Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
Für ihn würden herrliche Zeiten anbrechen.
5
Valerian war so gut, wie am Ende. Der Verfall war nicht mehr zu verbergen. Die Energiereserven gingen zu Ende, das Ernährungsmanagement war eine Katastrophe und der lebenspendende Stern bekam gerade sein Licht ausgepustet. Marcos war sich sicher, dass ihre Vorschläge hier auf fruchtbaren Boden fallen würden. Isene war seiner Meinung. Ihr Konsens hatte sich in den vergangenen Wochen, wie eine warme Decke um ihn und seine Frau gelegt. Er genoss den Frieden und war sehr mit sich zufrieden. Auf Limbat hatten sie ihre Hochzeit verkündet und eine Tour zu all den Dörfern und kleinen Städten gemacht, die wichtige Knotenpunkte des Handels waren. Isene hatte, Dank sei den Göttern, nicht den Ruf ihrer Mutter und so wurden sie nicht mit brennenden Fackeln und Mistgabeln empfangen. Tania hatte sich so in Inota, ihrer Hauptstadt, verschanzt und Angst und Schrecken verbreitet, dass die Bewohner Limbats jedem königlichen Besuch erst mal skeptisch gegenüber standen. Es hatte seines ganzen Charmes bedurft, hier für Entspannung zu sorgen. Jetzt gerade war er auf dem Weg zu seiner Suite an Bord der Ekantor, er wollte Isene sehen und versuchen, ob er nicht noch den ein oder anderen Kuss abstauben konnte. Aber leider lief es heute für ihn nicht rund, denn der Vater seiner Frau kam ihm um die Ecke entgegen. Marcos biss die Zähne zusammen. Trefor Kyrillian hatte eine ernste Mine aufgesetzt und zeigte jetzt energisch mit dem Zeigefinger auf ihn. Kurz wühlte Marcos in seiner Erinnerung, wurde aber nicht fündig, womit er sich möglicherweise Ärger zugezogen haben könnte. Im Gegenteil, er hatte vor etwa zwei Stunden eine äußerst befriedigte Ehefrau zurückgelassen, um sich seinen Pflichten, als Kapitän eines Raumgleiters zu widmen.
„ Was hast du dir dabei gedacht, sie sobald nach der Planeten-Sauftour schon wieder durch die Gegend zu schleppen?“ Hä?! Ging es noch, als ob er hier bestimmen würde, wo es lang ging. Das überließ er allein Isene. Dennoch ging er nicht zum Angriff über, sondern versuchte ruhig und besonnen zu bleiben.
„ Also, erstens war es nicht meine Idee, zumindest nicht alleine und zweitens kann man deine Tochter nicht von etwas abhalten, was sie sich vorgenommen hat. Wenn sie eine Idee hat, setzt sie sie um. Punkt. Warum der Aufstand, gestern Abend hast du keine Einwände erhoben.“ Trefor wand sich. Marcos hatte ja recht, aber da hatte er auch noch nicht die tiefen Ringe unter den Augen seiner Tochter gesehen, die sie offenbar in der letzten Zeit erfolgreich überschminkt hatte. Wie er jetzt feststellen musste, ahnte sein Schwiegersohn wohl auch nichts von ihrer Erschöpfung. Vielleicht sollte er jetzt mal langsam das Thema „genetische Herkunft“ angehen, denn er vermutete, seine Gene brachen sich gerade Bahn, das kostete jede Menge Energie, die sie eigentlich anderweitig braucht. Kritisch sah er Marcos an, konnte er sich ihm anvertrauen? Er brauchte einen Verbündeten, wenn Isene den größtmöglichen Nutzen aus ihrer Verwandtschaft ziehen sollte. Entschlossen sprang er von der Klippe und zog Marcos am Arm in sein Quartier. Klugerweise sagte sein Schwiegersohn, der Stein in seinem Schuh, kein Wort. Trefor kredenzte Kelvawein und bedeutete seinem Gegenüber, sich zu setzen, denn er hätte eine längere Erklärung abzugeben.
„ Kennst du Telmon?“ Marcos runzelte kurz die Stirn und lehnte sich dann entspannt zurück.
„ Natürlich, bei Regula 2 im Tezla-Quadranten. Wir fliegen immer dran vorbei, weil ihn ein Kraftfeld umgibt, das nicht durchdrungen werden kann. Niemand war schon dort, sehr geheimnisvoll. Susann würde dafür töten, dort einmal zu landen und ihre merkwürdigen Sateliten und Sonden aufzustellen.“
Trefor lächelte zufrieden, so eine Prinzenausbildung hatte schon war für sich.
„ Also, ich komme von dort, zumindest zur Hälfte.“ Der Prinz zog erstaunt die Brauen hoch und betrachtete ihn mit einer gewissen Neugier, stellte aber keine weiteren Fragen.
„ Mein Volk nennt sich Kimanat und eigentlich sind wir reine Energiewesen, mit gewissen... Talenten. Wir können tausende von Jahren alt werden und hin und wieder zwingt unsere Natur uns dazu, frisches Blut in unsere Reihen zu holen. Dann werden wir ausgesandt, um Kinder zu zeugen. Wenn diese sich als würdig erweisen, dürfen sie nach Telmon kommen. Isene war mein Auftrag, obwohl ich nur ein halber Kimanat bin und sie demzufolge nur noch zu einem Viertel. Dennoch
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