Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
dürfte es äußerst schwierig sein, da mitzuziehen.«
»Dann sollten Sie anfangen, darüber nachzudenken, wie Sie das schaffen können«, meinte McMurry.
»Das klingt unheilvoll«, sagte Dasher, und seine Züge verfinsterten sich. »Woran denken Sie?«
»Dass wir uns nicht für dumm verkaufen lassen. Wieder einmal. Ich muss jetzt mit ein paar Leuten reden.«
»… und lassen Sie mich abschließend sagen, dass Frankreich zwar zu seinem Verbündeten über viele Jahrhunderte, den Vereinigten Staaten von Amerika, steht, dass die französische Regierung aber derzeit keine weiteren Steigerungen der Verteidigungsausgaben zusagen kann. Damit wäre von meiner Seite alles gesagt.«
»Der Präsident der Vereinigten Staaten?« Der Moderator der Konferenz war der Bundespräsident der Schweiz. Zum Glück besaß er wie die meisten Schweizer Politiker die Geduld eines Heiligen.
»Ich hatte gehofft, während dieser Konferenz Unterstützung dafür zu finden, dass die USA das terranische System verteidigen«, las McMurry von seinem Manuskript ab. »Ich habe zwar viele schöne Worte gehört, aber bei Weitem nicht so viele feste Zusagen oder zusätzliche Unterstützung bekommen. Und von jenen Wenigen, die solche Zusagen gemacht haben, hauptsächlich unseren üblichen Alliierten, waren dies zum Großteil Pro-forma-Zusagen. Die Ausnahmen sind Indien, Kanada, Großbritannien, Finnland und Australien, die alle entweder ihre Verteidigungsausgaben so gesteigert haben, dass sie dem amerikanischen Prozentsatz nahe kommen, oder zumindest die Absicht geäußert haben, dies in naher Zukunft zu tun. Begründungen habe ich viele gehört. ›Wir sind ein in Entwicklung begriffenes Land.‹ – ›Wir haben viele nationalen Erfordernisse.‹ Es läuft immer auf dasselbe hinaus. Die USA müssen das allein schultern.
In der Pause hat man mir gegenüber ein Argument vorgebracht, das auch anderenorts schon häufig gebraucht wurde, nämlich, dass die USA die Welt verteidigen müssen, um sich selbst zu verteidigen. Und dass es keinen Anreiz für andere Länder gibt, ihre Verteidigungsausgaben zu steigern und uns zu unterstützen. Weshalb sollten sie das auch, wo doch der amerikanische Bürger sie verteidigen muss, um sich selbst zu verteidigen? Dies sind die schönen Worte und die armseligen Maßnahmen, die ein Kennzeichen dieser Konferenz waren. Jeder mit auch nur einer Spur Ehre im Leib könnte davon krank werden.
In den USA gibt es eine Bewegung, die verlangt, man solle andere Länder zwingen, gleich viel wie wir beizutragen. Ich halte davon nichts und bin auch nicht der Meinung, dass die Öffentlichkeit meines Landes jemals solche Maßnahmen billigen würde. Außerdem wäre das recht schwierig. Ich und die Regierung der Vereinigten Staaten lehnen es ab, ›Unterstützung‹ mit Gewalt einzutreiben. Wenn wir das täten, wären wir nicht besser als die Horvath oder die Rangora.
Die USA sind jedoch nicht bereit, andere zu verteidigen, wenn die nicht bereit sind, einen angemessenen Beitrag zu ihrer eigenen Verteidigung zu leisten. Wir sind auch nicht bereit, unser Geld und unser Blut zu opfern, während andere Länder untätig am Rande stehen und für teures Geld nur Material liefern und damit den Nutzen aus amerikanischen Opfern ziehen und sich selbst bereichern.
Lassen Sie uns deshalb über das VLA und über Angriffe mit Lenkwaffen sprechen. So wie die letzte Schlacht wird auch jede künftige im Bereich des Tors beginnen und hoffentlich auch dort enden. Aber wenn der nächste Angreifer, und es wird einen nächsten Angreifer geben, sich dafür entscheiden sollte, einige seiner Lenkwaffen aus seinen gewaltigen Beständen auf Terra abzufeuern, wird es nicht möglich sein, diese Geschosse in der ersten Phase der Schlacht alle abzufangen.
Während eines Angriffs auf die Erde durchlaufen kapitale Lenkwaffen drei Phasen. Die erste ist der ursprüngliche Abschuss. In dieser Beschleunigungsphase verbrauchen Lenkwaffen im Allgemeinen etwa achtzig Prozent ihres Treibstoffs. Dann schaltet der Antrieb ab, und das jeweilige Projektil geht auf Orbit zur Erde, häufig unter Einsatz von Tarnkappentechnologie, und kann deshalb nicht geortet werden.
Mein Land hat unter erheblichem Kostenaufwand eine Flotte von Satelliten einzig und allein dafür gebaut, solche Angriffe zu orten und zu verfolgen. Das System wird von der KI Athena geleitet, entdeckt mithilfe der Ortungssatelliten die Spuren der Startphase und versucht dann mithilfe einer Anzahl von Sensoren, die
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