Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
überließ, welches sie selbständig verwalten konnten. Isene hatte nicht vor, ihre Macht in fremde Hände zu legen, sie würde die Zügel in der Hand behalten. Es galt vorsichtig zu sein, so lange sie nichts Näheres wussten und nur im Nebel herumstocherten. Es würden aufregende Verhandlungen werden. Isene hoffte inständig, dass Susann und ihr Stab tatsächlich so gut waren, wie man gemeinhin zu hören bekam und sie so gut, als möglich vorbereitet in die Schlacht ziehen konnte. Denn natürlich waren sie sich im Klaren darüber, dass sie hier ein echtes Fass an Problemen öffneten. Susann nannte es die Büchse der Pandora, nach einer neugierigen Sagengestalt, die es das Leben gekostet hatte. Ab hier verbot sie sich jeden weiteren Gedanken, der sie runterziehen konnte. Lysander war von ihrer Idee sehr angetan und in den Augen ihres Vaters hatte der Stolz gefunkelt, als sie ihre Pläne gestern kurz umrissen hatte. Sie schloss genüsslich die Augen, als Marcos hinter sie trat und die Arme fest um sie legte.
„ Sei nicht so königlich am ersten Tag unserer Ehe, wo bleibt da der Spaß?“ Grinsend drehte sie sich zu ihm um. Er hatte ja recht, sie hatten Anspruch darauf, noch ein wenig Spaß zu haben.
Susann, ihr wissenschaftlicher Mitstreiter Pelegrin Ato sowie Leito Avatos, Melvin Cho und Tratos Isonat, die Susann nur Tick,Trick und Track nannte, waren hellauf begeistert. Stunden später versanken sie in Ausdrucken von Analysen und Prognosen. Allein mit der Auswertung aller Daten wäre das Team Monate beschäftigt. Erschöpft lehnte Isene sich zurück und fing Marcos' Blick auf. Hierbei hatte sie ihn heute schön öfter erwischt. Susanns Augen glänzten, sie war in ihrem Element.
„ Wann willst du denn Valerian deinen genialen Plan unterbreiten? Soll Lysander euch Rückenwind geben?“
„ Nein, Isene und ich sind durchaus in der Lage hier selbständig zu handeln. Mehr als „Nein“ können sie schließlich nicht sagen. Aber du hast ja selbst gesehen, wie es um den Planeten steht, als du mir Raven vorbeigegondelt bist.“
Susann seufzte. Es war so ziemlich das Schlimmste gewesen, was sie jemals gesehen hatte. Die Erde stand am Abgrund? Ha, Valerian war definitiv einen Schritt weiter. Die waren schon im freien Fall, sie hatten es nur noch nicht begriffen. Isene warf ihnen einen veritablen Rettungsring zu und wenn es nach ihr ginge, würden sie gezwungen werden ihn zu ergreifen.
„ Es werden sich sicher nicht alle für eine Umsiedlung nach Limbat entscheiden, auch muss sichergestellt werden, dass sie die Paras ziehen lassen, denn die werden sicher Schlange stehen.“
„ Tja und genau das dürfte es so schwierig machen, in den Verhandlungen,“ Isene rieb sich die Schläfen. Sie war fertig, Marcos sah es ganz deutlich und sie passte nicht richtig auf sich selbst auf. Zeit für Super-Toy-Boy.
„ Susann, meine Frau ist erschöpft. Wir machen morgen weiter, wenn es dir recht ist.“ Seine Stiefmutter nickte und schob die Unterlagen zusammen. Er wusste, sie würde heute keinen Schlaf finden, was seinen alten Herren sicher nicht erfreuen würde. Nun gut, mit den Beschwerden würde er leben lernen müssen. Dankbar lehnte sich Isene an ihn, als er sie in den Arm nahm und hinausführte. Heute würde er mit ihr wohl nur das Schonprogramm fahren können. Er grinste, als sie sich völlig willenlos von ihm ausziehen ließ und sich an ihn kuschelte sich, kaum, dass er sich selbst unter die Bettdecke verzogen hatte. Ah, er konnte diese Nähe kaum ertragen und gleichzeitig die Finger von ihr lassen. Vor Anstrengung, sich zu beherrschen, war er ganz verkrampft. Ihre leise Stimme strich über seine erhitzte Haut.
„ Willst du heute nicht mehr zu mir kommen?“ Er hielt den Atem an und bemühte sich gelassen zu klingen.
„ Du bist erschöpft, ich wollte mich nicht aufdrängen.“ Hilfe, ihr leises Lachen war die reinste Folter und die kleine Hand, die sich über seine Brust schob, sein Tod.
Ein Ächzen war die einzige Vorwarnung, die er loslassen konnte, bevor seine Triebe sich ihn auf sie stürzen ließen. Er drang so schnell in sie ein, dass sie beide aufkeuchten. In einem Wirbel von Küssen und Schweiß kam der Höhepunkt für beide viel zu schnell, aber so befriedigend, dass sie, ohne sich von einander zu lösen, in einen tiefen Schlaf fielen. Seine letzten Gedanken waren, dass er künftig die starken Frauen bevorzugen sollte, die waren ihm einfach eher gewachsen und er musste nicht immer so ein Leisetreter sein.
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