Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
an der Sonne, dass wir die Hitzeprobleme nicht mehr in den Griff bekommen.«
»Was machen wir denn dann falsch?«, wollte Tyler wissen.
»Die meisten Atens sind steinig, chondritisch, kohlenstoffhaltig …«, dozierte Dr. Bell und zuckte dann die Achseln. »Ich kann so weitermachen, wenn Sie wollen. Sie enthalten Metall, bestehen aber nicht vorwiegend aus Metall. Und Icarus ist ein Beweis dafür, was für Pannen man dabei erleben kann.«
»Was meinen Sie mit Panne?«, fragte Tyler.
»Das werden Sie sehen, wenn wir hinkommen«, erklärte Nathan düster. »Was wir wirklich brauchen, ist eine M-Klasse.«
»Das habe ich bei meinen ausführlichen Recherchen auch festgestellt«, sagte Tyler. »Das Problem ist, dass unsere sämtlichen Spiegel jetzt auf Venusumlaufbahn sind.«
»Jetzt, wo wir ein Schiff haben, ist das gar kein so großes Problem«, wandte Dr. Bell sein. »Sicher, das VLA lassen wir auf der Venusumlaufbahn. Aber die Spiegel aus dem Frachter zu kippen, wenn wir systemauswärts unterwegs sind, und sie dann einfach weiterfliegen zu lassen ist ein Kinderspiel. Oder, verdammt, wir können ja auch die Schlepper dazu benutzen, sie weiter nach außen zu bringen. Aber gegenwärtig haben wir schon genügend Spiegel im VLA, um ernsthaft damit arbeiten zu können. Lassen Sie uns einen, na schön, wahrscheinlich drei oder vier, der BDA-Spiegel aus der Ekliptik bewegen. Und dann einen nach unten zu unserem Zielasteroiden. Da würde ich 6178 1986 DA empfehlen. Im Gegensatz zu Amun ist der eindeutig metallisch.«
»Von dem habe ich gehört«, sagte Tyler. »Bloß dass der so beschissen riesig ist. Unser System ist darauf abgestimmt, das Ding an Ort und Stelle zu schmelzen und dann mit der Extraktion zu beginnen. Das Schmelzen wird eine Weile in Anspruch nehmen. Wir sprechen hier immerhin von einer Stahlkugel mit einer Meile Durchmesser. Und wir brauchen einen besseren Namen.«
»Einverstanden.« Nathan kratzte sich am Kopf. »Wie wäre es, wenn wir die Vorgehensweise ändern würden?«
»Wie?«
»Wie bauen denn die Glatun Asteroiden ab?«
»Mit mehr Schleppern, als wir haben«, erklärte Tyler. »Sie setzen Bagger ab und zerlegen die Asteroiden, und dann benutzen sie fusionsgepumpte Laser, an die ich mich nicht heranwagen werde. Das Problem ist die Rotation. Bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten, und das ist bei 6178 der Fall, fliegen wegen der geringen Schwerkraft Stücke weg, wenn man sie ablöst. Und deshalb verlangsamen die Glatun die Rotation großer Asteroiden mit einer großen Zahl äußerst leistungsfähiger Schlepper. Was ich haben möchte, ist ein kleiner M-Klasse Asteroid. So etwas muss es doch geben. Einer davon hat vor gar nicht so langer Zeit die Erde getroffen – die Stelle heißt heute Crater City, in Arizona. Der Brocken hatte gerade mal einen Durchmesser von 50 Metern. Für den Anfang würde das schon reichen. Und einen besseren Namen brauchen wir immer noch.«
»6178 sollte zu etwa 0,0018 Prozent aus Metallen der Platingruppe bestehen«, erklärte Dr. Foster. »Das ist eine ganze Menge.«
»Ich rechne das mal aus.« Tyler schloss die Augen. »Wir können gegenwärtig … wie viel? … etwa eine Million
Watt? … pumpen? Zehn hoch sechs. Achtundsiebzig zu schmelzen erfordert vier Komma eins mal zehn hoch neunzehn Joule. Wir werden zusätzliche Spiegel brauchen.«
»Wie wär’s mit einem großen Mylar-Spiegel?«, erkundigte sich Nathan.
»So einfach ist das nicht«, sagte Dr. Bell. »Glauben Sie mir. Während Sie Konferenzen besucht haben, wo sich Kleinplanetentypen wie Sie mächtig über große Stücke Mylar erregt haben, war ich bei NASA-Konferenzen mit Leuten zusammen, die versucht haben, kleine Stücke Mylar dazu zu bringen, sich richtig zu entfalten. Das ist nicht so einfach, wie man glauben möchte.«
»Und ich habe meine Gründe, weshalb ich gern eine Menge kleiner Spiegel und einen riesig großen haben möchte«, entschied Tyler. »Ich verleihe hiermit 6178, der ja wahrscheinlich unsere beste Wahl ist, den Namen Connie. Für den Augenblick bleiben wir bei Icarus. Aber sobald wir mit Icarus fertig sind, fangen wir mit Connie an.«
»Warum Connie?«, wollte Dr. Taylor wissen. »Alte Freundin?«
»Weil alles, was wir damit machen werden, Konfusion verursachen wird.«
»Ich weiß, dass ich keine beschissene Pilotenlizenz habe, Bob«, räumte Tyler am Telefon ein. »Ich steuere kein Flugzeug. Ich steuere ein von Antigravitation betriebenen Schlepper, und das beherrsche
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