Planetenkrieg - Das letzte Tor
diskutieren.«
»Wird genehmigt.«
»Das war es nicht, worüber wir gesprochen hatten«, sagte Horst ruhig.
»Das war eine Veränderung in letzter Minute«, sagte Ve’Disuc, und seine Schuppen zuckten dabei. »Wir tragen hier ebenso wie Sie nur vor, was man uns aufgetragen hat.«
»Wir werden einen Teil davon akzeptieren müssen und den Rest offen lassen, bis wir die Genehmigung vom Ministerium haben.«
»Verstanden.«
»Ist der Junta bewusst, dass sie sich damit mitten ins Fadenkreuz unserer Waffen begeben hat?«
»Die terranischen Streitkräfte befinden sich im Terranischen System«, erwiderte Ve’Disuc trocken. »Das ist sehr weit von Rangor entfernt.«
»Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs befanden sich die amerikanischen Streitkräfte in Amerika«, sagte Horst. »Und das war in Hinblick auf die damals zur Verfügung stehende Technologie sehr weit von Berlin entfernt. Und die Russen haben Berlin nur deshalb eingenommen, weil wir sie gelassen haben.«
»Heilige Mutter Gottes«, sagte Sans, als sie den Raum verlassen hatte.
»Was?«, sagte Palencia. »So schlimm kam sie mir gar nicht vor. Und sie sieht verdammt gut aus.«
»Sag das ja, ja, ja nicht zu ihr«, warnte Velasquez. »Die kann einen in die Eier treten.«
»Und du warst bei ihrer kleinen Rede nicht hier«, sagte Vila. »Wir werden wenigstens sechs Stunden am Tag an den Booten arbeiten.«
»Im Anzug?«, fragte Palencia. »Ist die verrückt? Und wann soll ich mich mit Carmencita treffen?«
»In deiner Freizeit.« Sans grinste. »Wenn du ihr Trainingsziel für die Woche geschafft hast. Wenn nicht, kannst du das vergessen. Und gelernt wird ab jetzt in der Freizeit. Maximal zwei Stunden pro Tag in der Dienstzeit.«
»Das ist … das wird Diaz nie zulassen«, sagte Palencia.
»Ich glaube, sie hat Diaz so weit, dass er ihr aus der Hand frisst«, widersprach Sans. »Und sie ist ein genauso harter Knochen wie er.«
»Ich werde mich beschweren«, kündigte Palencia an.
»Ich werde tun, was sie gesagt hat«, sagte Sans und winkte Velasquez zu. »Wir sollten besser in unsere Anzüge steigen.«
»Tut mir leid«, sagte Dana und verließ den Technikraum in ihrem Anzug. Handschuhe und Helm hatte sie abgelegt, davon abgesehen war sie bereit für einen Weltraumspaziergang.
»Das war schnell«, sagte Megdanoff.
»Wie meinen Sie das?«, fragte Dana.
»Ich meine … nun, dass das schnell war«, wiederholte Megdanoff. »Haben Sie alle Checks gemacht?«
»Ja.« Dana nickte. »Und ich überprüfe meinen Anzug täglich. Das da hab ich in einer Dichtung gefunden, als ich ihn angelegt habe.« Sie zeigte ihm etwas, das wie eine Staubflocke aussah. »Das Zeug kommt anscheinend über all hin. Na schön, Zeit die Clique zusammenzutrommeln.«
»Ähm …«, sagte der EM1 vorsichtig. »Anklopfen?«
»Oh, unbedingt .«
Die Quartiere waren nicht weit, und Dana klopfte an Palencias und Vilas Luke und commte dann.
»Kann man reinkommen?«
»Nein!«
»Mentalnotiz«, sagte Dana und zeichnete es auf ihrer To-Do-Liste auf. »Erster Trainingszyklus über Aufgabe, Zustand und Standard für das Anlegen von Anzügen.« Sie hielt kurz inne und überlegte. » Zweiter Trainingszyklus über Benutzung von Koms und Implants. Allmächtiger Gott, das wird anstrengend.«
Dana hing im Bleistiftkorridor, den linken Fuß zur Stabilisierung in eine Leitersprosse der Dreiundzwanzig eingehakt, die Hände hinter dem Kopf, Helm und Handschuhe etwa einen Viertelmeter von ihrem Kopf entfernt in Mikro schwebend. Sie sah ihrer Abteilung dabei zu, wie sie sich vorsichtig den Korridor zu ihren Booten hinunterbewegte. Wie häufig die Männer an den Booten gearbeitet hatten, konnte sie daran erkennen, wie schwer sie sich in der Mikrogravitation taten.
In diesem Augenblick wurde ihr klar, dass sie ganz von vorne würden anfangen müssen. Es war höchst unwahrscheinlich, dass die Boote auch nur routinemäßig gewartet worden waren, ganz zu schweigen von den Dreißig-, Sechzig- und Neunzig-Tage Wartungsintervallen.
Palencia war in Mikro nicht schlecht; wie es aussah, war er von Natur aus ein Sporttalent und hatte natürlich auch schon mehr Zeit im Weltraum verbracht als seine Landsleute. Der Rekrut war offensichtlich ein blutiger Neuling. Die beiden anderen waren einfach nur schrecklich. Anscheinend spielten sie nicht einmal Nullball, kam ihr in den Sinn. Und dann fiel ihr ein, dass fünf Spieler ein Nullball-Team bilden konnten, und wie die Ausbildung stattzufinden hatte, schrieb der
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