Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
sie bietet für jeden etwas. Russland, China, Indien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Brasilien, Argentinien … Aus irgendeinem Grund stehen sogar Peru und Chile auf der Liste.«
»Hat Apollo nicht eine Menge ziviler Zulieferer in Südamerika?«, wollte der Präsident wissen.
»Aha.« Der Außenminister nickte. »Das ist die Erklärung. Sie sperren auch alle Zugänge durch E Eridani. Keine Schiffe, einschließlich ›neutralen‹ Schiffsverkehrs wie Glatun, kein Hyperkom.«
»Wir sind also allein«, stellte der Präsident fest.
»Ja, Mr. President, so ist es.«
»Heißt das, wir müssen damit rechnen, dass Rangora-Schiffe durch das Tor kommen?«, fragte Kelly.
Tyler warf einen Blick auf die Mitteilung, die er erhalten hatte, und zuckte die Achseln. »Wer weiß?«, sagte der Tycoon mit belegter Stimme. »Es kommen bereits Rangora-Schiffe durch das Tor, ihre veralteten Schiffe mit Horvath-Besatzungen. Das große Problem ist, dass das im Grunde genommen ein Treibstoffembargo ist. Ohne Helium können wir unsere Anlagen nicht mit Energie versorgen. Und selbst können wir nicht genug Helium produzieren, um die Flotte mit Treibstoff zu versorgen, geschweige denn all die Support-Schiffe und Troy . Keine Kollimatorproduktion, keine Laserschweißer, keine Spiegelproduktion. Und wir haben noch nicht einmal alle Spiegel ersetzt, die die Horvath gerade zerstört haben. Ich weiß nicht, ob wir noch genügend Helium haben, um die fertigzustellen. Und die Regierung wird die Vorräte für die terrestrischen Kraftwerke haben wollen.«
»Dann war die Schließung der Kohle- und Atomkraftwerke wohl etwas kurzsichtig«, meinte Granadica. »Und dann gibt da es noch ein weiteres Problem.«
»Das will ich jetzt eigentlich nicht hören«, sagte Tyler. »Aber nur zu.«
»Mir geht tatsächlich auch allmählich der Treibstoff aus«, erklärte Granadica. »Wir hatten unsere Lieferung für nächste Woche erwartet. Noch zwei Wochen, und ich habe keine Energie mehr.«
»Ich muss nachdenken.« Tyler stand auf und ging zur Tür. »Und dann muss ich noch etwas tun, was mir höchst zuwider ist.«
»Und das wäre?«, wollte Kelly wissen.
»Mit Politikern sprechen.«
»Wir hatten Frieden, ehe ihr amerikanischen Cowboys den Horvath einseitig den Krieg erklärt habt!«
Normalerweise liefen Gipfeltreffen so ab, dass Funktionäre niedrigen Ranges sich Monate vorher trafen, die Tagesordnung ausarbeiteten und entschieden, was ihre Chefs zueinander sagen würden. Dann schüttelten die Chefs sich die Hand, unterzeichneten die Verträge und stellten sich den Fotografen, um aller Welt zu zeigen, was für gute Freunde ihre Länder waren.
Wenn eines der mächtigsten Imperien in der gesamten Region dem ganzen Planeten den Krieg erklärt, spart man sich einige dieser diplomatischen Zeremonien. Die Gruppe hatte es beinahe geschafft, sich lächelnd den Fotografen zu stellen, als der Präsident von Burundi, abgesehen von Südafrika so ziemlich dem einzigen noch funktionierenden afrikanischen Staat südlich der Sahara, mit dem französischen Premierminister wegen geheimer französischer Unterstützungsmaßnahmen für eine Hutu-Rebellion in Streit geriet.
»Ich erinnere mich dunkel an eine Seuche, die eine Milliarde Menschen umgebracht hat, ehe wir den Krieg erklärten«, sagte der Präsident der USA.
»Und wie nennen Sie den Ahornsirup-Krieg?«, ereiferte sich der französische Präsident. »Bevor ihr Idioten die Horvath provoziert habt, stand Paris noch! Und jetzt haben wir euretwegen Krieg mit den Rangora! «
»Hätten Sie lieber vierzig Horvath-Schiffe auf Orbit um die Erde gehabt?«
»Die haben unsere Städte nicht bombardiert, ehe Sie den Krieg angefangen haben!«
»Entschuldigung«, meldete sich der Premierminister Chinas zu Wort. »Ich muss darauf hinweisen, dass wir vom Verlust Shanghais nicht gerade begeistert waren.«
»Da wir uns jetzt schon gegenseitig anschreien«, sagte der britische Premierminister, »ist es, glaube ich, nützlich das aufs Tapet zu bringen. Eine bedingte Kapitulation. Die Horvath sind einfach unmöglich. Die scheinen den Sinn ausgehandelter Übereinkünfte nicht zu verstehen. Soweit bekannt ist, sind die Rangora etwas zivilisierter. Wir könnten vor den Rangora kapitulieren mit der Übereinkunft, dass das die Horvath nicht mit einschließt.«
»Das schlagen Sie tatsächlich vor?«, fragte der Präsident der USA entsetzt.
»Ich stelle es lediglich zur Diskussion«, sagte der Brite. »Das wird ohnehin jemand
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