Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
Sie war echt clever, nicht, dass er es nicht schon vorher gewusst hätte, aber hier war der Beweis. Ein echt kluges Mädchen und ein Kumpel, der schwer in Ordnung war, mit herrlichen … Resolut verbat er sich jeden weiteren Gedanken an die Freuden des Ehebettes.
„ Du scheinst ja schon einen Plan zu haben, warum noch die Superhirne damit beschäftigen, lass uns nach Valerian fliegen und das Triumvirat überzeugen. Je eher wir anfangen, desto mehr können wir einkassieren, bevor noch andere auf die gleiche Idee kommen.“ Er hatte Feuer gefangen, diese erste Idee zog in seinem Kopf Kreise und verknüpfte sich mit weiteren Ideen, sie diskutierten fast eine Stunde lang, aber sie hatten einen grobes Konzept skizziert, ein prima Aufhänger für Susann und ihr Team. Befriedigt lehnte er sich zurück und sah seine Frau mit ganz anderen Augen. Wie hatte sie diese Person werden können, unter den Umständen, unter denen sie aufgewachsen war, mit einer mörderischen Mutter und deren ständig wechselnden Liebhabern? Hatte der letzte dieser Kerle, Triman Oferor, sich unter Umständen sogar an ihr vergriffen, oder war sie ihm zuvorgekommen? Fragen über Fragen, die er ihr beizeiten noch stellen würde. Schon komisch, wie wichtig ihm das mit einem Mal war. Sie hatte bislang seinen Jagdtrieb nicht ausgelöst, weil sie nicht klein, niedlich und schutzbedürftig war, aber waren das tatsächlich noch seine Vorlieben?
Bevor er hier noch ins philosophieren geriet, stellte er die erste Frage, die ihm in den Sinn kam.
„ Wieso warst du eigentlich nicht mehr unberührt, Keldira , nicht, dass es eine Rolle spielen würde, aber es interessiert mich. Hat sich jemand an dir vergriffen?“ Ihre Mine hatte sich bei seiner Frage verschlossen, wurde aber bald von einer gleichmütigen Maske abgelöst. Methodisch faltete sie ihre Serviette zusammen und wieder auseinander.
„ Nein, ich habe mir einen jungen Diener gesucht und ihn danach aus der Schusslinie geschafft. Er ist heute glücklich verheiratet und erfreut sich dank meines Goldes eines guten Lebens.“ Sie hatte ihn bezahlt, wie armselig musste ihr Leben bislang verlaufen sein. Marcos atmete tief ein. Sie hob die Hand und er hielt inne.
„ Bevor du fragst, er war mein einziger Liebhaber und ich habe es nicht genossen. Ich wollte lediglich meinen Wert schmälern, nichts weiter. Ist es dir denn wichtig?“
„ Nein, natürlich nicht, ich bin ja auch nicht gerade ein Kind von Traurigkeit gewesen,“beeilte er sich zu versichern, in ihren Augen konnte er nicht lesen, ob sie ihm dies glaubte, oder ob sie nur annahm, er wolle sie beruhigen.
„ Gut, dann ist dieses Thema hoffentlich keines mehr zwischen uns. Sollen wir dann los?“ Eindeutig, sie wollte nicht mehr darüber reden, also ließ er locker. Fakt war allerdings, dass er es wissen wollte, alles und nicht erst in hundert Jahren.
„ Was weißt du über das Triumvirat von Valerian? Oder über die Gesellschaftsstrukturen?“ Isene runzelte die Stirn, als ordnete sie in ihrem Kopf ganze Aktenstapel an Erinnerungen.
„ Die derzeitige Regierung, deren Sitze alle erblich sind, wird von Pleto Grubik, Kasja Nor, die ihren Vater Tok kürzlich beerbte und Bluri Enofi gestellt. Die Valerianer sind in drei Kasten aufgeteilt, weiß ich von Teti, Elexia leiht ihn mir übrigens aus, damit wir schon mal einen gewissen Vorsprung haben. Also die Kriegerkaste, deren Mitglieder aber keine Krieger mehr sind, sie stellen die Regierung und produzieren die Seide. Die Edelleute, die den gesamten Seidenhandel, und die Färberei kontrollieren und dann noch die Paras. Sie sind das wirklich traurige Kapitel von Valerian. Sie werden, wie Vieh, gezüchtet und dann als Sklaven verkauft, gewissermaßen das zweite Standbein. Aber je mehr es mit dem Planeten bergab geht, desto weniger Paras können sie stellen.“
Isene verzog angewidert das Gesicht und sie dachte darüber nach, dass sie zwar auch nicht, wie die Made im Speck gelebt hatte, aber sie war frei gewesen, zumindest in gewissem Umfange. Man hatte ihre Eltern auch zu einem bestimmten Zweck zusammengespannt, aber das war dann doch noch eine ganz andere Nummer. Es war gewissermaßen Massenvergewaltigung einer kompletten Bevölkerungsschicht. Sie würde zur Bedingung machen, dass alle gleichberechtigt an ihrem Aussiedlungsprogramm teilnehmen konnten. Sie würde die Übertragung der derzeitigen gesellschaftlichen Verhältnisse auf Limbat nicht dulden, selbst, wenn sie dem Triumvirat ein Gebiet
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