Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
Vom Netzwerk:
den Planeten auf einem Dutzend der hundert verschiedenen Bildschirme des Raumes. Drei kleine graue Kätzchen leisteten ihm Gesellschaft, tobten über die Konsolen und hielten nur inne, um sich gegenseitig abzulecken. Tuf beachtete sie nicht.
    Als Wasserplanet hatte Namor nur eine Landmasse, die groß genug war, um sie vom Orbit aus sehen zu können, und auch die war nicht allzu groß. Aber die Nahansicht offenbarte Tausende von Inseln, die wie Juwelen in langen, bogenförmigen Archipelen über das tiefgrüne Meer verstreut waren. Andere Bildschirme zeigten die Lichter von Dutzenden Städten und Siedlungen auf der Nachtseite und pulsierende Energieflecken, wo sich Orte auf der Sonnenseite befanden.
    Tuf schaute sich all das an, dann setzte er sich, schaltete eine weitere Konsole ein und spielte eine Runde gegen den Computer. Eines der Kätzchen sprang in seinen Schoß und schlief ein. Er war sorgsam darauf bedacht, es nicht zu stören. Etwas später gesellte sich ein zweites Kätzchen dazu und sprang auf das erste, worauf sie sich balgten. Tuf schob sie von seinem Schoß auf den Boden.
    Es dauerte länger, als Tuf gedacht hatte, aber schließlich erreichte ihn der erwartete Ruf: »Schiff im Orbit«, hieß es, »Schiff im Orbit, hier ist das Namor-Kontrollzentrum. Übermitteln Sie Ihren Namen und Ihre Absichten. Übermitteln Sie Ihren Namen und Ihre Absichten, bitte. Abfangjäger sind auf dem Weg zu Ihnen. Übermitteln Sie Ihren Namen und Ihre Absichten.«
    Die Übertragung kam von der Hauptlandmasse. Die Arche klinkte sich ein. Gleichzeitig fand sie das Schiff – es war nur eines –, das sich auf sie zubewegte, und stellte es auf einem weiteren Schirm dar.
    »Hier ist die Arche «, teilte Haviland Tuf dem Namor-Kontrollzentrum mit.
    Als Namor-Kontrollzentrum meldete sich eine rundgesichtige Frau mit kurz geschorenem braunem Haar, die an einer Konsole saß und eine tiefgrüne Uniform mit goldenen Paspeln trug. Sie runzelte die Stirn, und ihre Augen huschten zur Seite, wo zweifelsohne ein weiterer Kontrolleur an einer anderen Konsole saß. » Arche «, sagte sie. »Nennen Sie Ihren Heimatplaneten und Ihre Absichten, bitte.«
    Das andere Schiff hatte die Kommunikation mit dem Planeten aufgenommen, wie der Computer zeigte. Zwei weitere Bildschirme leuchteten auf. Einer zeigte eine schlanke junge Frau mit großer Hakennase auf einer Schiffsbrücke, der andere einen älteren Mann vor einer Konsole. Beide trugen grüne Uniformen und kommunizierten lebhaft, aber chiffriert. Der Computer brauchte weniger als eine Minute, um alles zu entschlüsseln, sodass Tuf mithören konnte. »… verdammt sein, wenn ich wüsste, was das ist«, sagte die Frau im Raumschiff. »So ein großes Schiff hat es noch nie gegeben. Mein Gott, schauen Sie es sich nur an! Sehen Sie es? Hat es geantwortet?«
    »Arche«, wiederholte die rundgesichtige Frau. »Nennen Sie Ihren Heimatplaneten und Ihre Absichten, bitte. Hier ist das Namor-Kontrollzentrum.«
    Haviland Tuf schaltete sich auch in das andere Gespräch ein, um mit allen dreien gleichzeitig reden zu können. »Hier ist die Arche «, sagte er. »Ich habe keinen Heimatplaneten, meine Damen und Herren. Meine Absichten sind absolut friedfertig – Handel und Beratung. Ich habe von Ihren tragischen Schwierigkeiten gehört, und Ihre Misere hat mich gerührt. Ich bin hier, um Ihnen meine Dienste anzubieten.«
    Die Frau im Schiff reagierte überrascht. »Was sind Sie …?«, begann sie. Der Mann war ebenfalls verblüfft, aber er sagte nichts, sondern starrte nur mit offenem Mund auf Tufs kahles, weißes Gesicht.
    »Hier ist das Namor-Kontrollzentrum, Arche «, sagte die rundgesichtige Frau. »Wir sind für Händler geschlossen. Ich wiederhole, wir sind für Händler geschlossen. Hier herrscht Kriegsrecht.«
    Aber die schlanke Frau im Schiff hatte sich bereits wieder unter Kontrolle. » Arche , hier ist Wächterin Kefira Qay, Kommandeurin der NGS Sonnenklinge . Wir sind bewaffnet, Arche , erklären Sie sich. Sie sind tausendmal größer als jeder Händler, den ich bisher gesehen habe. Erklären Sie sich, oder es wird auf Sie geschossen.«
    »In der Tat«, sagte Haviland Tuf. »Drohungen werden Ihnen wenig nützen, Wächterin. Ich bin aufs Äußerste verärgert. Ich bin den weiten Weg von Brazelourn gekommen, um Ihnen Hilfe und Trost anzubieten. Und Sie begegnen mir mit Drohungen und Feindseligkeiten.« Ein Kätzchen sprang auf seinen Schoß. Tuf nahm es in seine riesige weiße Hand und setzte es auf die

Weitere Kostenlose Bücher