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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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wäre, ihnen diverse Preisnachlässe zu gewähren, sofern ich überhaupt für sie arbeite. Tag und Nacht bestimmt die Höhe meiner Schuld meine Gedanken und beeinflusst oft die Klarheit und Präzision meines Intellekts, sodass ich in meiner beruflichen Effektivität eingeschränkt werde. In der Tat könnte ich mir vorstellen, dass meine Leistungen in Bezug auf die Lösung einer Herausforderung von so riesigem Ausmaß wie der, die mir von S’uthlam gestellt wird, wesentlich besser sein werden, wenn meine Gedanken klar und ungestört sind.«
    Tolly Mune hatte etwas in dieser Art erwartet. Sie hatte Creg davon erzählt, und er hatte ihr gewisse finanzielle Befugnisse erteilt. Trotzdem brachte sie ein Stirnrunzeln zustande. »Wie viel wollen Sie, Tuf?«
    »Mir schwebt die Summe von zehn Millionen Standards vor«, sagte er. »Das ist eine runde Summe, und es dürfte eine einfache arithmetische Übung sein, sie von meiner Schuld abzuziehen.«
    »Das ist viel zu viel«, sagte sie. »Vielleicht könnte ich den Hohen Rat dazu bringen, einer Reduzierung von, sagen wir, zwei Millionen zuzustimmen. Mehr nicht.«
    »Treffen wir uns doch bei neun Millionen«, sagte Tuf. Ein langer Finger kraulte Dax hinter einem kleinen schwarzen Ohr; die Katze richtete leise ihre goldenen Augen auf Tolly Mune.
    »Neun ist kein großer Kompromiss zwischen zehn und zwei«, sagte sie trocken.
    »Ich bin ein besserer Ökologe als Mathematiker«, sagte Tuf. »Vielleicht acht?«
    »Vier. Mehr nicht. Creg wird mir die Ohren abreißen.«
    Tuf fixierte sie, ohne zu blinzeln, und sagte nichts. Sein Gesicht war kalt, ruhig und regungslos.
    »Viereinhalb Millionen«, sagte sie unter dem Druck seines Bli ckes. Sie spürte, dass auch Dax sie anstarrte, und fragte sich plötzlich, ob diese verdammte Katze ihre Gedanken las. Sie zeigte auf das Tier. »Verdammt«, sagte sie. »Dieser kleine schwarze Bastard weiß ganz genau, wie weit ich gehen kann, nicht wahr?«
    »Eine interessante Feststellung«, sagte Tuf. »Sieben Millionen erscheinen mir akzeptabel. Ich bin in großzügiger Stimmung.«
    »Fünfeinhalb«, gab sie zurück. Zum Teufel damit!
    Dax begann laut zu schnurren.
    »Bleibt eine Nettozahlung von elf Millionen Standards, zahlbar in fünf Jahren«, sagte Tuf. »Einverstanden, Hafenmeisterin Mune, mit einer zusätzlichen Bedingung.«
    »Und die wäre?«, fragte sie misstrauisch.
    »Ich werde meine Lösung dem Ersten Ratsherrn Cregor Blaxon und Ihnen in einer öffentlichen Konferenz vorstellen, an der Journalisten von all Ihren Videonetzen teilnehmen werden und die live auf ganz S’uthlam ausgestrahlt wird.«
    Tolly Mune lachte laut auf. »Unmöglich«, sagte sie. »Creg wird dem nie zustimmen. Das können Sie vergessen.«
    Haviland Tuf saß da, streichelte Dax und schwieg.
    »Tuf, Sie verstehen die Probleme nicht. Die Situation ist verdammt unberechenbar. Das müssen Sie doch einsehen.«
    Das Schweigen hielt an.
    »Verflixte Hölle«, fluchte sie. »Wir machen es so: Sie schreiben auf, was Sie sagen wollen, und wir gehen es durch. Wenn Sie alles vermeiden, was Probleme verursachen könnte, werden wir es Ihnen vielleicht gestatten.«
    »Ich ziehe es vor, meine Anmerkungen spontan vorzubringen«, sagte Tuf.
    »Vielleicht können wir die Konferenz aufzeichnen und ausstrahlen, nachdem sie redigiert wurde«, sagte sie.
    Haviland Tuf schwieg wieder. Dax starrte sie an, ohne zu blinzeln.
    Tolly Mune blickte tief in diese wissenden goldenen Augen und seufzte. »Sie haben gewonnen«, sagte sie. »Cregor wird wütend sein, aber ich bin eine verflixte Heldin, und Sie sind ein zurückgekehrter Eroberer, also vermute ich, dass ich ihn etwas besänftigen kann. Aber warum, Tuf?«
    »Nur so eine Laune«, sagte Haviland Tuf. »Ich werde oft von derartigen Schrullen angetrieben. Vielleicht möchte ich einen Moment im Licht der Öffentlichkeit stehen und meine Rolle als Retter genießen. Vielleicht möchte ich den Milliarden S’uthlamesen zeigen, dass ich keinen Schnurrbart trage.«
    »Eher glaube ich an Kobolde und Gespenster, bevor ich darauf auch nur einen Standard gebe«, sagte Tolly Mune. »Tuf, es gibt gute Gründe, warum die Größe unserer Population und der Umfang der Nahrungsmittelkrise geheim gehalten werden, wissen Sie. Politische Gründe. Sie denken doch nicht etwa daran, diese spezielle Büchse der Pandora zu öffnen, oder?«
    »Ein interessanter Gedanke«, sagte Tuf blinzelnd, jedoch mit einem Gesicht, das nichts verriet.
    Dax schnurrte.
    »Obwohl ich es

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