Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
sprühen.
»Klasse«, commte Price und schob sich vorsichtig in den Raum. »Was da vor uns steht, ist locker zweihundert Millionen Dollar wert.«
»Nicht übel.«
»Dann wollen wir das Ding jetzt rausschneiden«, commte Price. »Ich werde deinen Schnitt stabilisieren. Und du schneidest nur, wo ich es dir sage. Ich möchte nicht erleben, dass mein Bergungsgut beschädigt wird, weil du so ungeschickt bist und dir schon einbildest, du wärest ein Schweißer.«
»Jetzt bin ich erledigt«, sagte Butch und kletterte in seine Koje. Bevor er allerdings seinen Anzug weggelegt hatte, hatte er sämtliche Checks durchgeführt.
»Geht mir genauso, Bruder«, gähnte Drac. »Ich hätte jetzt gerne etwas zu Futtern, aber ich bin zu müde, um mich zu bewegen.«
Der Bergungseinsatz war nach zwölf Stunden abgebrochen worden, das war der maximale Zeitraum, den die Firma ihre Leute ununterbrochen arbeiten ließ. Vor dem nächsten Einsatz standen ihnen jetzt zwölf Stunden Ruhezeit zu.
»Ich hatte in dieser Woche schon dreißig Stunden«, sagte Butch und versuchte sich an einer Berechnung. »Das macht zweiundvierzig. Und wir haben … Wie ist das mit Überstunden bei einem Bergungseinsatz? Wo wir doch Anteile kriegen.«
»Die Überstundenregelung gilt weiter«, sagt Drac und gähnte erneut. »Die Anteile sehen ziemlich klein aus, null Komma null null ein Prozent oder so. Aber das ist trotzdem gutes Geld. Die Löhne werden von den Bergungskosten bezahlt. Die Anteile kommen nachher. Also bezahlst du dich irgendwie selbst oder so. Das soll ein Anreiz sein, um die Bergungskosten niedrig zu halten, glaub ich.«
»Darüber denke ich morgen mal nach«, sagte Butch und schaltete sein Licht aus. »Aber irgendein Typ von der Space Navy kriegt von mir einen Kuss für all die schöne Beute.«
»Ich frage mich bloß, was die damit machen werden?«
12
»Ich hatte gehört , dass Sie verrückt sind«, sagte Kelly Ketterman. »Jetzt verstehe ich, was die gemeint haben.«
Kelly Ketterman war die Leiterin des Entwicklungsteams der Night Wolves, dem Entwicklungs- und Prototypzentrum von Granadica. Das in den Wänden des Fabbers, der sich Granadica nannte, untergebrachte Zentrum war Tyler Vernons Version von Skunk Works oder Phantom Works. Und da Granadica gegenwärtig im Wolf-359-System weilte … nannten sie sich »Nachtwölfe«.
Die schmächtige Blondine war selbst mit hohen Absätzen kaum größer als der bekanntermaßen kleinwüchsige Vernon.
»Man braucht bloß genug Energie und Gravplatten«, meinte Tyler mit einem Achselzucken. »Zugegeben, eine Menge Osmium werden wir brauchen. Aber dazu müssen wir bloß genügend Asteroiden abbauen. Und wir haben gerade ein paar Tonnen erstklassiger Gravplatten bekommen. Und eine Menge beschädigter Energieaggregate, die wir umschmelzen können, bekommen wir vermutlich auch noch. Was heißt vermutlich, wir werden sie bekommen, sobald die Bergungstrupps mit all dem Schrott fertig sind, der um das Tor im Weltraum treibt.«
»Das ist nicht einmal ein Zehntel von dem, was Sie brauchen würden, Junge«, sagte Granadica. »Sie wollen Troy tatsächlich beweglich machen? Dazu braucht man eine Menge Gravplatten.«
Granadica war die KI des Fabbers, einer gewaltigen mobilen Glatun-Weltraumfabrik, die zu einer Zeit gebaut worden war, als auf der Erde die Kreuzfahrer auf Sarazenen eingeprügelt hatten.
»Zuerst müssen wir es hinkriegen, dass Troy rotieren kann«, sagte Tyler und rief die Konstruktionspläne der Anlage auf. »Schon richtig, es wird eine Menge Energie brauchen.«
»Die haben vor, die Steuerhebel mit Implants zu besetzen und die Gravplatten an den Enden anzubringen«, sagte Kelly. »Haben die nicht schon angefangen?«
Die gewaltigen »Hörner« im Inneren der Troy sollten es der Raumstation ermöglichen zu rotieren. Auf diese Weise könnte sie die übertragenen SAPL -Strahlen bewegen und mit ihnen zielen. Außerdem würde man so Beschädigungen durch feindlichen Beschuss auf eine größere Fläche verteilen können. Die »Hörner« waren so lang, weil durch die Hebelwirkung weniger Energie benötigt wurde.
»Richtig«, nickte Tyler. »Aber was dann? Sie sollen sich ja bloß die konstruktiven Erfordernisse für ein Energieaggregat und ein Antriebssystem ansehen, die leistungsfähig genug sind, um die Troy zu bewegen. Nicht bloß Skizzen auf einem Briefumschlag. Eine komplette Konstruktion. Um die Logistik kümmere ich mich.«
»Na gut«, sagte Kelly. »Ich mag Herausforderungen.«
»Für so
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