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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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schrie.
    Ihr Sichtfeld verschwamm zu einem hässlichen Farbenwirbel und verlosch dann.
    Sie hörte … Pfoten. Kleine, leichte, tapsende Fußtritte. Katzenschritte.
    Wie viele waren es?
    Celise spürte ein Gewicht auf ihrem Rücken. Und dann noch eines und noch eines. Irgendetwas rieb sich an ihrem nutzlosen rechten Bein, sie konnte gerade noch fühlen, wie es sich bewegte.
    Wieder ein Spuckgeräusch, und der Schmerz loderte an ihrer Wange auf. Sie waren überall um sie herum, auf ihr, krochen über sie hinweg. Sie konnte spüren, wie steifes Fell gegen ihre Hand rieb. Irgendetwas biss in das Fleisch ihres Halses. Sie schrie. Das Beißen ging weiter. Es dauerte an, zog, riss an ihr mit kleinen, scharfen Zähnen.
    Ein anderes knabberte an ihrem Finger. Irgendwie verlieh ihr der Schmerz Kraft. Sie schlug danach, zog die Hand zurück. Als sie sich bewegte, erklang um sie herum eine Kakophonie aus Fauchen, als die Katzendinger protestierten. Sie spürte, wie sie ihr ins Gesicht bissen, in ihre Kehle, ihre Augen. Etwas versuchte, in ihren Anzug zu kriechen.
    Ihre Hand bewegte sich langsam, unbeholfen. Sie wischte Katzendinger zur Seite, wurde gebissen, machte weiter. Sie fummelte an ihrem Gürtel herum und schließlich spürte sie es, rund und hart in ihrer Hand. Sie löste es, brachte es vor ihr Gesicht, hielt es ganz fest.
    Wo war der Stift, um es zu entsichern? Ihr Daumen suchte danach. Da. Sie drehte ihn halb herum, drückte ihn ein, wie Löw es ihr gezeigt hatte.
    Fünf, zählte sie leise, vier drei zwei eins.
    In ihrem letzten Augenblick sah Celise Waan das Licht.
    Kaj Nevis hatte viel Spaß, während er die Show genoss.
    Er wusste nicht, was zur Hölle das für ein verdammtes Ding war, aber für Jefri Löw war es mehr als genug. Seine Flügel falteten sich über ihm zusammen, als es ihn traf, und ein paar Minuten lang schrie er und kämpfte, rollte mit diesem Ding, das seinen Kopf und seine Schultern einhüllte, auf dem Boden herum. Er sah aus wie ein Mann, der mit einem Regenschirm kämpfte. Es war ein regelrechter Comic.
    Nach einer Weile lieb Löw still liegen, nur noch seine Beine zuckten schwach. Das Schreien hörte auf. Ein saugendes Geräusch erfüllte den Korridor.
    Nevis war amüsiert und erfreut, aber er entschied, dass es das Beste war, nichts dem Zufall zu überlassen. Das Ding war mit seinem Futter beschäftigt. Nevis ging darauf zu, so leise er konnte, was nicht sehr leise war, und packte es. Es machte ein feuchtes schmatzendes Geräusch, als es er von dem abzog, was von Jefri Löw übrig war.
    Verdammt, dachte Nevis, es hat einen höllisch guten Job gemacht. Die gesamte Vorderseite von Löws Helm war eingedrückt. Das Ding hatte eine Art knöchernen Saugrüssel, und es hatte ihn direkt durch Löws Visier gestoßen und das meiste von seinem Gesicht weggesaugt. Hässlich. Das Fleisch sah beinahe flüssig aus, und die Knochen schienen hindurch.
    Das Monster flatterte wild in seinem Griff und gab ein hohes, widerliches Geräusch von sich, halb Kreischen und halb Wimmern. Kaj Nevis hielt es auf Armeslänge von sich entfernt und ließ es flattern, während er es studierte. Es schlug gegen seinen Arm, immer wieder, ohne Erfolg. Er mochte diese Augen; es waren wirklich böse, gruselige Augen. Das Ding könnte recht nützlich sein, dachte er und stellte sich vor, wie es wäre, ein paar Hundert dieser Dinger eines Nachts über Shandi-Stadt abzuwerfen. Oh, sie würden seinen Preis bezahlen. Sie würden ihm alles geben, was er verlangen würde – Geld, Frauen, Macht, den ganzen verdammten Planeten, wenn es das wäre, was er wollte. Es würde großen Spaß machen, dieses Schiff zu besitzen.
    In der Zwischenzeit jedoch würde dieses spezielle Exemplar nur stören.
    Kaj Nevis ergriff einen Flügel mit jeder Hand und zerriss es in zwei Hälften. Dann ging er lächelnd den Weg zurück, den er gekommen war.
    Haviland Tuf überprüfte zum wiederholten Mal die Instrumente und regulierte geringfügig den Flüssigkeitszufluss. Zufrieden faltete er die Hände über dem Bauch und nahm seine Position am Tank ein.
    Darin wirbelte und schäumte eine undurchsichtige schwarz-rote Flüssigkeit. Tuf wurde ein wenig schwindlig, während er es beobachtete; das war ein Nebeneffekt des Chronowarp, wie er wusste. In diesem winzigen Tank, so klein, dass er ihn fast mit seinen zwei großen Händen umfassen konnte, waren ungeheure Urkräfte am Werk, und auf seinen Befehl hin eilte die Zeit voran. Es erfüllte ihn mit einem einzigartigen

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