Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
schütze sie. Wenn sie aufwacht, ruf mich oder Marcos, aber lass niemand von der Bagage hier zu ihr, verstanden?“ Seine Augen füllten sich mit Tränen und er kam auf sie zu. Ehe sie es verhindern konnte, kniete er vor ihr nieder.
„ Königin Isene, sie sind wahrhaftig gut, wenn sie dieses Volk befreien, wird niemand mehr an der Größe Limbats und seiner Königin zweifeln. Sie können sich die treuesten aller Untertanen schaffen.“ Erschrocken half sie ihm auf, das war eine Aufforderung zur Annektion, etwas, das ihr niemals in den Sinn gekommen wäre.
„ Ich bin sicher, wir werden einen Weg finden, für alle eine sichere, neue Heimat zu schaffen. Du kannst dazu beitragen. Ich werde heute mit den maßgeblichen Männern und Frauen zusammentreffen. Vielleicht kennst du noch einige, ich würde mich freuen, wenn du mir ein wenig aus deiner Zeit hier erzählen könntest. Möglicherweise kann ich so Fehler vermeiden.“ Teti blinzelte sie an, als könne er nicht fassen, dass sie ihn tatsächlich hören wollte, aber dann begann er zu erzählen.
Zwei Stunden später war Isene so schlecht, dass sie schon erwog einfach ab zu dampfen und diesen verschissenen Planeten in die Luft zu sprengen. Als Krönung leuchtete sie nun schon eine halbe Stunde lang und kriegte es nicht in den Griff. Toll, ersparte ihr wenigstens das Einschalten des Lichts. Es schien so, als wäre es direkt mit ihren Gefühlen gekoppelt. War das auch schon mal beim Sex passiert? Sie konnte sich nicht erinnern, sie war einfach zu abgelenkt gewesen. Also versuchte sie an kühles Wasser, ohne ihren Mann, zu denken und siehe da, der Schein verflüchtigte sich. Welch eine Erleichterung. Mittlerweile hatte sie sich bereit gemacht, für das Dinner mit der Haute Volée des Planeten und es kotzte sie jetzt schon an. Doch, wer mit den Wölfen um ein Stück Fleisch rang, sollte besser auch mit ihnen heulen können. Sie würden sich hier nicht so einfach in die Karten schauen lassen und es war Isene völlig klar, dass Marcos und sie nur als Front und mit Estoria, Mariot und Limbat im Rücken, ihren Plänen zum Erfolg verhelfen könnten. Allerdings wäre sie, nach Tetis Berichten, nicht mehr gewillt, die Valerianer auf einer Hälfte des Planeten Limbat, tun zu lassen, was sie wollten. Sie dankte Hatakama, dass Marcos ihrer Meinung war. Gemeinsam, sollten sie die Meute austricksen können. Wenn sie nur die Paras hätte herüberholen können, sie würde es mit Freuden tun und die andere hochmütige Bande hier ihrem Schicksal überlassen. Sie lebten immer noch, wie die Made im Speck und verschlossen, auf Kosten anderer, die Augen vor dem Verfall. Oh ja, es wurde Zeit für den ultimativen Augenöffner. Ihre Gedanken hatten sie an das Bett des kleinen Para-Mädchens getragen. Teti schlief neben ihr im Sessel. Das alles hatte ihn doch sehr aufgeregt. Nachdenklich betrachtete Isene das sanfte Glühen, das immer noch in ihren Händen steckte. Eine Idee schoss ihr durch den Kopf. Vorsichtig sah sie sich um. Keiner da, also, was konnte es schaden? Langsam und sanft legte sie ihre Hände auf die Brust der Kleinen und sofort hob und senkte er sich leichter und Isene meinte sogar die Wunden ein wenig verblassen zu sehen. Beinahe erschrocken nahm sie die Hände wieder weg, aber der Effekt blieb. Verwundert betrachtete sie ihre Hände und beschloss, es zunächst für sich zu behalten. Sie würde das Kind vielleicht noch ein zweimal anfassen, wenn sie noch mal leuchtete. Wenn es half, sollte es ihr Recht sein. Hinter ihr öffnete sich die Tür und sie spürte Marcos' Gegenwart sofort. Eilig versteckte sie die Hände in den Falten ihres Elimata, atmete langsam aus und schenkte ihrem Mann dann ein atemberaubendes Lächeln, dass ihn auf der Stelle erstarren ließ.
„ Wenn du mich so ansiehst Keldira, dann werden wir niemals zu dieser verlogenen Veranstaltung kommen,“ sagte er leise, mit diesem Blick, der sie noch in Jahrzehnten in die Knie zwingen würde. Als sie sich erhob und mit wiegenden Hüften auf ihn zuging, hatte sie erstmalig das Gefühl, Macht über ihn ausüben zu können, obwohl ihr nichts ferner lag, denn eigentlich wünschte sie sich nur einen Partner, um alles zu teilen. Sie wollte niemanden dominieren, könnte aber hin und wieder ganz anregend sein. Diesen Gedanken sollte sie bei Gelegenheit mal weiterspinnen.
Gemeinsam mit ihren Leibwächtern und Pelegrin Ato, ihrem wissenschaftlichen Berater, betraten sie den riesigen Saal im Hause des Triumvirat-Herren
Weitere Kostenlose Bücher