Staub verdeckt wird.
Die M 31-Galaxie, so die Katalogbezeichnung, ist fast ein Zwilling unserer Galaxis. Sie enthält aber doppelt so viele Sterne und ist auch etwa doppelt so groß. Durch den Winkel von 78°, unter dem wir von der Erde aus auf M 31 blicken, können wir sehr gut auf die diskusförmige Ebene sehen. Daher ist neben den Staubbändern, die die Scheibe jeder Spiralgalaxie durchsetzen und die einzelnen Arme voneinander trennen, auch die zentrale Verdickung sehr gut zu erkennen.
Röntgensatelliten wie ROSAT haben zahlreiche Bilder der Andromeda-Galaxie zur Erde geschickt. Mit ihrer Hilfe entdeckten die Astronomen über 500 verschiedene Strahlungsquellen innerhalb dieses Sternsystems. Es sind größtenteils Überreste einstiger Supernovae, genauer: sehr heiße Doppelsterne, bestehend aus einem Neutronenstern oder einem Schwarzen Loch, die von einem Begleitstern Material absaugen und so interstellare Materie und Gase anhäufen.
Der Galaxiekern
Was das Zentrum der Andromeda-Galaxie angeht, dachten die Astronomen lange, sie habe in ihrem Innern einen doppelten Kern, bestehend aus zwei supermassiven Schwarzen Löchern und ein paar Millionen dicht gepackter Sterne. Sie sollten aus einer früheren Kollision mit einer anderen Galaxie stammen. Jedoch zeigen neue Daten des Hubble-Weltraumteleskops, dass der Kern aus einem Ring roter, älterer und einem Ring jüngerer, blauer Sterne besteht, die im Schwerefeld eines supermassiven Schwarzen Loches gefangen sind, dessen Masse mit dem
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