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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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herausfinden, ob die Zellen noch lebensfähig sind. Wenn das Stasisfeld versagt hat und die Proben verdorben sind, haben wir lediglich ein sehr großes Schiff erbeutet. Aber wenn die Systeme immer noch arbeiten, ist die Arche buchstäblich unbezahlbar!«
    »Während ich die Bedeutung der Zellbibliothek zu würdigen weiß«, sagte Tuf, »erscheint mir von noch größerer Wichtigkeit, die Brücke ausfindig zu machen. Ausgehend von der vielleicht unbegründeten, aber nichtsdestotrotz verlockenden Annahme, dass niemand von der ursprünglichen Crew der Arche nach einer tausend Jahre währenden Reise noch am Leben ist, sind wir auf diesem Schiff mit unseren Feinden allein, und diejenige Partei, die als Erste die Kontrolle über die Funktionen des Schiffs erlangt, wird sich eines überaus formidablen Vorteils erfreuen.«
    »Ein gutes Argument, Tuf!«, erklärte Löw. »Also lassen Sie uns anfangen.«
    »Genau«, sagte Celise Waan. »Ich will raus aus dieser Katzenfalle.«
    Haviland Tuf hob einen Finger. »Einen Moment, bitte. Es hat sich ein Problem ergeben. Wir sind drei an der Zahl, haben jedoch nur einen einzigen Druckanzug zur Verfügung.«
    »Wir sind im Innern eines Schiffs«, sagte Celise Waan mit einer Stimme, die vor Sarkasmus troff. »Wozu brauchen wir Anzüge?«
    »Vielleicht für nichts«, gab Tuf zu. »Es ist wahr, wie Sie schlussfolgern, dass das Landefeld als sehr große Luftschleuse zu fungieren scheint; meine Instrumente zeigen an, dass wir jetzt von einer durchaus atembaren Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre umgeben sind, die hineingepumpt wurde, als die Kuppel vollständig geschlossen war.«
    »Also, wo ist das Problem, Tuf?«
    »Zweifelsohne bin ich etwas übervorsichtig. Ich habe jedoch so meine Befürchtungen. Diese Arche , wenn auch verlassen und aufgegeben, versieht dennoch ihren Dienst. Zeugnis dafür sind die Seuchen, die regelmäßig über Hro B’rana kommen. Zeugnis dafür ist die Effizienz, mit der sie sich selbst gegen uns verteidigte. Wir wissen bis jetzt nicht, warum dieses Schiff verlassen wurde oder wie die letzten Mitglieder der Besatzung ihr Ende fanden, aber es ist klar, dass es in ihrer Absicht lag, dass die Arche fortbesteht. Vielleicht war die äußere Verteidigungssphäre nur die erste von mehreren automatischen Verteidigungslinien.«
    »Eine faszinierende Vorstellung«, sagte Jefri Löw. »Fallen?«
    »Von ganz besonderer Art. Die Atmosphäre, die uns erwartet, könnte mit Krankheiten, Seuchen und biologischen Erregern durchsetzt sein. Wollen wir ein solches Risiko eingehen? Mir wäre in einem Druckanzug bedeutend wohler, obwohl jeder von Ihnen natürlich in seiner Entscheidung frei ist.«
    Celise Waan schaute unbehaglich drein. »Ich sollte den Anzug bekommen«, sagte sie. »Wir haben nur den einen, und Sie schulden ihn mir, nachdem ich so fürchterlich behandelt wurde.«
    »Wir müssen nicht erneut darüber diskutieren, Madam«, sagte Tuf. »Wir sind auf einem Landedeck. Um uns herum erkenne ich neun andere Raumschiffe unterschiedlichster Bauart. Eines ist ein Kampfschiff der Hruun, eines ein rhiannesischer Händler, zwei sind mir unbekannt. Und fünf sind einfach irgendwelche Shuttles, zweifelsohne Bestandteil der ursprünglichen Ausstattung der Arche . Nach meiner Erfahrung sind Raumschiffe stets mit Druckanzügen ausgestattet. Es ist daher meine Absicht, unseren einzigen verbliebenen Raumanzug anzuziehen, hinauszugehen und diese Schiffe in unserer Nachbarschaft zu untersuchen, bis ich Anzüge für jeden von Ihnen gefunden habe.«
    »Das gefällt mir nicht«, fuhr Celise Waan ihn an. » Sie gehen raus, und wir sitzen hier drinnen fest.«
    »Das sind die Unbeständigkeiten des Lebens«, sagte Tuf, »dass jeder von uns manchmal etwas akzeptieren muss, was ihm nicht gefällt.«
    Die Luftschleuse bereitete ihnen einige Mühe. Es war eine kleine Notschleuse mit manuellen Kontrollen. Sie hatten keine Probleme, die äußere Tür zu öffnen, hineinzugelangen und sie hinter sich zu versiegeln. Die innere Tür war eine andere und schwierigere Sache.
    Atmosphäre floss in die große Kammer, sobald die äußere Tür geschlossen war, aber die innere Tür blieb irgendwie versperrt. Rica Morgenstern versuchte es als Erste, doch das riesige Metallrad bewegte sich nicht, der Hebel ließ sich nicht herunterdrücken. » AUS DEM WEG «, sagte Kaj Nevis, dessen Stimme durch die außerirdischen Kommunikationskreise des unqinischen Kampfanzugs in ein schnarrendes Kratzen verwandelt und von

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