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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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Beamten kamen vom Department des County Sheriffs, aber der Durchsuchungsbefehl war in Aspen ausgestellt worden. Wenigstens wussten jetzt alle, wo sich Jessie im Augenblick aufhielt – nämlich nur ein paar Meter von Janes Wohnung entfernt.
    „Okay“, sagte Jane zu dem weiblichen Deputy. Die junge Frau stand bei ihnen in der Küche und achtete darauf, dass kein Beweismaterial vernichtet wurde. Ihrer Mutter war ebenfalls ein persönlicher „Leibwächter“ zugeteilt worden, und ein hünenhafter Deputy bewachte den Kücheneingang und warf immer wieder vorsichtige Blicke in Macs Richtung. „Könnten Sie mir wenigstens verraten, was meinem Bruder vorgeworfen wird?“
    „Er wurde vom Aspen Police Department verhaftet, Ma’am. Sie müssen dort nachfragen.“
    „Natürlich“, murmelte Jane. „Mom, lass mich mal den Durchsuchungsbefehl sehen!“
    Aus dem Keller war lautes Krachen zu hören, und Jane warf Mac einen besorgten Blick zu. Doch der atmete nur tief durch und starrte stur die Wand an. Ihre Mutter schluchzte weiter.
    „Mom, reiß dich bitte zusammen, ja? Dad ist sowieso schon wütend.“
    Ihre Mutter nickte und schniefte. Wenigstens versuchte sie, sich in den Griff zu bekommen.
    „Ich lese jetzt den Durchsuchungsbefehl durch, und dann versuche ich, jemanden bei der Polizei in Aspen zu erreichen, okay? Jetzt, wo wir wissen, wo er ist, dürfte es auch kein Problem mehr sein herauszufinden, was sie ihm vorwerfen. Die Akte ist öffentlich einsehbar, und die Kaution wurde bestimmt auch schon festgesetzt.“
    „Ich weiß.“ Ihre Mutter seufzte. Natürlich wusste sie Bescheid. Was das Justizsystem betraf, war diese Familie mit allen Wassern gewaschen.
    Der Durchsuchungsbefehl war ziemlich erhellend. Die Polizei suchte nach Diebesgut, das mit einer laufenden Ermittlung in Zusammenhang stand. Auf der Liste standen die Besitztümer von zwei Frauen: Handtaschen, Kreditkarten, Bargeld und Ausweispapiere.
    Mist. Eine laufende Ermittlung. Das war gar nicht gut. Jane warf einen Blick auf die angespannten Schultern ihres Stiefvaters. Mac würde außer sich sein vor Wut.
    „Wissen Sie etwas über die Diebstahlermittlung?“, fragte Jane die Beamtin.
    Die Frau warf ihr einen teilnahmslosen Blick zu. „Bitte kontaktieren Sie das Aspen PD, Ma’am.“
    „Ja, verstanden. Danke.“
    Sie ging ein letztes Mal die Informationen auf dem Durchsuchungsbefehl durch, dann schüttelte sie den Kopf. „Das ist doch einfach lächerlich“, murmelte sie. „Jessie ist doch kein Dieb.“
    Wie auf Abruf erschien ein Deputy in der Kellertür. Er hatte eine große Beweismitteltüte bei sich. Und die Tüte war nicht leer.
    Mac presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. „Ruf in Aspen an“, knurrte er. Der Riese an der Küchentür verlagerte nervös das Gewicht. Durch Macs braunes Haar zogen sich zwar schon die ersten grauen Strähnen, aber er sah immernoch extrem gefährlich aus. Er warf dem Deputy bedrohliche Blicke zu, und seine riesigen Oberarme verrieten, dass er seiner Wut durchaus auch körperlich Ausdruck verleihen konnte. Die schwarzblauen Tattoos auf seinen Armen waren eine zusätzliche Warnung, eine, die jeder Cop sofort verstand. Denn sie verrieten, dass dieser Mann einen guten Teil seines Lebens im Gefängnis verbracht hatte.
    Jane rief bei der Auskunft an und verkroch sich an den Tisch in der Küchenecke, um wenigstens ein bisschen Ruhe zu haben. Die schwarz lackierte Tischplatte war so auf Hochglanz poliert, dass sich Janes verängstigte Miene darin spiegelte.
    In den letzten paar Stunden war ihr jeder Funke Abenteuerlust vergangen. Jetzt wirkte sie wieder blass und durchschnittlich. Um ihren Mund lag ein verkniffener Zug, und auf ihrer Stirn waren Sorgenfalten erschienen. Sie sah aus wie eine Frau, die sich nicht mal einen üppigen Nachtisch gönnte. Geschweige denn ein wildes Tier von einem Mann.
    Sie erreichte die Telefonzentrale des Polizeireviers und wurde von dort aus zweimal weiterverbunden. Jane beobachtete, wie ihr Gesichtsausdruck von Sekunde zu Sekunde angespannter wurde. Während sie redete, verwandelte sich die Anspannung in Angst.
    Als sie auflegte, sah sie sich selbst durch einen Schleier aus Tränen der Wut.
    „Mom“, flüsterte sie und drehte sich um. Niemand hatte sie gehört. Ein weiterer Deputy kam durch die Kellertür, um Beweismaterial in den Polizeiautos vor der Haustür zu verstauen. „Dad“, sagte sie.
    Mac hob den Kopf und sah sie an.
    Sie schluckte schwer und hob in einer hilflosen

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