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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Morgenstern.
    Wenn man erst einmal das System begriffen und die richtigen Befehle herausgefunden hatte, konnte man alles Mögliche in Erfahrung bringen. Wie zum Beispiel das ungefähre Gewicht und die Körpereigenschaften der kleinen Lichter, die sich über den Bildschirm bewegten. Der Computer lieferte einem sogar eine dreidimensionale Simulation, wenn man ihn nur freundlich fragte. Rica fragte ihn freundlich.
    Jetzt wurde alles klar.
    Anittas war tatsächlich tot. Der sechste Eindringling, der in Tufs Füllhorn , war lediglich eine von Tufs Katzen.
    Kaj Nevis in seinem Superanzug jagte Jefri Löw im Schiff herum. Nur dass einer der schwarzen Punkte, der Haubendrakula, soeben Löw erwischt hatte.
    Der rote Punkt, der Celise Waan darstellte, hatte aufgehört, sich zu bewegen, obwohl sie noch nicht tot war. Die kriechende schwarze Masse kam auf sie zu.
    Haviland Tuf war allein in der Zentralachse, tat irgendetwas in einen Klontank und versuchte dem System beizubringen, den Chronowarp einzuschalten. Rica ließ den Befehl durchgehen.
    All die anderen Biowaffen waren draußen in den Korridoren.
    Rica entschied sich, den Dingen dort unten noch eine Weile ihren Lauf zu lassen, bevor sie eingreifen würde.
    Inzwischen hatte sie das Programm gefunden, mit dem sich das Schiffsinnere von all den Seuchen befreien ließ. Zuerst würde sie alle Notschleusen schließen und jede Sektion einzeln versiegeln müssen. Dann konnte der Prozess beginnen. Atmosphäre absaugen, filtern, bestrahlen, zur Sicherheit besonders stark, und wenn die gereinigte Luft wieder einströmte, war sie mit allen nötigen Antigenen versetzt. Kompliziert und zeitraubend – aber effektiv.
    Und Rica hatte es nicht besonders eilig.
    Zuerst waren ihr die Beine weggesackt.
    Celise Waan lag mit vor Angst zugeschnürter Kehle in der Mitte des Korridors, wo sie hingefallen war. Es war alles so plötzlich passiert. Eben noch war sie auf der Jagd nach dem Katzending den Gang entlanggeeilt. Und dann war Schwindel wie eine Welle über sie hinweggeschwappt, und auf einmal fühlte sie sich zu schwach, um weiterzulaufen. Sie hatte sich entschieden, eine Weile auszuruhen, hatte sich niedergekniet, um zu Atem zu kommen. Aber es half nichts. Es ging ihr immer schlechter, und als sie aufzustehen versuchte, waren ihre Beine unter ihr weggeknickt, und sie war vornüber aufs Gesicht gefallen.
    Danach konnte sie die Beine gar nicht mehr bewegen. Sie konnte sie noch nicht einmal spüren. Sie konnte gar nichts unterhalb ihrer Hüfte fühlen, und die Lähmung kroch langsam in ihrem Körper empor. Noch konnte sie die Arme bewegen, aber es tat weh, und ihre Bewegungen waren bleiern und schwerfällig.
    Ihre Wange wurde gegen das harte Deck gepresst. Sie versuchte den Kopf zu heben und schaffte es nicht. Ihr gesamter Oberkörper schüttelte sich mit einem plötzlichen stechenden Schmerz.
    Zwei Meter von ihr entfernt lugte ein Katzending um die Ecke. Es stand da und starrte sie an, mit Augen, die riesig und furchteinflößend waren. Das Maul öffnete sich zu einem Fauchen.
    Celise Waan versuchte einen Schrei zu unterdrücken.
    Sie hielt immer noch die Pistole in der Hand. Langsam, ruckweise, zog sie sie vors Gesicht. Jede Bewegung tat höllisch weh. Sie zielte, so gut sie konnte, schielte an der Pistole entlang und feuerte.
    Der Pfeil traf tatsächlich.
    Ein Schauer aus Katzending-Stücken ergoss sich über sie. Ein Stück, roh und feucht und ekelerregend, landete auf ihrer nackten Wange.
    Sie fühlte sich etwas besser. Zumindest hatte sie das Biest getötet, das sie so gequält hatte. Zumindest war sie davor in Sicherheit. Obwohl sie immer noch krank und hilflos war. Vielleicht sollte sie sich etwas ausruhen. Ein kleines Schläfchen, ja, nach einem kleinen Schläfchen würde sie sich besser fühlen.
    Ein neues Katzending sprang in den Korridor.
    Celise Waan knurrte, versuchte sich zu bewegen, gab es dann aber auf. Ihre Arme wurden schwerer und schwerer.
    Eine zweite Katze folgte der ersten. Celise Waan drückte die Pistole wieder gegen ihre Wange, versuchte zu zielen. Sie wurde abgelenkt, als eine dritte Katze erschien. Der Pfeil ging weit daneben und explodierte folgenlos irgendwo im Korridor.
    Eine der Katzen spuckte sie an. Sie traf sie genau zwischen die Augen.
    Der Schmerz war unglaublich. Hätte sie sich bewegen können, hätte sie sich die Augen aus den Höhlen gerissen, wäre auf dem Boden herumgerollt, hätte an ihrer Haut gezerrt. Aber sie konnte sich nicht bewegen. Sie

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