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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Meter bis zu einer Kreuzung. Von dort schaute sie zurück. Nevis füllte mit seiner gewaltigen Panzerung die Schleusentür aus. Anittas stand neben ihm. Der Cybertech, der normalerweise so still, ruhig und effizient war, zitterte. »Bleibt genau dort«, rief Rica ihnen zu. »Es ist nicht sicher!« Dann drehte sie sich um, wählte irgendeine Richtung und rannte wie der Teufel.
    Haviland Tuf brauchte wesentlich länger, um die Anzüge zu finden, als er erwartet hatte. Das nächstgelegene der anderen Raumschiffe war das Hruun-Kampfschiff, eine unförmige grüne Maschine, die vor Waffen starrte. Sie war jedoch fest verriegelt, und obwohl Tuf sie mehrere Male umkreiste und die verschiedenen Instrumente studierte, die danach aussahen, als könnten sie ihm Zugang verschaffen, brachte keiner seiner drückenden, stoßenden, ziehenden oder streichelnden Versuche den gewünschten Erfolg. Schließlich war er gezwungen aufzugeben und weiterzugehen.
    Das zweite Schiff, eins der fremdartigen, stand weit offen, und er durchwanderte es mit einer gewissen intellektuellen Faszination. Das Innere war ein Gewirr aus schmalen Korridoren, deren Wände so unregelmäßig und knotig waren wie in einer Höhle und sich weich anfühlten. Die Instrumente waren unverständlich. Die Raumanzüge oder das, was für ihn nach Raumanzügen aussah, waren vielleicht funktionstüchtig, jedoch konnte sie niemand anziehen, der größer als einen Meter war oder einen bilateralsymmetrischen Körperbau hatte.
    Der rhiannesische Händler, sein dritter Versuch, war leergeräumt. Tuf konnte nichts Nützliches finden.
    Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als den langen Weg zu den fünf entfernten Shuttles zu nehmen, die Seite an Seite in passende Landebuchten geschmiegt standen. Es waren große Schiffe, größer als die Füllhorn der Exzellenten Güter und Niedrigen Preise , mit schwarzer Außenhülle und schnittigen Tragflächen, aber sie waren eindeutig von Menschen entworfen und schienen in gutem Zustand zu sein. Tuf fand schließlich den Weg in ein Shuttle, dessen Landebucht von einer Metallplatte mit einem eingravierten Tier und einer Beschriftung verziert wurde, die erklärte, dass dies die Greif sei. Die Raumanzüge befanden sich dort, wo sie sein sollten. Sie waren in ausgezeichnetem Zustand, wenn man bedachte, dass sie tausend Jahre alt waren, und außerdem recht hübsch: von tiefgrüner Farbe, mit goldenen Helmen, Handschuhen und Schuhen und einem goldenen Theta auf der Brust. Tuf wählte zwei aus und trug sie zurück durch die widerhallende, halb beleuchtete Weite des Landedecks zu dem vernarbten, verkrüppelten Tropfen, der seine Füllhorn auf den drei schiefen Landestützen darstellte.
    Als er zum Fuß der Rampe kam, die hinauf zur Hauptschleuse führte, wäre er beinahe über Pilzchen gestolpert.
    Der große Kater saß auf dem Deck. Er stand auf, gab einen klagenden Laut von sich und rieb sich an Tufs beschuhten Füßen.
    Haviland Tuf hielt einen Moment inne und starrte auf den alten grauen Kater hinab. Er beugte sich unbeholfen nach unten, hob den Kater empor und streichelte ihn eine Weile. Als er die Rampe zur Luftschleuse hinaufging, folgte ihm der Kater, und Tuf hielt es für notwendig, ihn davonzuscheuchen. Mit einem Raumanzug unter jedem Arm trat er durch die Luftschleuse.
    »Das wurde aber Zeit!«, meinte Celise Waan, als Tuf eintrat.
    »Ich hab doch gesagt, dass Tuf uns nicht im Stich lassen würde«, sagte Jefri Löw.
    Haviland Tuf ließ die Raumanzüge aufs Deck fallen, wo sie wie eine Pfütze aus Grün und Gold lagen. »Pilzchen ist draußen«, sagte Tuf mit flacher, emotionsloser Stimme.
    »Nun ja«, sagte Celise Waan. Sie griff sich einen Anzug und zwängte sich in das grüne Metallgewebe. Er spannte sich bedenk lich um ihre Mitte. Die Mitglieder des Ökologischen Ingenieurs korps waren augenscheinlich schlanker als sie gewesen. »Hätten Sie mir nicht einen größeren mitbringen können?«, beschwerte sie sich. »Sind Sie sich wirklich sicher, dass diese Anzüge noch funktionieren?«
    »Die Konstruktion scheint unbeschädigt«, sagte Tuf. »Es wird nötig sein, die Atempacks mit allem zu füllen, was an lebenden Bakterien von den Schiffskulturen übrig ist. Wie ist Pilzchen nach draußen gelangt?«
    Jefri Löw räusperte sich unbehaglich. »Nun«, sagte er. »Celise hatte Angst, dass Sie nicht zurückkommen würden, Tuf. Sie waren so lange weg. Sie dachte, Sie hätten uns hier zurückgelassen.«
    »Eine niederträchtige und

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