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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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für provinziell hielt.
    Ein Krieg, von dem man geglaubt hatte, er würde schnell und mit einem klaren Sieg enden, erwies sich jetzt in zunehmendem Maße als harte Plackerei, die man schon als Zermürbungskrieg bezeichnen konnte. Und das wurde mit jedem Angriff schlimmer.
    »Versuchen wir doch kreativ zu sein«, sagte der Hochkommandeur. »Ich werde der Junta vorschlagen, dass wir mit den Terranern Frieden schließen. Ich bin sicher, dass sich ein andermal eine Chance bieten wird, denen ihre Machtgelüste auszutreiben.«
    »Die Terraner fordern, dass wir uns aus der Glatun-Föderation zurückziehen, Hochkommandeur«, gab Ucuhath zu bedenken.
    »Das ist Verhandlungssache«, erwiderte der. »Wir werden einen verbindlichen Nichtangriffspakt unterzeichnen, aber das Eridani-System behalten. Und dann werden wir sie uns später vornehmen.«
    »Und die Horvath?«, fragte Zissix.
    »Die sollen sie meinetwegen behalten«, sagte Ucuhath. »Diese Tintenfische sind ja zu nichts zu gebrauchen.«
    »Das wird Entscheidung der Junta sein«, sagte der Hochkommandeur.
    »Die Terranische Allianz stellt hiermit zum wiederholten Male fest, dass ihre Verhandlungsposition unverändert bleibt. In Anbetracht der Handlungen des Rangora-Imperiums in diesem Krieg, darunter auch das Bombardement von zivilen Zielen und ein Angriff ohne ausdrückliche Kriegserklärung, bleibt die Mindestforderung von Terra der Rückzug vom Territorium unserer Alliierten, der Glatun-Föderation, die Rückkehr zu den Stellungen vor der in den multilateralen Gesprächen getroffenen Übereinkunft, die Anerkennung terranischer Souveränität über die Eridani- und Horvath-Systeme und die Zahlung von sechshundert Milliarden Credits in konvertierbarer Währung oder Rohstoffen geeigneter Art für den Wiederaufbau unserer zerstörten Städte. Als Gegenleistung wird Terra sämtliche siebenundzwanzigtausend Rangora-Kriegsgefangenen freilassen und für die Repatriierung sterblicher Überreste sorgen, soweit diese identifiziert werden konnten. Sämtliche Transportkosten sind von den Rangora zu übernehmen.«
    Ursprünglich war Piotr »Eklit« Polit, der Vize des Senior-Gesandten, überrascht gewesen, wie sich die Verhandlungen doch ähnelten. Mit den Rangora zu verhandeln, ähnelte Verhandlungen mit den Russen mit vielleicht einem Hauch Nordkorea; er konnte das praktisch im Schlaf. Man präsentierte die Position der eigenen Seite und hörte dann zu, wie die Gegenseite ihre Position darstellte. Soweit es nicht auf einer der beiden Seiten zu Änderungen gekommen war, musste der Wortlaut jedes Mal exakt der gleiche sein. Und das führte zu einer konstanten Wiederholung derselben Sätze, immer wieder und wieder, mit absolut keinem Unterschied im Ausdruck.
    Es war wirklich wie jede Verhandlung auf der Erde. Der Unterschied war nur, dass die Gespräche auf einem Ogut-Schiff mit diesen seltsamen Geschöpfen stattfanden – Geschöpfen mit einem breiten, beweglichen Unterteil, die an eine Schnecke mit langen Augenstielen erinnerten – und von diesen moderiert wurden. Und außerdem fanden die Verhandlungen im Eridani-System statt, weil die Erde keineswegs zulassen wollte, dass die Rangora eines ihrer Schiffe durch das Tor schickten.
    »Die Verhandlungsposition des Rangora-Imperiums ist, wie wir hiermit erneut feststellen, dass die Befreiungsmaßnahmen des Imperium, basierend auf den Feindseligkeiten Terras gegen die mit uns verbündeten Horvath, in angemessener Form durchgeführt wurden«, erklärte der Vize des Senior-Gesandten der Rangora. »Das Imperium fordert, dass die Erde ihre Kampfstationen und ihre Flotte demobilisiert, sämtliche Gefangenen zurückschickt und sich dem Willen des Imperiums unterwirft. Falls die Erde sich nicht unterwirft, werden die Imperialen Streitkräfte zu ihrem Leidwesen gezwungen sein, Ihre ganze Rasse zu vernichten.«
    »Das haben wir jetzt viermal gehört«, erklärte der Senior-Gesandte der Ogut. »Ich würde eine kurze Unterbrechung vorschlagen.«
    Der Zeitablauf der Verhandlungen basierte auf der Kontrolle, die die jeweilige Rasse über ihre Blase oder sonstige Körperorgane hatte. In terrestrischen Verhandlungen war das gelegentlich Taktik, um die andere Seite zu einem Kompromiss zu zwingen. Man lernte schnell, wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
    Der Raum, in dem die Verhandlungen stattfanden, war überraschend groß; Piotr vermutete, dass es eigentlich ein Lagerraum war. Die Ogut waren sogar noch kleiner als Menschen, viel kleiner als die

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