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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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er.
    Hunger? Ehe sie den Kopf schütteln konnte, nickte er entschlossen. „Ich verhungere nämlich gleich. Lass mich eben unter die Dusche springen, und dann mach ich uns einen Snack. Bleib, wo du bist!“
    Jane empfand einen Anflug von Bedauern. Sie wollte noch nicht aufstehen. Ihre Muskeln waren noch ganz warm und schwach, und Chase war überraschend … süß.
    Er stemmte sich vom Bett hoch und ging direkt auf die Badezimmertür zu.
    „ Chase?“
    Über seine tätowierte Schulter warf er ihr ein Lächeln zu. „Ja?“
    Was sollte sie sagen? Du bist toll? Du bist wunderbar? Was jetzt kommt, tut mir leid? „Danke, dass du meinen Geburtstag mit mir vorfeierst.“
    Chase zwinkerte. „Gern geschehen. Verdammt gern sogar. Ich bin gleich wieder da. Wenn du willst, kann die Party dann weitergehen.“
    Seufzend ließ Jane den Kopf auf die Matratze sinken. Wo nahm er nur all die Energie her? Sie war noch nie einem Typen begegnet, der nach dem Sex so aufgekratzt war. Damit durchkreuzte er all ihre Pläne!
    Aus dem Bad drang das Rauschen der Dusche. Dann fing Chase an, ein Lied zu pfeifen. War das sein Ernst? Ein Lied?! Jane bedachte die Zimmerdecke mit einem finsteren Blick. Laut Plan hätte er sich von ihr herunterwälzen und in Tiefschlaf fallen sollen. Dann hätte sie sich ohne einen Anflug von schlechtem Gewissen davonschleichen können.
    „Mist!“ Schlechtes Gewissen hin oder her: Jane stand auf, streifte ihre Sachen über und verließ die Wohnung.
    „Danke, Chase“, flüsterte sie noch, als sie die Tür hinter sich schloss. Es war ein wunderbares Abenteuer gewesen. Aber jetzt musste sie in ihr wahres Leben zurückkehren. Oder ihr falsches Leben, je nach Standpunkt. Was es auch war: Chase passte nicht hinein.

5. KAPITEL
    K eine Frage: Ihr wahres Leben war total beschissen. Und ihr Bruder war ein Arschloch. Der lieblose, vulgäre Gedanke ließ sie innerlich zusammenzucken. Ihr Bruder war so ein süßes Kind gewesen. Zu süß vielleicht. Sie hatte zahllose Stunden damit verbracht, auf ihn aufzupassen. Und ihre Mutter hatte ihm einfach alles durchgehen lassen und all seine kleinen und großen Sünden vor seinem Vater verheimlicht.
    Die Polizei fand ihn allerdings weniger süß. Er war nicht freigelassen worden. Und zu allem Überfluss durfte Jane ihren Samstag jetzt auch noch damit verbringen, bei ihren Eltern herumzusitzen und dem Sheriff dabei zuzusehen, wie er das Haus durchsuchte.
    Sie spähte vorsichtig zu ihrem Stiefvater hinüber, der am Küchentresen lehnte und so finster dreinblickte, als würde er sich wünschen, ganz woanders zu Hause zu sein.
    Wenn ihre Mutter von Anfang an Mac alles erzählt hätte, wäre Jessie niemals mit seinen kleinen Ladendiebstählen davongekommen, oder den Lügengeschichten, die er in der Schule herumerzählt hatte, wenn er seine Hausaufgaben wieder mal nicht gemacht hatte.
    Aber ihre Mom hatte ein Herz für Bad Boys. Und ihre unerschütterliche Liebe hatte Jessie zu einem Taugenichts gemacht, der sich einbildete, mit ein bisschen Charme jedes Problem aus der Welt schaffen zu können. Wäre da nicht sein ziemlich einschüchternder Vater gewesen, hätte Jessie vermutlich noch ganz andere Sachen auf dem Kerbholz gehabt. Dank Mac tat er zumindest so, als würde er versuchen, einen Job zu finden.
    Jetzt aber war das Haus voller Deputys, und gleich würden sie sich Jessies Zimmer und den Rest des Kellers vornehmen. Zum Glück durften sie laut Durchsuchungsbefehl nur diesen Teil des Hauses durchstöbern, was Janes Stiefvater hoffentlich davor bewahren würde, komplett wahnsinnig zu werden.
    Mac verschränkte die Arme. Sein Gesicht war puterrot, und seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verzogen. Sobald die Cops aufgetaucht waren, hatte er sich in der Küche verkrochen, wo er alleine war und nicht Gefahr lief, seine Wut an irgendjemandem auszulassen, der es nicht verdient hatte. Jane wusste diese Geste zu schätzen. Mac war ein Riese von einem Mann und konnte einem ganz schön Angst einjagen. Sein Temperament war legendär. Aber die letzten zwanzig Jahre über hatte er sich redlich und erfolgreich bemüht, nicht im Knast zu landen. Und obwohl die Wut, die er verströmte, fast greifbar war, gab er keinen Pieps von sich.
    Ihre Mom dagegen weinte laut und krampfte ihre Hände um den Durchsuchungsbefehl. „Aber er hat doch gar nichts getan“, schluchzte sie immer wieder aus tiefster Überzeugung. Und tatsächlich hatte sie keinen blassen Schimmer, warum die Cops hier waren.
    Die

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