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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Druck in diesen großen Tiefen standzuhalten. Also haben wir keine Ahnung, woher sie gekommen sind.« Sie zog eine Grimasse. »Nur dass sie da sind.«
    »In der Tat«, sagte Haviland Tuf. »Zweifelsohne haben Sie zurückgeschlagen.«
    »Sicher. Ein aussichtsloser Kampf. Namor ist ein junger Planet, weder mit der Bevölkerung noch den Ressourcen für die Art von Kampf, in die wir verwickelt wurden. Drei Millionen Namorianer sind über die Ozeane verteilt, auf mehr als siebzehntausend kleinen Inseln. Eine weitere Million kauert auf Neu-Atlantis, unserem einzigen kleinen Kontinent. Die meisten Angehörigen unseres Volkes sind Fischer und Aquafarmer. Als all dies begann, zählten unsere Wächter kaum mehr als fünfzigtausend Köpfe. Unsere Gilde ist aus den Schiffsbesatzungen hervorgegangen, die die Kolonisten von Alt-Poseidon und Aquarius hierher nach Namor brachten. Wir haben sie schon immer beschützt, aber bevor die Zerstörer auftauchten, war unser Dienst anspruchslos. Unser Planet war friedlich, mit nur wenigen wirklichen Konflikten. Es gab einmal ethnische Rivalitäten zwischen den Poseidoniten und den Aquariern, aber die waren harmlos. Die Wächter sorgten auch für die planetare Verteidigung, mit der Sonnenklinge und zwei gleichartigen Schiffen, aber zumeist bestand unsere Arbeit aus Feuer- und Flutwachen, Katastrophenhilfe, Polizeiarbeit und ähnlichen Dingen. Wir hatten ungefähr hundert bewaffnete Tragflächen-Patrouillenboote, und wir benutzten sie eine Weile für Eskorten und konnten den Zerstörern damit einige Verluste zuführen, aber sie waren keine wirklichen Gegner für sie. Es wurde bald klar, dass es mehr Zerstörer als Patrouillenboote gab.«
    »Auch vermehren sich Patrouillenboote nicht, wie ich es von den Zerstörern annehmen muss«, sagte Tuf. Torheit und Zweifel balgten sich auf seinem Schoß.
    »Genau. Trotzdem versuchten wir es weiter. Wir warfen Wasserbomben auf sie, wenn wir sie unter der Oberfläche entdeckten, wir beschossen sie mit Torpedos, wenn sie auftauchten. Wir töteten Hunderte von ihnen. Aber es kamen Hunderte neue Zerstörer, und jedes Boot, das wir verloren, war unersetzbar. Namor hat keine nennenswerte technologische Grundlage. In besseren Tagen importierten wir alles, was wir brauchten, von Brazelourn und Vale Areen. Unser Volk glaubte an ein einfaches Leben. Der Planet konnte sowieso keine Industrie unterhalten. Er ist arm an Schwermetallen und besitzt praktisch keine fossilen Brennstoffe.«
    »Wie viele Wächter-Patrouillenboote sind Ihnen verblieben?«, fragte Haviland Tuf.
    »Vielleicht dreißig. Wir wagen es nicht mehr, sie einzusetzen. Innerhalb eines Jahres seit der ersten Attacke ergriffen die Zer-störer vollständig Besitz von unseren Seewegen. All unsere großen Ernteschiffe sind verloren, Hunderte Aquafarmen wurden aufgegeben oder verwüstet, die Hälfte unseres kleinen Fischervolkes ist tot, und die andere Hälfte drängte sich ängstlich in den Häfen zusammen. Kein menschliches Wesen wagte sich auf die Meere von Namor hinaus.«
    »Ihre Inseln waren voneinander isoliert?«
    »Nicht völlig«, erwiderte Kefira Qay. »Die Wächter hatten zwanzig bewaffnete Gleiter, und es gab noch etwas über hundert Gleiter und Flugwagen in privater Hand. Wir konfiszierten sie, bewaffneten sie. Außerdem hatten wir unsere Luftschiffe. Gleiter und Flugwagen sind hier nur kompliziert und kostspielig zu unterhalten. Ersatzteile sind schwer zu bekommen, und wir haben nur wenige ausgebildete Techniker, daher wurde der meiste Flugverkehr vor unseren Problemen mit Luftschiffen bestritten – solargetrieben, heliumgefüllt, riesengroß. Wir hatten eine recht beträchtliche Flotte, so an die tausend. Die Luftschiffe übernahmen die Versorgung einiger kleinerer Inseln, wo der Hunger am größten war. Andere Luftschiffe gingen wie auch die Gleiter der Wächter in den Kampf. Wir verstreuten Chemikalien, Gift, Sprengstoffe und dergleichen aus der Sicherheit der Lüfte und töteten Tausende Zerstörer, obwohl der Preis dafür entsetzlich war. Sie konzentrierten sich am stärksten über unseren besten Fischereigebieten und den Schlammtopf-Gründen, sodass wir gezwungen waren, ausgerechnet die Gebiete zu sprengen und zu vergiften, die wir am meisten benötigten. Aber wir hatten keine andere Wahl. Eine Zeit lang dachten wir, dass wir den Kampf gewinnen werden. Es fuhren sogar ein paar Fischerboote hinaus und kehrten mit einer Eskorte aus Wächtergleitern sicher zurück.«
    »Offensichtlich war

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