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Planetenkrieg - Das letzte Tor

Planetenkrieg - Das letzte Tor

Titel: Planetenkrieg - Das letzte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Sie mir als Spitznamen den eines aggressiven Pseudo-Kamels mit hübschem Pelz geben wollen. Ich bin mir sicher, Sie werden mich, kaum dass ich außer Hörweite bin, als etwas viel Schlimmeres bezeichnen. Stecken Sie sich’s gefälligst in den Arsch, aber machen Sie sich entweder klar, dass ich es ernst meine, und strengen Sie sich an, meine Ziele zu erreichen, oder lassen Sie Ihre Beziehungen spielen, um dafür zu sorgen, dass ich versetzt werde. Mir soll beides recht sein.« Sie klemmte die Füße unter die Stange und begann, Crunches zu trainieren. »Und was Sie davon haben? Also, das ist mir ehrlich gesagt scheißegal .«
    »Nächster Punkt auf der Tagesordnung«, sagte Tyler.
    Zur Abwechslung befand er sich auf der Erde, in der Zentrale von LFD in Littleton, New Hampshire. Vor den diversen Bombardements mit kinetischen Waffen war das Büro in Littleton ein Ableger der Zentrale in Boston gewesen und hatte hauptsächlich deshalb existiert, weil Tyler gern einen großen Bogen um Boston machte und trotzdem manchmal ein Büro brauchte.
    Nach der Zerstörung von Boston war Littleton de facto zur Zentrale geworden. Und Tyler hatte herausgefunden, dass es ganz nützlich war, von Zeit zu Zeit vorbeizuschauen, allein schon um die Gerüchte über sein zu frühes Ableben zum Schweigen zu bringen.
    In seiner wenigen Freizeit streichelte Tyler Vernon ein klein wenig im Internet sein Ego. Es gab eine Website, die sich dafür so gut eignete, dass er sie hätte ins Leben rufen müssen, wenn sie nicht schon existiert hätte. AllaboutVernon.com gehörte einem ganz netten Typen in Kansas, der schon ziemlich früh ein geradezu manisches Interesse an einem gewissen Tyler Vernon entwickelt hatte. Der Rentner schnappte sich jedes noch so winzige Fitzelchen an Informationen über Tyler Vernon, jeden Protest, jedes Gerücht, jeden Artikel in den Zeitungen und baute daraus eine äußerst bequeme Sammlung von Links. Und dort konnte man wirklich alles finden. Tyler hatte Argus einmal suchen lassen, und die KI hatte lediglich in irgendwelchen obskuren Sprachen Informationen gefunden, die nicht schon auf der Website vorhanden waren.
    Seit er einen Großteil seiner Zeit außer Planet verbrachte, lautete eines der immer wiederkehrenden Gerüchte, er sei tot und das werde nur vertuscht. Das Gerücht ging abwechselnd von der US-Regierung, der Allianz, den Glatun, die insgeheim hinter der Allianz standen, oder von LFD ohne Wissen der amerikanischen Regierung oder der Allianz aus – die Liste war beinahe endlos. Häufig wurden dabei die letzten Jahre von Howard Hughes zum Vergleich herangezogen.
    Immer wenn diese Gerüchte anfingen, in die »echten« Nachrichten zu gelangen, in die wichtigeren Blogs, die nicht der Gerüchteküche angehörten, oder in die zunehmend an Bedeutung verlierenden Fernsehnachrichten, pflegte er einen Abstecher zur Erde zu machen, um »sich zu zeigen«. Er gab dann beispielsweise eine Pressekonferenz, auf der er grinsend anbot, eine DNA-Probe abzugeben, um zu beweisen, dass er wirklich Tyler Vernon war – ABC nahm das Angebot sogar einmal an –, oder er besuchte die diversen Büros, schüttelte Hände, tauchte auf ein paar Partys der Reichen und Schönen auf, posierte mit irgendeinem Supermodel am Arm für die Paparazzi, nahm an Besprechungen teil und leistete Unterschriften.
    Im Aufsichtsrat war das im Allgemeinen wenigstens einmal pro Jahr erforderlich. Unter anderem wollten sich die übrigen Aufsichtsratsmitglieder vergewissern, dass die Weltraumstrahlung ihn nicht in den Wahnsinn getrieben hatte. Nicht dass die meisten von ihnen den Unterschied zwischen seiner normalen Art und Weise, die Geschäfte zu führen, exzentrischem Wesen und echter Geistesgestörtheit hätten unterscheiden können.
    »Wir bekommen in zunehmendem Maße Beschwerden in punkto Qualitätskontrolle, besonders seit E Eridani.« Knut Stormkartr war der Fertigungsleiter von Apollo. Im Allgemeinen pflegte Tyler Amerikaner einzustellen, allein schon, weil sie ihm von der Mentalität her am nächsten standen. Aber Stormkartr, ein Schwede, war einer der Besten, wenn es darum ging, die weitläufige Lieferantenkette und die Fabrikationsanlagen von Apollo zu leiten.
    »Wenn man bedenkt, was mit den Relais in den Myrmidons passiert ist, nehme ich solche Dinge sehr ernst«, sagte Tyler, und seine Miene verfinsterte sich. »Können wir das etwas besser auf den Punkt bringen? Definieren Sie, was ›in zunehmendem Maße Beschwerden‹ bedeutet.«
    »Wir hatten

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