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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Shuttles waren in Vierergruppen ringförmig um das Rohr angeordnet, wobei jede Vierergruppe eine Abteilung bildete. Die Mannschaften, jeweils Zweiergruppen, ließen sich meist schimpfend ins Rohr fallen und nahmen dann ihre Positionen ein. Der Coxswain vom Andockpunkt des Bootes aus gesehen ganz unten im Rohr, der Engineer’s Mate an der Luke.
    Unterdessen sammelte sich der Rest der Mannschaft draußen vor dem Rohr.
    Dann begannen die Sitze zu fliegen.
    Das Hilfspersonal reichte gerade aus, um bis zum Lagerraum der Sitze zu kommen. Sie bildeten eine Kette zum Rohr, wo die Sitze dann Hand über Hand in die Shuttles gereicht werden mussten. Das Problem bestand wie üblich darin, dass das in Mikro stattfand. Und es war unvermeidlich, dass irgendjemand es nicht schaffte, seinen Sitz aufzufangen.
    »Holländer-Sessel!«, tönte Dana, hakte sich mit beiden Füßen ein, um den gerade ankommenden Sessel weiterzugeben und sich den zu schnappen, der durchs Rohr schwebte. Das erforderte einige recht komplizierte dreidimensionale Manöver. »Wer zahlt die Runde?«
    »Garcia!«
    »Das war ich nicht. Panchez hat ihn an mir vorbeigeworfen!«
    »Was sagt der Unparteiische?«, rief Dana.
    »Panchez«, erwiderte Diaz. »Schlechter Pass.«
    » PANCHEZ ZAHLT DIE RUNDE! «
    Aufgabe des Technikers war es, die Sitze, angefangen bei Boot Vierzig und bis ganz hinunter, einfach in den Laderaum zu kippen. Das Problem war, dass sie »rohrabwärts« ein deutliches Trägheitsmoment hatten und es nicht leicht war, ihre Flugbahn zu ändern.
    Da der letzte Pass vom Coxswain zum Engineer’s Mate ging, hatten einige Crews der 143. ein Spiel daraus gemacht und den Sesseln entweder extra Schwung oder ein leichtes Drehmoment verpasst, um mit dem letzten Pass ihrem Engineer die Suppe zu versalzen.
    Dana hatte dem in ihrer Abteilung sehr schnell ein Ende gemacht. »Alle Mann Sitze laden« bedeutete, dass entweder die Kacke am Dampfen war oder sie das zumindest gerade üben mussten. Sie mussten sich daher auf das Laden konzentrieren, und zwar auf schnelles Laden; zwei Leute, die darüber stritten, wer einen schlechten Pass geworfen hatte, war das Letzte, was ein Shuttle vor dem Gefechtseinsatz brauchen konnte.
    Chief Barnett hatte sich damals auf der Troy einmal recht philosophisch über diese Sache geäußert, die für Dana ein ziemlich offenkundiges Manöver war. Sie bezeichnete es als »ein klassisches Beispiel von Systemologie«, was auch immer das bedeutete. »Die winzigsten Aufgaben fein abstimmen, um sicherzustellen, dass die Software sich elegant mit der Hardware verzahnt«, hatte sie es genannt.
    Dana war es wichtig, dass sie Angelito endlich beigebracht hatte, den Sesseln einen gewissen Drall zu verpassen. Und als es ernst geworden war, hatte sich der Rest der Einheit allmählich ihrem Beispiel angeschlossen.
    Die Sessel durch das Rohr zu befördern, war einfach genug und ließ sich erledigen, in dem man an zwei Punkten Kontakt mit den Haltestangen hielt.
    Sie in den Shuttle zu befördern, erforderte eine Drei-Punkt-Positionierung. Zwei Füße unter eine Haltestange klemmen und sich mit der linken Hand festhalten. Den Sessel mit einer Hand auffangen, ihn abbremsen und ins Innere umlenken. Es erforderte etwa dieselbe Mühe, wenn auch andere Muskelpartien, wie Heuballen auf die Ladefläche eines LKW zu werfen. Und das bedeutete, dass es höchst aerob war. Und in einem Weltraumanzug zu schwitzen, machte niemals Spaß.
    Am Ende waren die Boote bestückt, und die Crews begaben sich zu den Booten weiter »rohraufwärts« und halfen den Crews dort, ihre Sessel einzubringen. Wenn alle Boote beladen waren, arbeiteten alle Abteilungen zusammen, um sie festzuzurren.
    Soweit Dana das wusste, gab es keine Aufgabe, die speziell als »Sesselladen« bezeichnet wurde. Im Diensthandbuch jedenfalls war nichts davon zu finden. Aber sie fand jedenfalls, dass die Eins-Vier-Drei das inzwischen recht gut machte.
    Als sämtliche Shuttles bestückt waren, holte Dana den Rest ihrer Abteilung in ihre Boote zurück und begann mit der Montage. Gewöhnlich setzten sie dafür zwei Leute pro Shuttle ein – mehr behinderten sich gegenseitig –, deshalb ließ sie Zweiundzwanzig und Vierundzwanzig zusammenarbeiten, während sie und Angelito auf der Dreiundzwanzig arbeiteten.
    Die Sessel waren im Großen und Ganzen wegen des Luftwiderstands zum Stillstand gekommen. Also übernahm sie das »Werfen« und Angelito das »Auffangen und Verriegeln«. Auch eine Methode, ihm irgendwelche

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