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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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mich ›Señorita‹ zu nennen. Immer noch besser als ›Puta‹ übrigens, denke ich.«
    »Ich will Ihnen sagen, wo das Problem liegt«, erklärte Megdanoff. » Die Probleme. Zunächst einmal werden die alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten tun, um Ihnen ein Messer in den Rücken zu rammen. Und die haben Möglichkeiten, die Sie sich nicht einmal vorstellen können. Zum einen, und das ist Ihnen vielleicht nicht bewusst, haben die meisten Leute in dieser Einheit zu Hause politische Verbindungen. Selbst Velasquez kommt aus einer, wie die das nennen, ›guten Familie‹. Und in jedem ihrer Heimatländer gibt es anscheinend einen gewaltigen Vorrat an Bürokraten, der einzig und allein dazu da ist, sich über die Behandlung zu beklagen, die die armen Jungs hier erfahren. Und diese Beschwerden kommen nicht zur Staffel. Sie gehen an das amerikanische State Department, das daraufhin ›Bitte um Stellungnahme‹-Formulare an das Department of the Navy schickt. Und deshalb wird der NavSec, der gottverdammte für die Navy zuständige Minister also, jedes einzelne Mal, wenn Sie hier einem in den Hintern treten, ›Stellung nehmen‹ müssen, beispielsweise weshalb Sie Sans damit gedroht haben, dass er vor ein Kriegsgericht kommt, wenn Sie ihn je dabei erwischen sollten, in seinem Quartier Musik zu hören.«
    »Was ich nicht gesagt habe«, verteidigte sich Dana, die jetzt etwas bleich geworden war.
    »Das weiß ich, Sie wissen das und der verdammte Minister weiß das.« Megdanoff zupfte wieder an seinen Haaren. »Haben Sie aufgezeichnet?«
    »Ja.«
    »Dann werden wir die Aufzeichnung schicken«, sagte Megdanoff. »Wenn wir die ›Bitte um Stellungnahme‹ bekommen. Das wird etwa eine Woche dauern. Und sie wird pflichtgemäß beantwortet und zurückgeschickt werden. Und dann wird die nächste Anfrage kommen, und die werden sich erkundigen, ob wir deren ach so wertvolle Leute der Lüge bezichtigen. Und auch darauf werden wir antworten müssen. Und alles läuft über das Ministerium. Am Ende werden die es so satt haben, wegen eines armseligen Engineer’s Mate diesen Papierkrieg betreiben zu müssen, dass sie nach einem Platz suchen und den auch finden werden, wo dieser armselige Engineer’s Mate ihnen nicht so viel Ärger bereiten wird.«
    »Selbst wenn dieser armselige Engineer’s Mate recht hat?«, fragte Dana.
    »Denken Sie darüber nach.« Megdanoff legte den Kopf etwas zur Seite. »Was glauben Sie, wie viele Stellungnahmen hat der Minister Lust zu beantworten, ehe er auf Ihren Namen aufmerksam wird? Und meinen Sie wirklich, dass es ihn interessieren wird, dass Sie bemüht sind, Ihre Boote in Topzustand zu halten, wenn er zum ersten Mal die Anfrage von einem hochrangigen Regierungsmitglied aus Argentinien liest, der eine völlig gerechtfertigte Beschwerde vorbringt? Zum Beispiel, dass Sie Sans gesagt haben, er dürfe keine Musik hören, während er sich auf seine Quali vorbereitet?«
    »Das ist also Ihr Ernst«, sagte Dana und dachte an die Szene im Boot mit den Anzügen, die tatsächlich etwas übertrieben gewesen war. »Der Minister , der Oberbonze der gottverdammten Navy?«
    »Einen Herzanfall wird der kriegen«, erwiderte Megdanoff. » Und der Secretary of State. Ich hatte dieselbe Einstellung, als ich hierher kam. Ich war fest entschlossen, hier Ordnung zu schaffen. Und hier stehe ich jetzt und sage Ihnen, dass Sie es etwas lockerer angehen sollen. Das ist ein Grund dafür. Und jetzt zum zweiten Grund: Ich weiß, was Sie von dieser Abteilung erwarten. Sie wollen, dass sie die beste verdammte Abteilung der Staffel ist, was übrigens nicht sehr schwierig wäre. Ich will offen zugeben, dass es so ist. Vier Vögel, die tatsächlich funktionieren und nicht nur als funktionsfähig bestätigt sind, würde sie wirklich zur ›besten Abteilung in der Staffel‹ machen. Ist Ihnen bekannt, dass die Spitzenspieler in südamerikanischen Fußballteams praktisch ständig mit Todesdrohungen rechnen müssen und Leibwächter brauchen?«
    »Warum?«, fragte Dana und schüttelte den Kopf. »Ich meine, sind die auf Drogen oder …«
    »Weil sie gut sind«, sagte Megdanoff. »Weil sie auffallen. Weil sie ein Spiel umdrehen können. Denn, wenn Sie wirklich Wettbewerb sehen wollen, dann haben Sie noch keinen erlebt, solange Sie keine Lateinamerikaner gesehen haben. Schaffen Sie es, den Wettbewerbsgedanken bei denen zu wecken, dann reagieren sie einfach folgendermaßen: Wenn es weniger Mühe macht, die anderen scheitern zu lassen, als sich selbst

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