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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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aus. Aber unter der Oberfläche war sie lebensgefährlich.
    Gott, wie er das liebte!
    Das Telefon in der Hand, schirmte er seine Augen mit dem Arm vor dem erbarmungslos grellen Sonnenschein ab. Als das Handy direkt neben seinem Ohr zu klingeln begann, hätte er fast einen Herzinfarkt bekommen.
    „Hallo?“
    „Treffen wir uns in einer halben Stunde?“
    Sie verpackte ihre Kapitulation hinter so viel Verdrießlichkeit, dass Chase grinsen musste. „Im Stube?“
    „Ja.“ Sie spuckte das Wort zwar förmlich aus, aber er war gern bereit, sich damit zufriedenzugeben. „Dann sehen wir uns dort, Miss Jane.“
    Sie legte zwar wieder einfach auf, aber diesmal zuckte Chase nicht mal mit der Wimper. Ein Monat? Von wegen! Davon träumte sie wohl …

25. KAPITEL
    J ane hielt sich an ihrer viel zu heißen Kaffeetasse fest und beobachtete, wie Chase ein paar Worte mit der älteren Dame hinter dem Tresen wechselte. Gott, war dieser Mann schön! Als er zu Jane an den Tisch zurückkehrte, musterte die Dame zwar aus großen Augen sein Tattoo, aber das war das Letzte, was Jane vom Rest der Welt wahrnahm. Denn von da an nahm Chases Lächeln ihre gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch.
    „Guten Morgen, meine Schöne“, sagte er, beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen raschen Kuss, ehe sie protestieren konnte.
    Während er sich setzte, versuchte Jane herauszufinden, ob sie von jemandem beobachtet worden waren. Aber niemand sah in ihre Richtung. Niemand außer Chase, dessen sonst so warme blaue Augen einen kühlen Ausdruck annahmen, als er ihren panischen Blick bemerkte.
    „Tut mir leid“, murmelte er. Es klang aber nicht so, als würde er es wirklich so meinen. „Sollte ich so tun, als wäre ich nur ein Bekannter?“
    Sie schüttelte den Kopf, auch wenn sie eigentlich genau das gehofft hatte. „Nein.“
    Chase zog eine finstere Miene und begann wortlos, die Speisekarte zu studieren. Keine dreißig Sekunden später erschien eine Kellnerin am Tisch, aber Chase hatte sich schon entschieden: Er bestellte einen ganzen Berg an Gerichten samt Kaffee und Orangensaft. Jane dagegen schüttelte den Kopf, als die junge Frau fragte, ob sie etwas essen wollte.
    „Wie geht es deinem Dad?“, fragte sie, als sie die Stille nicht mehr aushielt.
    „Toll.“
    „Das ist schön. Vielleicht schafft er es diesmal ja wirklich! Wenn er …“
    „Um ehrlich zu sein, war das eine Lüge. Es geht ihm ziemlichschlecht. Gestern Abend hat er mich betrunken angerufen, was für dich wahrscheinlich noch ein Grund mehr ist, dich nicht mit mir einzulassen. Wie soll man so einen Schwiegervater denn bloß den Mitgliedern im Buchclub vorstellen? Echt, das wär ja so was von peinlich!“
    Betreten starrte Jane in ihre Kaffeetasse. Chase klang plötzlich so genervt. Und dabei hatte er richtig glücklich gewirkt, bis sie so verschämt auf seinen Kuss reagiert hatte. Mist.
    „Tut mir leid“, sagte sie.
    Chase sah ihr über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg in die Augen. Es kam ihr so vor, als würde er direkt in ihre Seele blicken. Und was er sah, schien ihm nicht zu gefallen. „Warum hast du angerufen, Jane? Ich dachte, dass du vielleicht endlich zur Vernunft gekommen bist. Aber offenbar habe ich mich geirrt.“
    „Ich …“ Sie hatte Angst, es auszusprechen. Angst, ihm zu sagen, dass sie nicht aufhören konnte, an ihn zu denken. Dass sie ihn vermisste und vielleicht die ganze Zeit über falschgelegen hatte. „Ich … Ich habe letzte Woche meine Mom angerufen“, platzte sie heraus. „Ich hab sie zu mir nach Hause eingeladen, und gestern war ich bei ihr und wir haben einen Film geguckt.“
    Chase stellte stirnrunzelnd die Kaffeetasse ab. „Warum sagst du das so, als wäre es etwas Besonderes?“
    „Weil ich so etwas noch nie gemacht habe.“
    „Wow.“
    „Chase, ich will nicht, dass du denkst, dass meine Probleme irgendetwas mit dir zu tun haben.“
    „Ich weiß, dass es dabei nicht um mich geht. Aber dadurch wird es auch nicht leichter, wie Dreck behandelt zu werden.“
    „Oh … Aber ich habe doch versucht, dir zu erklären, wie …“
    „Und ich habe verstanden, Jane. Sonst wäre ich doch gar nicht hier“, unterbrach er sie.
    „Tut mir leid. Ich versuche ja, mich zu ändern. Ich gehe auf meine Mom zu, aber …“ Sie verstummte, und auch Chase sagte nichts mehr. Er schüttete noch ein Päckchen Zucker in seinenKaffee und fing an, mit dem leeren Papiertütchen herumzuspielen.
    Als er sich räusperte, fuhr Jane zusammen.
    „Also“, setzte er

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