Planetenkrieg - Das letzte Tor
von Anfang an ein Problem mit, nun ja, mit Granadica.« Jim Haumann war der CEO von Apollo und wusste, dass im Umgang mit Tyler vage Ausdrucksweise eine sichere Methode war, der ehemalige CEO von Apollo zu werden. »Es scheint einfach zuzunehmen.«
»Ich habe nicht vor, das auf die leichte Schulter zu nehmen«, sagte Tyler. »Von diesen Problemen höre ich schon länger, als Sie CEO sind. Ich hatte aber auch den Eindruck, dass das Problem unter Kontrolle sei.«
»So würde ich das nicht formulieren«, wandte Jeff Murphy ein. Er war Vizepräsident der PR-Abteilung und verantwortlich für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. »Wir haben versucht, etwas Druck zu machen, aber wir kriegen das nicht in den Griff.«
»Ich nehme solche Dinge immer ernst, besonders wenn es sich um für den Weltraum bestimmtes Material handelt«, sagte Tyler. »Weshalb nehmen wir uns des Problems nicht an, anstatt darüber zu quatschen?«
»Das haben wir versucht«, verteidigte sich Haumann. »Es ist nur so, dass wir das Problem nicht auf den Punkt bringen können. Wir wissen nur, dass es irgendwo bei Granadica liegt. Und es sind so viele Probleme …« Der normalerweise phlegmatische Mann hielt inne und machte den Eindruck, als wollte er gleich losbrüllen.
»Sie kennen alle meine Methode«, sagte Tyler. »Wenn Sie etwas an mich herantragen, damit ich Ordnung schaffe, sollte Ihnen bewusst sein, wie ich das in der Regel anstelle. Im Allgemeinen nämlich mit dem Hammer.«
»Mister Vernon, wenn Sie einen Hammer finden, um das in Ordnung zu bringen, wäre ich sehr dankbar«, sagte Stormkartr. »Meine Abteilung hat mit Fachleuten von außen, der Argus-KI und mit verschiedenen anderen Methoden gearbeitet und war nicht imstande, ein Muster zu finden. Wenn wir ein solches Muster finden können, glaube ich, könnten wir … Granadicas Funktion auf sanfte Weise neu programmieren und die Qualität verbessern. So wie die Dinge jetzt liegen …«
»Nur damit wir alle Möglichkeiten berücksichtigen«, unterbrach ihn Tyler. »Wir sind also sicher , dass es an Granadica liegt?«
»Wir bekommen mittlerweile auch Schiffe von Vulcan und Hephaistos«, sagte Knut. »Gelegentlich gibt es dort auch kleine Beanstandungen. Das Universum ist nun einmal nicht perfekt. Aber die Fehlerquote bei Granadica ist wesentlich höher, wenn auch noch nicht in kritischem Bereich.«
»Besonders bei den Myrmidons «, sagte Murphy. »Über die bekommen wir von den Südamerikanern wirklich schlimme Beschwerden.«
»In welchem Zusammenhang …?«, wollte Tyler wissen.
»Vor Kurzem hat ein MASSEX , also ein umfangreiches Manöver mit der 143. Bootsstaffel von der Thermopylae , Supportschiffen, den Marines von der Thermopylae und verschiedenen anderen Einheiten stattgefunden«, erklärte Haumann.
»Ja, das habe ich in den Nachrichten gesehen.« Tyler nickte. »Ich hatte auch den Eindruck, dass es da einige Schwierigkeiten gab.«
»›Einige Schwierigkeiten‹ ist wirklich sehr höflich ausgedrückt«, sagte Knut ein. »Praktisch die ganze 143. ist mit ein paar ganz wenigen Ausnahmen aus dem einen oder anderen Grund ausgefallen. Es gab keine Todesopfer, aber sie konnten den Großteil ihrer Einsätze nicht durchführen. Im Abschlussbericht wurden eine ganze Anzahl Probleme aufgeführt, aber am kritischsten war daran, dass ein Großteil der Systeme der Myrmidons einfach nicht funktioniert hat.«
»Wegen Granadica?«, wollte Tyler wissen.
»So stellen es die südamerikanischen Länder dar«, sagte Murphy. »Wie ich schon sagte, wir haben bei denen eine ziemlich schlechte Presse.«
»Ja, das habe ich auch mitbekommen.« Tyler nickte. »Mir war nicht ganz klar, weshalb. Die Myrmidons haben die nicht speziell erwähnt. Aber ich hatte den Eindruck, dass wir bei denen richtig unpopulär sind. Ich hatte angenommen, das läge daran, dass wir, na ja, Gringos sind.«
»Nach unserer Analyse ist das mehreren Faktoren geschuldet, Sir«, meinte Murphy. »Aber im Mittelpunkt steht, dass sie mit den Myrmidons unzufrieden sind.«
»Wir liefern derzeit einer ganzen Anzahl unterschiedlicher Gruppen Myrms«, sagte Tyler. »Warum ist das bei unseren Latino-Freunden ein solches Problem?«
»Darf ich offen sprechen?«, erkundigte sich Haumann.
»Wie lang kennen wir uns jetzt schon?«
»Es gibt Probleme mit den von Granadica gelieferten Systemen«, erklärte Haumann. »Besonders den Myrmidons . Bei der Teilefertigung scheint es kein Problem zu geben. Bloß bei mobilen Fertigprodukten. Alle
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