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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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großen Verlust zu ersetzen? Sie hat bereits in Aussicht gestellt, gerichtlich gegen mich vorzugehen, mein armes Schiff beschlagnahmen und meine Landeerlaubnis einziehen zu lassen. Wie soll ich also damit fertigwerden? Wer wird mir beistehen?«
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen!«, sagte Kaj Nevis. »Wie können wir in die Arche gelangen? Sie sagten, Sie hätten eine Möglichkeit?«
    »Sagte ich das?«, fragte Haviland Tuf. »Ich glaube, Sie haben recht, Sir. Allerdings fürchte ich, dass die Last meiner Sorgen diese Möglichkeit aus meinem armen, gequälten Gehirn gelöscht hat. Ich habe es vergessen. Ich kann an nichts anderes mehr denken als an meine leidige finanzielle Misere.«
    Rica Morgenstern lachte und schlug Tuf klatschend auf den breiten Rücken.
    Er blickte zu ihr auf. »Und jetzt werde ich auch noch von der brutalen Rica Morgenstern grob mit Fäusten geschlagen. Bitte rühren Sie mich nicht an, Madam.«
    »Das ist Erpressung«, kreischte Celise Waan. »Man sollte Sie dafür einsperren!«
    »Und jetzt wird meine Integrität angezweifelt, und ich werde mit Drohungen überschüttet. Ist es ein Wunder, dass ich nicht denken kann, Pilzchen?«
    Kaj Nevis schnaubte. »In Ordnung, Tuf. Sie haben gewonnen.« Er schaute sich im Kreis um. »Höre ich irgendwelche Einwände dagegen, unseren Tuffy zu einem vollwertigen Partner zu machen? Teilen wir durch fünf?«
    Jefri Löw räusperte sich. »Das ist das Mindeste, was er verdient, wenn sein Plan funktioniert.«
    Nevis nickte. »Sie sind dabei, Tuf.«
    Haviland Tuf erhob sich mit immenser, umständlicher Würde und schob Pilzchen von seinem Schoß. »Meine Erinnerungen kehren zurück!«, verkündete er. »Es gibt vier Druckanzüge in der Kammer dort drüben. Wenn jemand so freundlich wäre, einen davon anzuziehen und mir behilflich zu sein, werden wir gemeinsam einen äußerst nützlichen Ausrüstungsgegenstand aus Lagerraum Nummer zwölf holen.«
    »Was zur Hölle«, entfuhr es Rica Morgenstern, als sie zurückkamen und ihre Beute zwischen sich trugen. Sie lachte.
    »Was ist das?«, wollte Celise Waan wissen.
    Haviland Tuf, der riesig in seinem silberblauen Druckanzug aufragte, stellte die Beine auf den Boden und half Kaj Nevis, es aufzurichten. Dann nahm er den Helm ab und begutachtete ihre Beute mit Befriedigung. »Es ist ein Raumanzug, Madam«, sagte er. »Ich würde meinen, dass das offensichtlich ist.«
    Es war ein Raumanzug, irgendwie schon, aber es war einer, wie ihn keiner von ihnen je zuvor gesehen hatte, und wer auch immer ihn konstruiert hatte, hatte dabei nicht an Menschen gedacht. Er überragte sie alle, sogar Tuf; die verzierte Stirn des großen, vorstehenden Helms befand sich gut drei Meter über dem Deck und berührte fast die Oberkante des Schotts. Es gab vier dicke Arme mit zweifachen Gelenken, die in glänzenden, gezackten Greifern endeten; die Beine waren dick genug, um kleine Baumstämme aufzunehmen, und die Füße waren große kreisrunde Teller. Auf dem breiten buckeligen Rücken ragten vier riesige Tanks empor, eine Radarantenne war auf der rechten Schulter angebracht, und überall war das starre schwarze Metall, aus dem er bestand, mit fremdartigen, verschlungenen Mustern in Rot und Gold verziert. Er stand zwischen ihnen wie ein gepanzerter goldener Riese.
    Kaj Nevis zeigte mit einem Daumen auf die Panzerung. »Da ist er also«, sagte er. »Und nun? Wie kann dieses Ungeheuer uns helfen?« Er schüttelte den Kopf. »Das sieht mir aus wie ein Stück Schrott.«
    »Ich bitte Sie«, sagte Tuf. »Dieser Mechanismus, den Sie so gering schätzen, ist eine geschichtsträchtige Antiquität. Ich habe dieses faszinierende außerirdische Artefakt für nicht gerade geringe Kosten auf Unqi erstanden, als ich den dortigen Sektor passierte. Das ist ein original unqinischer Kampfanzug, Sir, aus der Hameriin-Dynastie, die vor ungefähr fünfzehnhundert Jahren zugrunde ging, lange bevor die Menschheit die unqinischen Sterne erreichte. Er ist vollständig restauriert worden.«
    »Was kann man damit machen , Tuf?«, fragte Rica Morgenstern, die wie immer schnell zum Wesentlichen kam.
    Tuf blinzelte. »Seine Fähigkeiten sind zahlreich und vielfältig. Ein absoluter Glückstreffer in Anbetracht unserer gegenwärtigen prekären Lage. Er hat ein verstärktes Exoskelett und kann bei voller Kraft die Stärke seines Besitzers annähernd verzehnfachen. Weiterhin beinhaltet seine Ausstattung einen äußerst exzellenten Schneidlaser, der entwickelt wurde, um durch

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