Planetenkrieg - Das letzte Tor
Ausbildungsplan ja nicht vor.
Sie commte Dreiundzwanzig offen und deutete wortlos auf die Luke.
»Ich glaube, ich muss noch etwas klarstellen«, sagte Dana, während sie sich in den Schwerkraftbereich schwang. Dabei achtete sie darauf, exakt mit den Füßen aufzukommen, und fing ihren Helm bei der Landung auf. »Ich fürchte, Sie glauben, ich bin ein harter Knochen, weil mir das Spaß macht. Das stimmt nicht. Ich bin auch kein harter Knochen, weil ich eine Gringa bin. So etwas käme mir nie in den Sinn. Nein, es gibt eine ganze Anzahl logischer Gründe dafür, weshalb ich den harten Knochen gebe. Erstens, wie ich schon einmal erklärt habe, weil das unser Auftrag ist. Zweitens, weil es wichtig ist. Und drittens, weil ich so erzogen worden bin, dass man, wenn man etwas tut, es so gut machen soll, wie es einem möglich ist. Da ich jetzt für diese Abteilung verantwortlich bin, werde ich mit aller Kraft dafür sorgen, dass diese Abteilung die beste in der ganzen Staffel ist. Ich habe vor, Spitzenleistungen zu bringen. Es steht Ihnen völlig frei, mich dabei zu behindern. Sie können versuchen, Ihre Spielchen zu spielen. Sie können versuchen, diesen Standard zu verhindern. Tun Sie’s ruhig. Ich verstehe mich meisterhaft darauf, Spielchen zu spielen. Also, spielen wir.«
Sie schnippte gegen den Schalter, mit dem die Luke geschlossen wurde, und legte Helm und Handschuhe an. Möglicherweise stellte sie damit nicht gerade den Weltrekord im Checken der Dichtungen ein, doch sie kam ihm verdammt nahe.
»Sie sollten vielleicht Ihre Helme und Handschuhe anlegen«, sagte sie, während sie die Luken mit einem Comm-Befehl schloss.
»Was haben Sie vor?« Vila hakte seinen Helm ohne Dichtungscheck ein.
»Ich bereite mich darauf vor, das Boot leer zu pumpen«, commte Dana.
»Was?«, fragte Vila. Er hatte sich den Helm immer noch nicht übergestülpt und beeilte sich jetzt damit. Von den anderen war nur eine Reihe halb erstickter Rufe zu hören.
»Zuallererst«, commte Dana, »müssen Sie lernen, Ihre Comms zu benutzen. Ich kann nicht hören, was Sie sagen.«
»Wir waren wirklich nicht darauf vorbereitet, ins Vakuum zu kommen«, commte Palencia.
»Die Tr…, äh, Thermopylae ist sehr groß und größtenteils ziemlich sicher«, commte Dana. »Aber Pannen sind nicht zu vermeiden. Besonders gilt das für Techniker, die an ihren Booten arbeiten. Für das Vakuum nicht vorbereitet sein, gibt es nicht. Wenn Sie in diesem Job nicht auf Vakuum vorbereitet sind, können Sie sich ebenso gut gleich umbringen. Weil wir nämlich im Vakuum sein werden. Oft. Wenn Sie unvorbereitet auf Vakuum hierher gekommen sind, beweist das eindeutig, dass Sie Ihren Job nicht begriffen haben. Ich wiederhole, das hat gar nichts mit Gringa zu tun, oder damit, dass ich ein harter Knochen wäre. Ich versuche, dafür zu sorgen, dass Sie am Leben bleiben. Sie sind jetzt meine Leute. Ich bin für Sie verantwortlich. Wenn einer von Ihnen wegen einer defekten Dichtung stirbt, fällt das auf mich zurück. Wenn Sie sich nicht die Mühe machen wollen, Ihre Dichtungen zu checken oder Ihre Anzüge in Schuss zu halten, dann atmen Sie gefälligst unter jemand anderem Vakuum. Also, jetzt wollen wir spielen. Sind alle dicht?«
»Das ist sehr unklug, EM«, commte Palencia.
»Wieso?«, fragte Dana. »Nach den Personalunterlagen ist jeder hier im Anzugeinsatz und in Mikro ausgebildet. Sie haben bestätigt, dass Engineering Recruit Velasquez ausgebildet ist. Und Sie haben auch abgezeichnet, dass er in Mikro ausgebildet ist, dabei schafft er es kaum bis zu den Booten. Er hat fast alle Bedingungen für die Quali zum Engineer Trainee erfüllt. Wollen Sie sagen, dass einige Angehörige der Abteilung nicht hinreichend mit den Anzügen vertraut sind oder die Anzüge nicht dem Standard gemäß gewartet haben, um darin im Vakuum überleben zu können?«
Dana wartete einen Augenblick auf Antwort und löste dann die Dichtung ihres Helms.
»Vielleicht sollten wir für den Anfang eine Unterweisung in Anzugwartung und in Aufgabe, Zustand und Standard des Anzuganlegens einlegen? Was meinen Sie?«
»Wo ist die Brechstange?«, fragte Dana. Die Anzüge hatten sich wirklich in einem schauerlichen Zustand befunden. Sie waren recht gut konstruiert und vertrugen durchaus eine gewisse Menge Dreck. Dana hatte einige Zeit damit verbracht, die Männer in ordentlicher Anzugpflege und -wartung zu unterweisen. Vermutlich würde sie das noch ein paarmal wiederholen müssen und sich erst dann mit den
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