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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Bildschirm flackerte. »Hier ist die Arche . Sie sind in unsere Verteidigungssphäre eingedrungen. Identifizieren Sie sich umgehend, oder Sie werden zerstört. Dies ist unsere dritte und letzte Warnung.«
    »Aufzeichnungen«, sagte Kaj Nevis mit einer gewissen Begeisterung. »Das ist es. Keine Kältekammern, keine verdammten Stasisfelder. Da ist überhaupt niemand. Irgendein Computer spielt uns Aufzeichnungen vor.«
    »Ich fürchte, Sie haben recht«, sagte Haviland Tuf. »Die Frage muss lauten: Wenn der Computer darauf programmiert wurde, sich nähernden Schiffen aufgezeichnete Botschaften vorzuspielen, worauf könnte er sonst noch programmiert worden sein?«
    Jefri Löw mischte sich ein. »Die Kodes!«, sagte er. »In meinen Unterlagen habe ich einen ganzen Satz Kodes des Föderalen Imperiums und ID -Sequenzen auf Kristallchips. Ich gehe sie holen.«
    »Ein ausgezeichneter Plan«, sagte Haviland Tuf, »mit nur einem winzig kleinen Schwachpunkt, und der wäre die Zeit, die wir brauchen, um diese Chips zu finden und zu nutzen. Wenn wir die Muße dazu hätten, würde ich Ihrem Vorschlag mit Freuden zustimmen. Ich fürchte jedoch, dass wir sie nicht haben. Die Arche hat soeben auf uns gefeuert.«
    Haviland Tuf beugte sich vor. »Ich werde uns von hier wegbringen«, verkündete er. Doch während seine langen bleichen Finger über die Tasten huschten, wurde die Füllhorn plötzlich heftig durchgeschüttelt. Celise Waan schrie und stürzte, Jefri Löw taumelte gegen Anittas, und sogar Rica Morgenstern musste sich an Tufs Stuhllehne festhalten, um nicht hinzufallen. Dann gingen alle Lichter aus. Haviland Tufs Stimme erklang aus der Dunkelheit. »Ich fürchte, ich habe zu viel versprochen«, sagte er, »oder vielleicht, genauer gesagt, zu langsam gehandelt.«
    Einen langen Moment waren sie in Stille, Dunkelheit und Angst verloren und warteten auf den zweiten Treffer, der ihnen das Ende bereiten würde.
    Dann ebbte die Dunkelheit etwas ab, schwache Lichter leuchteten auf allen Konsolen um sie herum auf, als die Instrumente der Füllhorn flackernd zu einem Halbleben erwachten. »Wir sind nicht völlig zerstört worden«, erklärte Haviland Tuf vom Kommandosessel, in dem er stocksteif saß. Seine großen Hände streckten sich über die Computertastatur aus. »Ich werde einen Schadensbericht erstellen. Vielleicht können wir uns noch zurückziehen.«
    Celise Waan gab ein Geräusch von sich, ein hohes, dünnes, hysterisches, anhaltendes Jammern. Sie lag immer noch auf dem Deck ausgebreitet. Kaj Nevis drehte sich zu ihr um. »Halt’s Maul, du verdammte Kuh!«, bellte er und trat nach ihr. Ihr Jammern verwandelte sich in Schluchzen. »Wir sind totes Fleisch, wenn wir hier so rumsitzen«, sagte Nevis laut. »Der nächste Schuss wird uns in unsere Einzelteile zerlegen. Verdammt noch mal, Tuf, bewegen Sie dieses Ding!«
    »Unsere Bewegung ist unvermindert«, entgegnete Tuf. »Der Treffer, den wir erhalten haben, hat unsere Geschwindigkeit nicht beeinflusst, allerdings hat er uns etwas von unserem Kurs zur Arche abgebracht. Vielleicht werden wir deshalb nicht mehr beschossen.« Er studierte die schwachen grünen Darstellungen, die sich auf einem der kleineren Bildschirme entwickelten. »Ich fürchte, mein Schiff wurde etwas lädiert. Jetzt auf Sternenantrieb zu gehen wäre nicht anzuraten, da die Belastung uns zweifelsohne in Stücke zerreißen würde. Die Lebenserhaltungssysteme haben ebenfalls Schaden genommen. Die Hochrechnungen deuten darauf hin, dass wir in ungefähr neun Standardstunden keinen Sauerstoff mehr haben werden.«
    Kaj Nevis fluchte, Celise Waan schlug mit der Faust auf das Deck ein. »Ich könnte Sauerstoff sparen, wenn ich mich noch einmal herunterfahre«, bot Anittas an. Keiner beachtete ihn.
    »Wir könnten die Katzen töten«, schlug Celise Waan vor.
    »Können wir uns fortbewegen?«, fragte Rica Morgenstern.
    »Die Steuertriebwerke funktionieren noch«, sagte Tuf, »aber ohne die Möglichkeit, auf Sternenantrieb zu gehen, werden wir ungefähr zwei ShanDi-Jahre benötigen, um wenigstens Hro B’rana zu erreichen. Vier von uns könnten Zuflucht in den Druckanzügen suchen. Die viralen Atempacks können auf unbegrenzte Dauer Sauerstoff aufbereiten.«
    »Ich weigere mich, zwei Jahre lang in einem Druckanzug zu leben«, sagte Celise Waan nachdrücklich.
    »Ausgezeichnet«, sagte Tuf. »Da ich nur vier Druckanzüge habe und wir sechs Personen sind, wäre das recht hilfreich. Wir werden noch lange Ihres noblen Opfers

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