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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Ihren … Affen … richtig umgehen‹ bezeichnet haben, nennen wir autoritären Führungsstil.«
    »Den Begriff habe ich schon einmal gehört«, sagte Palencia mit einem Achselzucken. »Aber das ist einfach notwendig.«
    »Leider.« Dana setzte sich auf. »Hören Sie, ich bin von Natur aus autoritär und detailversessen. Ich habe nämlich nicht nur ein posttraumatisches Stresssyndrom, sondern auch eine Zwangsneurose. Ich gehöre zu den Menschen, für die alles absolut perfekt sein muss. Einer der Ärzte, die mich behandelt haben, hat gesagt, das läge daran, dass ich in meiner frühen Jugend keine Kontrolle über meine Umgebung hatte. Aber nach allem, was ich gehört habe, war meine Mom genauso. Angeboren, anerzogen – suchen Sie sich’s raus. Jedenfalls habe ich eine Zwangsneurose.
    Und deshalb eigne ich mich tatsächlich ganz gut für die Arbeit im Weltraum. Für die meisten amerikanischen Astronauten, mit denen ich zu tun hatte, ist das die falsche Vorgehensweise. Bei amerikanischen Astronauten funktioniert autoritärer Führungsstil nämlich nicht besonders gut. Sie sind im Allgemeinen motiviert, ihren Job so gut wie möglich zu erledigen. Unter anderem wollen sie nicht Vakuum atmen und dabei abkratzen oder von einer Plasmaexplosion in Stücke gerissen werden. Man gibt ihnen eine Aufgabe, definiert Zustand und Standard und verpasst ihnen die dafür nötige Ausbildung. Dann versuchen sie, das im Großen und Ganzen auch nach besten Kräften zu erledigen.«
    »Da können Sie von Glück reden«, sagte Palencia. »Die Affen dazu bringen, dass sie etwas tun, ist anstrengend.«
    »Und das ist das Problem«, sagte Dana. »Weil ich nämlich jetzt gleich beleidigend werde. In meinen Augen beschreiben Sie sich nämlich selbst als einen Affen.«
    »Was?«, stieß Palencia aus und richtete sich auf. »Wie können Sie es wagen …«
    »Ich kann Ihnen nicht einfach die Aufgabe nennen und erwarten, dass Sie die Aufgabe gemäß Standard erledigen«, sagte Dana. »Um Sie dazu zu bringen, dass Sie Ihre Arbeit tun, muss ich jeden gottverdammten Tag und jeden gottverdammten Augenblick hinter Ihnen her sein. Möglicherweise trägt mir das eine ganze Menge ›Aufforderungen zur Stellungnahme‹ ein und führt vielleicht sogar dazu, dass jemand mein Shuttle sabotiert. Aber darüber darf ich mir nicht den Kopf zerbrechen. Ich bringe es nicht fertig, einfach die Arme zu verschränken und zuzusehen, wie Sie und Ihre Kameraden in den Tod rennen. Was übrigens auf lange Sicht meine Karriere zerstören und vermutlich auch dazu führen würde, dass ich selbst dabei draufgehe. Ah, gratuliere, ich kann also jetzt meiner Neigung zum autoritären Führungsstil freien Lauf lassen und allen die Sporen geben. Und weil wir schon in Reitmetaphern reden – ja, ich kann verdammt gut reiten.«
    »Sie haben mir überhaupt nicht zugehört«, erregte sich Palencia.
    »Doch, das habe ich.« Dana legte die Gewichte ab. »Vergessen Sie nicht, es ist aufgezeichnet worden. Und wir haben beide Zugang zu der Aufzeichnung. Ich habe mir Teile davon sogar noch einmal angehört. Und gründlich darüber nachgedacht. Dabei ist mir klar geworden, dass Sie nicht die leiseste Absicht hatten, mir bei meinen Zielen zu helfen. Ergo habe ich wirklich nicht den geringsten moralischen Anlass, Ihnen bei den Ihren zu helfen. Ihren ›gesellschaftlich-politischen‹ Zielen oder Ihren persönlichen Zielen, etwa dem, eine Menge Freizeit zu haben, damit Sie rumbumsen können. Wozu es übrigens nicht kommen wird. Nicht, sofern Sie nicht wirklich schnell wesentlich besser werden.
    Lassen Sie sich also nicht davon abhalten, sich über mich zu beschweren, und beschweren Sie sich so weit oben wie Sie wollen. Und Megdanoff kann meinetwegen mit mir Beratungsgespräche über kulturelle Probleme führen. Mir ist das schlicht egal . Wenn sich der ganze Staub gelegt hat, wird die letzte Aufzeichnung zeigen, dass ich meinen Job erledigt habe. Ich habe meine Zeit und meine Energie dafür eingesetzt, dass die Shuttles meiner Gruppe einsatzbereit sind, und dass meine Gruppe die Ausbildung bekommen hat, die sie für ihren Einsatz braucht. Punktum. Und ich werde eine zwangsneurotische autoritäre Vorgesetzte und ein Miststück sein, wie ich es aus natürlicher Neigung ja ohnehin schon bin. Das bedeutet wesentlich weniger Stress. Kein Problem.«
    »Heilige Mutter Gottes.«
    »Eher Mutter Satans.« Grinsend ging Dana zur Bauchbank und kippte sie weiter nach unten. »Also, meinen Segen haben Sie, wenn

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