Planetenkrieg - Das letzte Tor
wirklich körperlich fit sein.«
»Und Sie haben vor, auf den Nullgravplatz zurückzukehren, damit uns islamische Terroristen verdreschen können«, sagte Palencia.
»Ja.« Dana nickte. »Und je besser Sie werden, umso weniger werden die Sie verdreschen. Wenn Sie in Mikro nicht klarkommen, kann ich Sie schließlich sowohl wegen der Vorschriften als auch wegen des Größenunterschieds nicht ständig persönlich trainieren. Ich werde das den Paschtunen überlassen. Und Sie sollten hoffen, dass die nicht schneller lernen als Sie.«
»Sie sind wirklich nett, Quipu«, sagte Palencia.
»Hey, sie ist also eine Quipu, was?«, rief Benito.
»Sie ist unsere Quipu, Benito«, erklärte Palencia. »Und deshalb dürfen wir sie Quipu nennen. Und nicht irgendein Ghetto-Affe.«
»Hast du mich einen Ghetto-Affen genannt, du Pferdeschwänze lutschendes Weichei?« Benito stemmte sich von seiner Bank hoch und hob beide Fäuste.
»Engineer’s Mate Palencia«, sagte Dana mit scharfer Stimme. »Ich werde so tun, als hätte ich nicht gehört, wie sich ein EM3 in abfälliger Weise über einen EM2 geäußert hat, weil das respektloses Benehmen gegenüber einem Unteroffizierskameraden ist. Das wäre nämlich ein strafbares Vergehen, und ich müsste Sie zur Meldung bringen. Ich werde das ignorieren, wenn Sie sich sehr höflich bei dem EM2 entschuldigen .«
»Ich werde nicht …«
»Und zwar jetzt gleich, Engineer’s Mate«, herrschte Dana ihn an.
»Falls ich Sie beleidigt haben sollte, Engineer’s Mate, bitte ich in aller Form um Entschuldigung«, stieß Palancia mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
»Und ich bitte ebenfalls in aller Form um Entschuldigung, falls meine Abteilung Sie möglicherweise beleidigt haben sollte, Engineer’s Mate Benito«, sagte Dana. Sie richtete sich auf und sah ihm direkt in die Augen.
»Er darf mich nicht so nennen«, sagte Benito hitzig.
»Richtig.« Dana nickte. »Deshalb gibt es ja diese Vorschrift. Sie haben einen höheren Rang. Ich darf vielleicht hinzufügen, dass es ebenfalls strafbar ist, eine Vorgesetzte als Hure zu bezeichnen.«
»Das hat niemand gesagt«, erwiderte Benito ärgerlich.
»Ihr Typen habt offenbar nicht darauf geachtet, dass Leonidas so ziemlich alles aufzeichnet, was an einem öffentlichen Ort gesagt wird«, sagte Dana. »Also. Das sind meine Brüder. Das ist mein Team. Und wir haben jetzt ein Kräftegleichgewicht. Wenn Sie mein Team verpfeifen, verpfeife ich das Ihre . Oder wir können jeweils in die neutrale Ecke zurückkehren und nett zueinander sein. Oder wenigstens so tun.«
»Niemand würde auf Sie hören«, sagte Benito. »Keinen interessiert, was Sie sagen.«
»Echt?«, fragte Dana. »Leonidas? Hast du die Auseinandersetzung gestern Morgen im Fitnessraum mit angehört?«
»Soll ich die Aufnahme abspielen?«, fragte die KI.
»Nein, danke, Leonidas. Vielen Dank.«
»Gern geschehen, Komet.«
»Und ehe Sie jetzt sagen, dass die KI mit mir spricht, weil ich eine Norté bin, sollten Sie vielleicht noch einmal gründ lich überlegen. Ich habe gehört, dass die KIs selten mit jemandem meiner Rangstufe sprechen, ob nun Norté oder sonst jemand. Anscheinend habe ich eben den Trick raus. Das wäre dann ja wohl geklärt. Ich würde also vorschlagen, dass wir in unsere neutralen Ecken zurückkehren.«
»Miststück«, murmelte Benito.
»Stimmt«, sagte Dana. »Nicht immer, aber ihr Typen weckt das in mir. Und ich werde jetzt nicht anfangen mit ›Oh, Benito, ich hab solche Angst!‹, also werden Sie sich fragen, warum das so ist. Warum finde ich nichts dabei, mit paschtunischen Marines Nullball zu spielen, wo die mich doch offensichtlich nicht leiden können und mich am liebsten kaltmachen würden? Oder, was wahrscheinlicher ist, mich vergewaltigen, damit mir klar wird, ›wo ich hingehöre‹? Wieso macht es mir nichts aus, hier Auge in Auge mit Ihnen zu sitzen? Sie wollen ein Macho sein? Sie sollten einmal versuchen, nicht bloß mitten im Weltraum in einem Shuttle zu sitzen, wo gerade eine Lenkwaffe Ihren Kumpel erwischt hat, sondern den kaputten Vogel zur Jimmy zurückzufliegen, eine weitere Ladung Marines aufzunehmen und dann denselben kaputten Vogel wieder zurück in eine heiße Kampfzone zu fliegen, Benito. Sie sollten mal darüber nachdenken, wo ich schon war und was ich getan habe und weshalb es mich einen Scheißdreck interessiert, wenn Sie mich noch so böse anstarren, Benito. Ich weiß gar nichts über Sie. Ich weiß nicht, weshalb Pallie Sie einen
Weitere Kostenlose Bücher