Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
besaß die Erde weder ein zentrales Weltraumkommando noch Verträge über den Abbau von Asteroiden, die Erforschung des Weltraums oder dessen Kolonisierung. Der monatliche Shuttle von Glalkod kommunizierte in Ermangelung einer solchen Zentralbehörde mit dem US Space Command auf dem Luftwaffenstützpunkt Eglin, weil es auf US-Territorium landen würde. Die Horvath hingegen ließen sich nicht dazu herab, mit Eglin zu sprechen, sondern hatten wiederholt damit gedroht, den Stützpunkt aus dem Orbit zu bombardieren. Wenn sie sich überhaupt die Mühe machten, mit jemandem zu sprechen, war dies das russische Weltraumkommando
oder das südafrikanische Bergwerkskonsortium. Gewöhnlich fanden die Gespräche per Handy statt.
Tyler jedoch war, obwohl manche Leute da anderer Meinung waren, ein amerikanischer Patriot.
»SpaceCom, SpaceCom, orbitales Bergbauschiff Monkey Business mit vier schweren Robotschleppern verlässt Tor und bereitet sich auf Eintritt in den Orbit vor …«
»Äh … Roger, Monkey Business . Wir haben Sie auf Flugbahn für Orbitaleintritt. Sie besitzen keine Glatun-Registrierung, Monkey Business . Bitte nennen Sie Heimatwelt und Spezies, Ende.«
»Heimatwelt Terra, Space Command«, sagte Tyler. »Spezies … Mensch.«
»Junge, Sie haben sich vielleicht gemacht«, sagte Mr. Haselbauer und blickte an der Flanke der immer noch dampfenden Paw Four empor. Der Raumschlepper konnte im Gegensatz zur Monkey Business auf einem Planeten landen. Er war jedoch nicht aerodynamisch geformt und neigte deshalb dazu, selbst bei sehr vorsichtigem Wiedereintritt in die Atmosphäre den Boden um sich herum aufzuheizen.
Andererseits … hielt er das auch aus. Der Robotschlepper war ein Sammelsurium aus gravitischen Generatoren, Antrieben und Aggregaten, umgeben von einer dicken Hülle aus hoch verdichteten Legierungen. Er sah aus wie ein Ziegelstein aus Stahl, aber von der Größe eines kleinen Lagerhauses.
»Sie haben ein Schiff gekauft?«, staunte Mr. Haselbauer.
»Geleast«, verbesserte ihn Tyler. »Ich habe ein Schiff geleast. Die Schlepper waren dabei. Und wie viel das
kostet, wollen Sie wahrscheinlich gar nicht wissen. Der Kurs steht bei etwa fünfhunderttausend Dollar pro Credit. Es kostet mich also etwa eine Milliarde Dollar pro Tag. Entschuldigung, wollte sagen, zwanzig Milliarden. Wir tun gut daran, bald etwas Brauchbares aus diesem Asteroiden herauszuholen. Bei den Kosten für dieses Ding hier und für das Very Large Array werde ich sonst binnen einer Nanosekunde vom reichsten Mann der Welt zum ärmsten.«
»Und wer zum Teufel fliegt das Ding?«, erkundigte sich der Farmer. Obwohl Mr. Haselbauer ebenso wie Tyler von einem Tag auf den anderen zum Multimilliardär geworden war, hatte er sich nicht verändert. Er kleidete sich immer noch wie ein Landstreicher, arbeitete jeden Tag auf seinen Feldern und schien die Bedeutung des Wortes »Urlaub« immer noch nicht zu kennen. Was auch der Grund war, weshalb er sich »freiwillig gemeldet hatte«, Tyler am Manchester Raumhafen abzuholen.
Tyler hatte sich auch nicht verändert. Er kannte zwar die Bedeutung des Wortes »Urlaub«, fand aber nicht die Zeit dafür. Und das würde sich in nächster Zeit wohl auch nicht ändern.
»Ich brauchte einen lizenzierten Piloten«, erklärte Tyler, »um das Schiff von der Glalkod-Station zum Tor zu bringen. Aber auf dieser Seite gibt es keine Lizenzpflicht. Noch nicht.«
»Dann sind Sie jetzt also Raketenpilot?«, fragte Mr. Haselbauer und zeigte ihm den Weg zu seinem Wagen.
Der Raumhafen Manchester war kein Teil des Flughafens. Während des Ahornsirupkriegs war eines der von den Horvath vaporisierten Ziele das Einkaufszentrum Tower Village gewesen. Es hatte wie ein lohnendes Ziel ausgesehen.
Wenn die Horvath den Felsbrocken bei Tag abgeworfen hätten, wäre es das auch gewesen. Aber sie hatten ihn um vier Uhr nachts Ortszeit abgeworfen, und die Bombe war eine ihrer kleineren gewesen. Niemand war ums Leben gekommen, und nur sehr wenige Menschen waren verletzt worden.
Aber die Stelle, wo die Bombe eingeschlagen war, war der perfekte Ort, um dort einen Weltraumhafen zu bauen. Nahe bei der Interstate-93 mit gutem Zugang von der US-3: Man konnte den Ahornsirup aus der Region mühelos herbringen und all die netten galaktischen Sachen wegbringen. Natürlich bestand der »Raumhafen« gegenwärtig nur aus etwas gegossenem Beton, großen Flächen verschlackten Betons und Metall und einem Parkplatz, der vom Einkaufszentrum übrig
Weitere Kostenlose Bücher