Planetenkrieg - Das letzte Tor
To’Jopeviq sichtlich unbefriedigt. »Seit unser Team aufgewertet worden ist, hatten wir Zugang zu gewissen … internen Daten. Eridani verfügt über keine orbitalen Systeme und auch nicht über Support durch dort lebende Bevölkerung. Kurz gesagt, es ist ein im Wesentlichen totes System. In Anbetracht der gegenwärtigen Gefechtserfordernisse und Produktionsraten würde es fünf Jahre dauern, die zur Ausführung des Plans im Eridani-System erforderlichen Verteidigungs- und Produktionsanlagen aufzubauen. Wenn wir uns in fünf Jahren noch mit Terra im Krieg befinden, wird der Feind unserer Schätzung nach über fünf zum Eintritt ins Eridani-System fähige Kampfstationen verfügen.
Wir haben uns auch dagegen entschieden, eine SV-Flotte im Verbund mit massiven lokalen Verteidigungsanlagen in das Eridani-System zu verlegen, da wir nicht sicher sein konnten, wann die Troy dort erscheinen würde. Wir würden auf die Weise einen beachtlichen Anteil der verbleibenden SV-Flotte binden. Das ist natürlich eine politische Entscheidung, aber in Anbetracht der anhaltenden Kämpfe im Zhoqaghev-System hielten wir eine solche Entscheidung für unwahrscheinlich.«
»Ich habe einfach Probleme mit der Vorstellung, dass eine relativ neue Rasse über derartige Kampfstärke verfügt«, meinte Großmarschall Ucuhath. »Nicht dass ich Ihre Analyse anzweifle, verstehen Sie, Oberst, aber …«
»Großmarschall, mit allem gebotenen Respekt«, unterbrach ihn To’Jopeviq. »Jedes Mal, wenn ich mir unsere Analysemodelle ansehe, kommen auch mir Zweifel. Aber dann bekommen wir immer wieder den empirischen Beweis, dass unsere Modelle eher konservativ sind. Seit die Terraner aufgehört haben, ihr Kommunikationssystem abzuschirmen, verfügen wir über Echtzeitdaten. Normalerweise müsste man glauben, dass es sich dabei um Desinformation handelt wie bei den Glatun, aber die Terraner sind in punkto Informationsgewinnung und -verbreitung sehr großzügig.
Während wir hier beisammensitzen, wird Station Drei in Dienst gestellt. Thermopylae wird gerade mit Bordlasersystemen aufgerüstet und mit neuen Lenkwaffen munitioniert, und damit wird die bis zur Stunde noch unbenannte Station Drei zur primären SAPL -Basis. Und die Aufrüstung von Troy dauert an. Kürzlich gab es ein Unterhaltungsprogramm, was die Terraner als ›Infotainment‹ bezeichnen, da darin Informationen über die Verbesserung von Troy vermittelt werden. Die panzern jetzt Troy und Thermopylae mit Fullerene-Platten und installieren Schildgeneratoren der planetarischen Klasse. Der Orionantrieb der Thermopylae ist fertiggestellt. Jetzt sind sie dabei, zwei weitere Asteroiden aufzublasen, und vier zusätzliche sind als künftige Stützpunkte bereits definiert.«
»Wie viele von diesen Kampfstationen werden die bauen?«, fragte der Hochkommandeur.
»Die korrekte Antwort muss wohl lauten ›so viele sie können‹«, erklärte To’Jopeviq. »Die realistische Antwort ist, dass sie weitermachen werden, solange sie sich als im Krieg befindlich betrachten und über die notwendigen Mittel und das Personal dafür verfügen. Diese Stationen sind … im Vergleich zu Schiffen relativ effizient. Das große Problem bei ihrer Herstellung besteht im Abbau des Innenraums, um dort die entsprechenden Anlagen einbauen zu können. Aber bei der laufenden Leistungssteigerung des SAPL wird das für sie mit der Zeit immer einfacher.«
»Planetarisches Bombardement«, meinte Marschall Ucuhath.
»Nur beschränkt nützlich«, sagte To’Jopeviq. »Argumente pro und contra hat es immer gegeben. Aber die Menschen graben sich in zunehmendem Maße ein und verteilen ihre verbliebenen planetarischen Industrieanlagen. Die besten Ziele wären vermutlich Raffinerien – die sie immer noch für die Treibstoffproduktion einsetzen und auch für die Verarbeitung von Petroleum zu hochwertigen Polymeren – und Kraftwerke. Ihre Energienetze sind jedoch als Reaktion auf vorangegangene Angriffe in zunehmendem Maße redundant ausgelegt. Es gibt buchstäblich Hunderte von Raffinerien, und ihre Lenkwaffen-Verteidigungsanlagen werden neben den anderen Verteidigungseinrichtungen von Tag zu Tag besser. Städte schrumpfen in dem Maße wie die Bevölkerung sich aggressiv in chaotischer Weise verteilt. Die Regierungsstellen sind bereits hochgradig verteilt. Außerdem vollzieht sich, wie man aus ihren Reaktionen auf den vorangegangenen Angriff erkennen kann, die Übergabe von politischen Vollmachten bemerkenswert zügig, analog der
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