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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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sagen, Hafenmeisterin. Kaum hatte die Blüte Wurzeln geschlagen, um es mal so auszudrücken, da verkrochen sich Ihre Leute wieder in ihre Kämmerlein, ließen ihren fleischlichen Lüsten und elterlichen Bedürfnissen freien Lauf und reproduzierten sich schneller als je zuvor. Die durchschnittliche Familie ist jetzt um 0,0072 Personen größer als vor fünf Jahren, und Ihr durchschnittlicher Bürger wird 0,0102 Jahre früher Vater oder Mutter. Winzige Veränderungen, mögen Sie einwenden, aber wenn man sie mit der enormen Basispopulation Ihres Planeten multipliziert und alle anderen relevanten Parameter daran anpasst, ergibt sich ein dramatischer Unterschied. Ein Unterschied, um genau zu sein, zwischen vierundneunzig und achtzehn Jahren.«
    Tolly Mune starrte auf die Linien auf dem Bildschirm. »Verflixt!«, murmelte sie. »Ich hätte daran denken sollen, gottverdammt. Derartige Informationen sind geheim, und zwar aus gutem Grund, aber ich hätte es wissen müssen.« Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Gott verdamme es in die Hölle«, sagte sie. »Creg hat einen solchen Nachrichtenrummel aus dieser verdammten Blütezeit gemacht, dass es kein Wunder ist, dass so etwas passiert. Warum sollte sich irgendjemand mit der Fortpflanzung zurückhalten – das Nahrungsmittelproblem wurde schließlich gelöst, nicht wahr? Der gottverdammte Erste Ratsherr hat es doch gesagt. Gute Zeiten sind gekommen, nicht wahr? All diese verdammten Nuller haben sich erneut als verflixte Lebensgegner erwiesen, die Technokraten haben ein weiteres Wunder bewirkt. Wie könnte jemand daran zweifeln, dass sie es noch einmal tun werden und noch einmal und noch einmal. O ja. Also sei ein gutes Kirchenmitglied, krieg mehr Kinder, hilf der Menschheit, sich zur Göttlichkeit zu entwickeln, und bekämpfe die Entropie. He, warum nicht?« Sie schnaubte angewidert. »Tuf, warum sind die Menschen so verflixte Idioten?«
    »Dieses Problem ist sogar noch komplizierter als das Dilemma auf S’uthlam«, sagte Tuf, »und ich fürchte, ich bin nicht in der Lage, darauf zu antworten. Und da Sie sich schon mit der Frage der Schuld befassen, sollten Sie auch sich selbst einen Teil zuweisen, Hafenmeisterin. Was auch immer der Erste Ratsherr Cregor Blaxon für einen irreführenden Eindruck vermittelt hat, es wurde jedenfalls in den Gehirnen der Bevölkerung von der unglückseligen Schlussrede meines Darstellers in Tuf und Mune unterstrichen.«
    »Schon gut, verdammt. Ich bin schuldig. Ich habe mitgeholfen, es anzuheizen. Aber das ist jetzt Vergangenheit. Die Frage ist, was können wir dagegen tun?«
    »Sie können nur wenig tun, fürchte ich«, sagte Haviland Tuf mit ausdruckslosem Gesicht.
    »Und Sie? Sie haben schon einmal das Brot-und-Fische-Wunder bewirkt. Könnten wir einen Nachschlag bekommen, Tuf? Eine zweite Speisung?«
    Haviland Tuf blinzelte. »Ich habe jetzt mehr Erfahrung als ökologischer Ingenieur als beim ersten Versuch, das Problem von S’uthlam zu lösen. Ich bin vertrauter mit dem gesamten Umfang der Spezies, die in der Zellbibliothek der Arche enthalten sind, und mit ihrem Effekt auf jedes individuelle Ökosystem. Ich habe meinen Bestand in gewissem Maße während meiner Reisen hierhin und dorthin sogar vergrößert. In der Tat kann ich behilflich sein.« Er löschte den Bildschirm und faltete die Hände über dem Bauch. »Es wird allerdings etwas kosten.«
    »Etwas kosten? Wir haben Sie schon bezahlt, falls Sie sich erinnern. Meine Spinnchen haben Ihr gottverdammtes Schiff repariert.«
    »Das haben sie in der Tat, genau wie ich Ihr Ökosystem wiederhergestellt habe. Diesmal benötige ich keine weiteren Reparaturen oder Umbauten der Arche . Sie jedoch scheinen Ihr Ökosystem erneut beschädigt zu haben, sodass Sie meine Dienste ein weiteres Mal benötigen. Es erscheint mir nur gerecht, dass ich für meine Bemühungen entschädigt werde. Ich habe hohe laufende Kosten, deren Hauptbestandteil meine immer noch bestehende Schuld gegenüber dem Hafen von S’uthlam ist. Mittels anstrengender und unermüdlicher Arbeit auf zahllosen weit entfernten Planeten habe ich die erste Hälfte der dreiunddreißig Millionen Standards aufgebracht, die Sie mir auferlegt hatten, aber die gleiche Menge bleibt noch zu bezahlen, und ich habe nur fünf weitere Jahre, sie zu verdienen. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde. Vielleicht hat das nächste Dutzend Planeten, bei denen ich anhalten werde, Ökosysteme ohne Probleme, oder sie sind so verarmt, dass ich gezwungen

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