Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo

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jemanden erschossen, kicherten sie gewöhnlich.
    »Zwei Schüsse«, sagte Lieutenant Olasyar und glitt an der Wand an ihm vorbei. »Wir haben ihren Vordermann erwischt, also müssen wir denen jetzt den Weg zeigen, oder?«
    »Klar«, sagte Del Papa.
    »Platz machen für den Berater«, sagte Olasyar, als Del Papa das Verbindungsrohr erreichte. Drei Paschtunen waren bereits hineingeglitten.
    Das Verbindungsrohr sah aus wie ein Laserrohr. Del Papa hatte keine Ahnung, weshalb es da war. Vielleicht benutzte man es, um Spiegel zu bewegen.
    Entscheidend war, dass es scheinbar nirgendwohin führte, in Wirklichkeit aber – nach etwa fünf Metern Nickeleisen – in einen anderen Hauptkorridor mündete.
    Die Mitglieder seines Teams glitten nacheinander wie Schlangen in das Rohr und waren verschwunden, als das wütende Rangora-Platoon den Korridor erreichte.
    »Die sind dort hinuntergegangen, Leutnant«, erklärte Schütze Bifen. »Die haben Alosho umgebracht und sind dann den Korridor hinuntergerannt.«
    »Sergeant Wuththuy«, schnarrte Leutnant Lanniph. »Neue Vorhut.« Er warf einen Sensorball in den Korridor, um sicherzustellen, dass die Menschen nicht zurückkamen.
    In diesem Labyrinth aus Gängen zu kämpfen, war ein Eitraum gewesen. Die automatischen Kartensysteme bauten langsam ein Bild der Kampfzone auf, und es war offenkundig, dass die Menschen entweder total verrückt waren oder ihre Wartungstunnels absichtlich als Labyrinth gebaut hatten. Nach allem, was sie bisher im Kampf erlebt hatten, konnte beides der Fall sein. Das Schlimmste war, dass die Menschen einfach nicht stehen blieben. Es war immer dasselbe. Man verlor den Mann, der vorausging. Man jagte sie, sie entwischten in den Tunnels. Man versuchte, einen direkteren Weg in den Zentralbereich zu finden, und verlor dann wieder den Mann an der Spitze.
    Aber man musste zugeben, dass es effektiv war. Nach augenblicklicher Schätzung verloren sie für jeden getöteten Menschen fünf Rangora. Und jetzt stießen sie auf Sprengfallen. Um einen Rangora-Kampfanzug zu beschädigen, brauchte es eine Menge Sprengstoff. Offenbar hatten die Menschen großen Aufwand betrieben, um Sprengstoff zu produzieren.
    »Ilugach, Zhogiruv.«
    »Bei den Schalen des Imperators, warum schon wieder ich?«
    »Weil du dich beklagt hast.«
    Lanniph blendete das einfach aus. Er war ein harter Kerl, jemand, den die Menschen als einen »Selfmademan« bezeichnet hätten, ein ehemaliger Wehrpflichtiger, der nach Tuxughah den äußerst schwierigen Sprung in die Offiziersklasse geschafft hatte. Im Imperium war es schwierig, diesen Sprung zu machen. Entweder gehörte man zur Offiziersklasse oder nicht . In der Kantine würde sich nie jemand zu ihm setzen. Aber wenn er lange genug überlebte, um es bis zum Oberst zu schaffen und Nachkommen zu haben, dann würden die der Offizierskaste auf Dauer angehören.
    Der Ehrgeiz konnte warten. Worauf es jetzt ankam, war zu überleben . Und deshalb war er fest entschlossen, nicht heldenmutig voranzugehen.
    »Weiter, Sergeant.«
    Die Paschtunen waren keine Elite-Infanterieeinheit. Das Konzept des Marine Corps: »Du hast dann gewonnen, wenn ein Marine auf dem Hügel steht und neunundneunzig tot am Abhang liegen«, war ihnen ein Gräuel. Ihre ganze Kriegskultur basierte auf Überfällen und Hinterhalten. Deshalb waren sie gegen die Russen und später die Nato-Streitkräfte auch so gefährliche Guerillakämpfer gewesen.
    Früher einmal, in der »guten, alten Zeit«, als sie gegen die Briten gekämpft hatten, waren sie Meisterschützen gewesen. Aber, und das lag wahrscheinlich an den Verlusten, die sie im Sowjet-Krieg erlitten hatten, und auch am Mangel an Großwild, hatten sie im Großen und Ganzen die von den Briten so bewunderte paschtunische Schießkunst verlernt.
    Ihre Urgroßväter hatten das im Kampf gegen die Sowjets und ihre Großväter im Kampf gegen die Amerikaner dadurch ausgeglichen, dass sie sich wirklich gut auf IEDs verstanden, Improvised Explosive Devices , also selbst gebastelte Sprengkörper. Die Schlachten gegen die »Ungläubigen« hatten einige wirklich großartige »Ingenieure« angelockt, Sprengstoffexperten aus der ganzen Welt. Die meisten davon, zumindest diejenigen, die sich nicht selbst in die Luft gejagt hatten oder von einer Predator-Drohne erfasst worden waren, wurden schließlich sesshaft und zogen ein Rudel kleiner tickender Zeitbomben auf. Am Ende war das Bauen von IEDs für sie eine Art Nationalsport geworden. Für die Paschtunen war das