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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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garantiert ziemlich dämlich wirkenden, erwartungsvollen Grinsen im Gesicht, war er erst mal völlig verwirrt gewesen. Und dann, als er begriffen hatte, dass Jane einfach gegangen war, war seine Verwirrung in tiefe Besorgnis umgeschlagen.
    Eine Frau, die mitten in der Nacht alleine durch Aspen spazierte? Ein paar Minuten lang war er unruhig auf und ab gelaufen, dann hatte er seine Jeans übergezogen und war ihr nachgerannt.
    Aber natürlich hatte er sie nicht mehr gefunden. Er hatte keine Ahnung, wo sie wohnte, und sie war nicht mal so freundlich gewesen, ihm eine kurze Nachricht zu hinterlassen. Ihre Handynummer war unterdrückt gewesen, was er bei ihrem Anruf am frühen Abend überhaupt nicht bemerkt hatte, weil er so überrumpelt gewesen war. Und im Telefonbuch stand sie auch nicht.
    Chase hatte keine Möglichkeit, sie zu kontaktieren, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als die halbe Nacht aufzubleiben und sich Sorgen um sie zu machen. Erst als er in der Morgenausgabe der Zeitung keine Nachrichten über tote, vermisste oder verletzte Frauen finden konnte, verwandelte sich die Sorge in blanke Wut.
    Unfassbar. Er war benutzt worden.
    Okay, er hatte gewusst, dass sie ihn benutzte. Aber ihm war nicht klar gewesen, dass sie ihn so richtig benutzte.
    Chase lehnte sich in den Sitz zurück und ließ die Schultern kreisen. Er fühlte sich … seltsam. Unlocker. Als ob ihm gestern Abend jemand irgendwas in seinen Drink gekippt und ihn dann … na ja, eben benutzt hätte!
    Was natürlich absolut lächerlich war. Er war bei vollem Bewusstseingewesen, und er hatte Janes Spiel mehr als bereitwillig mitgespielt. Aber er hatte gedacht, dass sie eine wirklich außergewöhnlich gute Zeit miteinander gehabt hatten. Und dann hatte sie ihm einfach den Boden unter den Füßen weggezogen. Während er splitterfasernackt und im siebten Himmel gewesen war.
    Chase fand das nicht sonderlich anständig. Und er fand, dass er eine Entschuldigung verdient hatte.
    Die Uhr im Armaturenbrett sprang von 8:14 auf 8:15 um. Jane war zu spät dran. Am Freitag war er um kurz vor acht im Büro gewesen, und da hatte sie schon gearbeitet. Plötzlich war die Sorge wieder da, sosehr er auch versuchte, sie zu unterdrücken.
    Jane Morgan ging es bestens. Sie war nichts weiter als ein kaltherziges Miststück.
    Bei dem bloßen Gedanken verzog er den Mund. Denn er wusste ganz genau, dass das nicht stimmte. Jane war alles Mögliche, aber ganz sicher nicht kaltherzig. Freitagabend hatte sie seine Welt auf den Kopf gestellt, verdammt noch mal. Und wenn er ehrlich war, war das der Hauptgrund dafür, dass er so angepisst war. Als er aus der Dusche gekommen war und sich abtrocknete, war er immer noch völlig aus dem Häuschen gewesen. Erschöpft, aber aus dem Häuschen. Wie ein blödes kleines Mädchen.
    „Scheiße.“ Chase rieb sich die Augen.
    Als er gerade beschlossen hatte, seinen Stolz zu bewahren und wegzufahren, bog ein Wagen auf den Parkplatz ein. Ein kleiner weißer BMW mit Jane Morgan am Steuer. Sie blickte nicht in seine Richtung. Tatsächlich wirkte sie sogar vollkommen gedankenverloren. Mit sorgenvoll gerunzelter Stirn lenkte sie den Wagen in die nächstbeste freie Parklücke und stieg aus.
    Als Chase die Autotür geöffnet hatte, war Jane bereits im Inneren des Bürogebäudes verschwunden. Für ein Mädchen wie sie musste es unendlich schwer zu ertragen sein, zu spät bei der Arbeit zu erscheinen.
    Für Chase dagegen war ihr Anblick schwer zu ertragen. Wie brav und korrekt sie wieder aussah in ihrem dunkelgrauen Hosenanzug! Abgesehen von den Sorgenfalten wirkte sie genau wieimmer: gefasst und vollkommen ungerührt. Er beobachtete, wie sie die Lichter einschaltete und sich hinter ihren Schreibtisch setzte. So als hätte es den vergangenen Freitag überhaupt nicht gegeben.
    Bis Chase durch die Tür kam.
    Jane riss die Augen auf, als sie sich ihm zuwandte. „Oh!“, schrie sie auf. „Was machst du denn hier?“
    Sie klang so vollkommen fassungslos, dass Chase wütend wurde. „Im Ernst jetzt?“
    „Na ja …“ Er beobachtete, wie sie um Fassung rang – und zwar mit Erfolg. Es dauerte nur Sekunden, bis sich ihre Züge glätteten. Und schon war sie wieder die unterkühlte Miss Jane. „Mein voller Ernst. Wie kann ich Ihnen helfen, Mr Chase?“
    „Sieh mir ins Gesicht, Jane! Ich bin echt nicht in der Stimmung für so was. Du bist mitten in der Nacht verschwunden! Während ich geduscht habe!“
    „Äh …“ Ihr Blick wirkte weiterhin unbeteiligt,

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